SMA Solar ist erstaunlich unterbewertet!
SMA Solar ist erstaunlich unterbewertet! Seit einigen Monaten habe ich auf der Suche nach fair bewerteten Unternehmen etliche Indizien durchforstet. Vor lauter Bäumen konnte ich einfach den Wald gar nicht sehen. Während SMA Solar vor meiner Nase lag, suchte ich in fernen Osten nach guten Unternehmen, ohne Erfolg. Eines Tages las ich in der Zeitung, dass ein Solar-Unternehmen Namens Solar World einen Schuldenschnitt plant, während dessen rauschte sein Aktienkurs gen Süden. Nun es ist allgemein bekannt, dass seit 2009 den Deutschen Solar Firmen sehr schlecht geht. Viele Solar Unternehmen haben pleite gemacht, und weitere sind noch auf dem Weg dorthin. Die Schuld wird den harten und billigeren Konkurrenten aus China zugeschoben, was nur zum Teil stimmt. Innenpolitisch war allerdings auch die FDP, die so langsam die Solarbranche in Deutschland ruiniert hat, daran schuldig. Die FDP baute die Subventionen in der Solarbranche massiv ab, und vergab diese an ihrer eigenen Klientel wie z.B. Hotelbranche. Über Subventionen kann man sich politisch streiten. Aber man darf es nicht vergessen, dass viele Unternehmen in Deutschland ohne staatliche Subventionen nicht konkurrenzfähig wären, wie die Waffenindustrie, ja sogar die Atomenergie und Pharmaindustrie...
Allgemeine Lage: Im September dieses Jahres findet die Bundestagswahl statt. Das heißt die Karten werden neu gemischt. Spätestens 2011 merkte Frau Merkel, dass die Koalition mit der FDP ihr größter innenpolitischer Fehler war. In Krisenzeiten bietet eine große Koalition für unbeliebte Entscheidungen eine sichere Mehrheit, als eine Union und FDP Koalition. Nun die Probleme der Peripheriestaaten in der EU brodeln unter der Decke weiter, und Frau Merkel hat, laut Bundesverfassungsgericht, für ihre Entscheidungen bezüglich weiteren Fiskalhilfen die Zustimmung des Parlamentes zu holen. Ist eine vernünftige Mehrheit im Parlament nicht gewährleistet, haben Frau Merkel und die EU ein Problem. Meine Einschätzung ist, dass der Plan für eine große Koalition ab Oktober 2013 schon längst in Frau Merkels Schublade liegt. Ist die SPD mit an der Regierung, wird die Solarbranche ein offnes Ohr bei der Regierung finden... Außerdem werden die Konturen der Energiewende noch mehr sichtbar.
Wer gesund ist, wird erfolgreich sein: Während viele Solar-Unternehmen seit 2009 Pleite machen oder hoch verschuldet sind, und durch den Kapitalschnitt und Kapitalerhöhung das Vermögen ihrer Aktionäre vernichten, erwirtschaftet die SMA-Solar AG Gewinne. Das Eigenkapital des Unternehmens liegt bei 62%. Das ist mehr als sehr gut. Das bezeugt, dass das Unternehmen von einem guten Management geführt wird. Im Bereich der Wechselrichter gibt es zwar Konkurrenz, aber sie ist durchschaubar. SMA beherrscht 25% des Marktanteils, und verfügt über 400 Patente.
Die Aktie ist massiv unterbewertet: Allein das Umlaufvermögen (Alle Vermögenswerte, die man in kürzester Zeit in Bargeld umwandeln kann) des Unternehmens liegt bei 23€ pro Aktie. Die Aktie hat ein KGV von 8,7. Das Unternehmen hat in den letzten 7 Jahren nur Gewinne erwirtschaftet! Vor kurzem wurde ein Konkurrenzunternehmen von SMA Namens PowerOne an die ABB AG für eine Milliarde Dollar (ca.762€ Mio.) verkauft. Der Umsatz und der Gewinn der SMA AG sind doppelt so hoch wie PowerOne. Außerdem hat PowerOne in den letzten sieben Jahren vier Jahre mit Verlust abgeschlossen, und nur in den letzten drei Jahren Gewinn erwirtschaftet. Wenn wir den Preis von PowerOne als Grundlage nehmen, und es verdoppeln erhalten wir: 762x2=1,5 Milliarden Euro. Diese Summe teilen wir durch die Anzahl der Aktien von SMA und erhalten wir: 1500 mio / 34,7 mio= 43€ pro Aktie. Folglich ist die Aktie Momentan mit einem Abschlag von 44% zu ihrem fairen Preis zu haben. Wenn das nicht billig ist...
Viel Erfolg bei euren Investments,
Salim R.
Jedoch sind bzgl SMA zwei Besonderheiten zu beachten:
Zum hat das Segment Utility seit 2018 praktisch keinen echten Gewinn (positiven EBIT) abgeworfen.
Zur Erinnerung die Segment EBIT Werte für Large Scale / Utility:
2017: +1
2018: -65
2019: -5
2020: +48,5 (darin jedoch enthalten ein Einmaleffekt von 50-80 Mio insb. aus einem gewonnenen Rechtsstreit)
2021: -63 Mio
2022 (YTD): -4
Man will also zig Mio in ein Segment pumpen, mit dem man die letzten 5 jahre quasi nur Miese gemacht hat??
