Konjunktursorgen zwingen Notenbanken zu Pause bei Leitzinserhöhungen
29.11.22 14:18
DONNER & REUSCHEL AG
Sehr geehrte Damen und Herren,
für die
Eurozone, Deutschland und andere Eurostaaten werden in dieser
Woche erste Schätzungen für den Anstieg der Verbraucherpreise
im November veröffentlicht. Zudem folgt die Entwicklung der
Erzeugerpreise in der Eurozone für Oktober. Diese wird leicht
rückläufig erwartet, wie bei gerade veröffentlichten Daten für
Deutschland. Während die Preisdynamik auf Verbraucherebene
zumindest in Deutschland vorerst sehr hoch bleiben wird, da
erhöhte Energiekosten erst sukzessive auf die Endverbraucher
durchgereicht werden, nimmt in der Produktion der Preisdruck
mittlerweile klar erkennbar ab. Trotzdem wird die EZB im
Dezember wohl noch eine weitere Leitzinserhöhung um 0,50 oder
0,75 Prozentpunkte vornehmen. Gleiches erwarten wir von der
US-Notenbank Fed, wenngleich die US-Inflation ihren Höhepunkt
bereits vor Monaten überschritten hat. Zudem hat die
zinsinduzierte und aufgrund einer schwächeren globalen
Wirtschaftsdynamik erkennbare wirtschaftliche Abkühlung
deutlich zugenommen.
Dies zeigt auch
der S&P Global Einkaufsmanagerindizes, der zuletzt
deutlich unterhalb der Expansionsmarke von 50 Punkten
berichtete. Der noch fehlende Beleg für einen nachlassenden
Preisdruck ist bisher noch der Arbeitsmarkt. Daher werden
Marktteilnehmer in dieser Woche besonders auf die
Veröffentlichungen der Stellenangebote und des
Arbeitsmarktberichts schauen. Erwartet werden weniger offene
und weniger neu geschaffene Stellen sowie eventuell ein
leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit. . Auch der ISM
Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitendes Gewerbe sowie die
von der Fed viel beachteten PCE-Preisdaten für Oktober dürften
die nachlassende Wachstums- und Preisdynamik untermauern.
Damit wird nach einer weiteren Leitzinserhöhung –
möglicherweise um nur 0,50 Prozentpunkte – im Dezember
vonseiten der Fed eine Pause bei den Leitzinserhöhungen zum
Jahresanfang immer wahrscheinlicher.
Damit will die Fed die volle Wirkung des bisherigen geldpolitischen Straffungszyklus abwarten und eine zu starke Bremsung der Volkswirtschaft verhindern. Es ist daher absehbar, dass Marktteilnehmer sich über den Jahreswechsel hinweg wieder verstärkt Konjunkturindikatoren und der Analyse der voraussichtlich schwächeren Unternehmensgewinne widmen werden. Sowohl die weitere Jahresendrallye als auch der Jahresstart dürften vor diesem Hintergrund eher verhalten ausfallen.
Ihr Carsten Mumm
Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER &
REUSCHEL
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