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So, 26. März 2023, 8:59 Uhr

CR.SUISSE GR 22/UND. FLR

WKN: A3K6ZB / ISIN: USH3698DDQ46

Anleihen: "EZB hat kühlen Kopf bewahrt"


18.03.23 11:39
Redaktion boerse-frankfurt.de

Panoramablick auf die Strasse die vor der Europäischen Zentralbank in Frankfurt liegt


Aufatmen nach einer aufreibenden Woche, immerhin hatte die Pleite der Silicon Valley Bank und Spekulationen um Credit Suisse für richtig viel Unruhe gesorgt. Nun zeigen Unterstützungsmaßnahmen für Banken Wirkung, aber auch das Handeln der EZB.


17. März 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Dass die EZB am gestrigen Donnerstag die Leitzinsen um 50 Basispunkte angehoben hat – trotz der heftigen Turbulenzen –, wird allgemein begrüßt. „Der Schritt war von Marktteilnehmern in dieser Größenordnung nicht mehr erwartet worden, die EZB hat in diesen unsicheren und turbulenten Zeiten kühlen Kopf bewahrt“, erklärt Ralf Umlauf von der Helaba. Der Deutschen Bank zufolge wurde der Zinsschritt um 50 Basispunkte als „Symbol der Stärke und des Vertrauens in die Robustheit der Finanzmärkte“ bewertet.


Schon vor der EZB-Sitzung hatte sich die Stimmung gedreht: „Marktteilnehmer waren zu der Überzeugung gekommen, dass sich Credit Suisse mit der Liquiditätsspritze der Schweizerischen Nationalbank retten kann und anderenfalls die Bereitschaft der Aufsichtsbehörden vorhanden ist, im Notfall weitere ‚Löcher zu stopfen‘“, erklärt Umlauf. Zusätzlich stützten Nachrichten aus den USA über milliardenschwere Liquiditätshilfen der Großbanken für die strauchelnde Regionalbank First Republic.


Neu war, dass sich die EZB nicht auf weitere Zinserhöhungen festlegte, sondern datenabhängig handeln will. „Dementsprechend wurden die Zinserwartungen nach unten angepasst“, berichtet Rentenhändler Rainer Petz von Oddo BHF. Die Markterwartungen für den EZB-Einlagesatz im Herbst sind laut Commerzbank von über 4 Prozent auf nur noch knapp über 3 Prozent gefallen.


Wilde Woche an den Märkten


Die Woche glich einer Achterbahnfahrt. „Es war ein ziemliches Auf und Ab an den Rentenmärkten, selbst innerhalb eines Tages waren die Ausschläge groß“, erklärt Petz. Die Renditen für zehnjährige Bundesanleihen schwankten im Laufe der Woche zwischen 2,11 und 2,50 Prozent, am Freitagmittag sind es 2,24 Prozent. Anfang März war mit 2,7 Prozent der höchste Stand seit 2011 erreicht worden.


Auch die neue Woche verspricht Spannung: Am Mittwoch steht die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank an. „Eine Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte dürfte nunmehr vom Tisch sein“, meint Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank. An den Terminmärkten werde nun eine Zinsanhebung um 25 Basispunkten eingepreist. Von diesem Zinsgipfel ausgehend würden dann Leitzinssenkungen von insgesamt einem ganzen Prozentpunkt bis Anfang 2024 antizipiert. „Wir schließen uns dieser Einschätzung nicht an, so lange die Turbulenzen nicht in eine tiefe Rezession münden“, bemerkt de la Rubia.


Cyrus De la Rubia


Cyrus


„Die meisten wollen das aussitzen“


Im Handel mit Unternehmensanleihen herrscht Kaufzurückhaltung, wie Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank berichtet. „Anleger schrecken vor Käufen zurück.“ Im großen Stil verkauft werde aber auch nicht. „Die Märkte sind eher illiquider geworden. Die meisten wollen das wohl aussitzen.“


Kräftige Kursverluste verzeichneten Credit Suisse-Anleihen, „ohne Umsatz“, wie Daniel bemerkt. Etwa fiel der Kurs einer im Juli fälligen Anleihe mit Kupon von 3,8 Prozent (US225433AT80) von fast 100 Prozent auf 81 beziehungsweise 88 Prozent (Geld- und Briefkurs). „Daran lässt sich die Unsicherheit sehr deutlich ablesen.“ Mit Mindestanlagesummen von 250.000 und 200.000 US-Dollar oder 100.000 Euro für diese und auch andere Anleihen der Schweizer Bank (CH1214797172, USH3698DDQ46, US225433AR25) sind die Papiere für die meisten Privatanleger*innen aber ohnehin nicht relevant. Auch Anleihen anderer Banken verzeichneten Kursverluste, allerdings nur leichte.


Käufe meldet Daniel für Bonds von Nestlé mit Kupon von 0 Prozent und Laufzeit bis 2026 (XS2350621863) und Mercedes-Benz mit 0,625 Prozent bis 2027 (DE000A2R9ZU9). Die Rendite liegt aktuell bei 3,13 beziehungsweise 3,37 Prozent.


Mutares mit neuer Anleihe – Kupon wohl über 10 Prozent


Neben Sowitec (https://www.boerse-frankfurt.de/sowitec-group-gmbh) ist seit Dienstag eine weitere Anleihe in der Zeichnung: Bis zum 21. März, also am kommenden Dienstag, kann die neue, vierjährige Anleihe der Münchner Beteiligungsgesellschaft Mutares (NO0012530965) gezeichnet werden. Verzinst wird sie zum Drei-Monats-Euribor plus 7,50 bis 8,50 Prozent, derzeit wären das über 10 Prozent. Mutares peilt ein Volumen von bis zu 125 Millionen Euro an. Die Mindestanlagesumme beträgt 1.000 Euro. Ein Umtauschangebot für die 2024 fällige Anleihe endete am gestrigen Donnerstag. Mehr dazu: www.boerse-frankfurt.de/mutares-se-co-kgaa.


von: Anna-Maria Borse, 17. März 2023, © Deutsche Börse AG


 



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