Das Erscheint mir ein wenig, wie die Flucht nach vorn: Man hofft, mit der mega-Investition das Segment wirtschaftlich zu machen... das kann aber kräftig in die Hose gehen, denn auch bei der Konkurrenz werden die kosten und preise mit zunehmenden Volumina sinken. Ob SMA Mit der Investition also wirklich schwarze Zahlen produzieren kann, ist ungewiss! Eine ziemlich riskante Idee meines Erachtens.
Und als zweite Besonderheit kommt hinzu: etwa zeitgleich mit der Verkündung der Investitionsentscheidung verkündet der Finanzvorstand seinen Rücktritt !!
Hallo.... ist das Zufall ??!?
Zur Erinnerung: 2018 erklärte urbon seinen Rücktritt, 1-2 Jahre später erklärte Reinert in einem HNA Interview, dass SMA praktisch auf Messers Schneide gestanden hat, als er übernommen hat. Kritische strategische Entscheidungen sind bei SMA also offenbar häufig mit personellen Wechseln im Vorstand verbunden.
Ich halte es für ein Zeichen, dass zum Überdenken auffordert, wenn der Finanzvorstand wenige Tage vor der Verkündung der größten Firmeninvestition der letzten Jahre hinwirft und sich "aus persönlichen Gründen neu orientert" (wohl gemerkt, der Herr will noch weigterabreiten...nur nicht bei SMA. Er wird wissen, warum...)
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/...ht-erlebt--32503376.html
Mich würde eure Meinung zu SMA im Hinblick auf die zu erwartenden Zahlen interessieren?
Generell sollte die Nachfrage ja nach wie vor hoch sein, aber Lieferkettenprobleme und der hohe Kostendruck wird vermutlich auch an SMA nicht vorbei gehen.
Bereits in der Vergangenheit konnte SMA einen erheblichen Teil des Auftragseingangs wegen fehlender Zulieferungen nicht bedienen. Sobald China wieder die Silizium bzw. Waferproduktion wegen CO2 zielen drosselt oder die Produkte in andere Länder umleitet, ditzt SMA wieder auf dem trockenen. Hier haben andere Unternehmen, die im Konzern ggf. größere Nachfragemacht haben oder zumindest noch teilweise in China verankert sind, bessere karten als SMA, die ihr China-Geschäft aufgegeben haben.
Zudem sind aufgrund der branchenweiten Lieferprobleme ein erheblicher Teil des Auftragseingang Mehrfachorder, die aufgrund der Liefeprobleme aller Anbeiter von Auftraggeber bei mehreren Unternehmen parallel plaziert worden sind.
Es bleibt, wie es ist: der Aktienhurs von SMA basiert auf dem Potential, nicht auf dem IST. Weder die Auftragseingänge sind harte Münze, noch ist geklärt, mit welchen Lieferanten / Lieferketten die Auslastung der neuen Fabrik gesicehrt werden soll.
Es KÖNNTE gut ausgehen, muss es aber nicht.
Grundsätzlich stehen die Zeichen für die Solarbranche positiv, aber an SMA sind bereits viele Züge vorbeigefahren.
Schauen wir, wie sich die SMA Marktanteile entwickeln werden, wobei ich nicht wirklich von einem Zugewinn ausgehe.
SMA bleibt ein riskantes Invest.
SMA hat Chancen, seine Kennzahlen in den kommenden Jahre verbessern - die Steigerung wird aber bei anderen Anbietern in der Branche noch wesentlich signifikanter sein...
Ist etwas im "Trend", so sind Anleger bereit, einen netten Aufpreis zu bezahlen. Ist etwas außer Trend, so werden Aktien auch gern mal zu Niedrigpreisen gehandelt.
Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Investoren langfristig investiert. Da spielen temporäre Limitierungen eine eher geringere Rolle. Mit anderen Worten, viele Investoren investieren wegen der sich ändernden Rahmenbedingungen in erneuerbare Energien und interessieren sich kaum für kurzfristige Einflussfaktoren.
Ein weiteres Argument für SMA Solar ist der vergleichsweise hohe Eigenkapitalanteil. Mit fast 40% Eigenkapitalanteil ist man selbst in kritischen Zeiten relativ sicher für einer Pleite, u.a. weil man über genügend Eigenmittel verfügt.
Die aktuelle Abhängigkeit vom russischen Energiemarkt war nicht mein Grund in diese Aktie zu investieren. Ich bin generell pro erneuerbare Energien und fahre ein BEV als Erstwagen.
Ich habe SMA sehr, sehr lange beobachtet. Und ich betrachte dieses Unternehmen wie ein gallisches Dorf. Es trotzt immer wieder dem Untergang. Das Unternehmen scheint kein SolarWorld zu sein. Es steht dazu was es macht. Es ist ein Unternehmen was sich durch seine Aktivitäten als Erneuerbar nicht nur identifiziert, sondern auch lebt.
Natürlich war mein Einstieg auch damit begründet, dass es eine positive Welle pro erneuerbare Energien Ende 2021 und Anfang 2022 gab. Mit dem Russlandkonflikt hatte ich nicht gerechnet.
Natürlich habe ich mit dem Konflikt auch Calls auf SMA ins Depot geholt, die ich aber jetzt, teilweise verfrüht, verkauft habe. Die Aktie packe ich aber nicht an. Obwohl die volatile Seitenbewegung schon zu das eine oder andere Mal zum Nachdenken angeregt hat. Aber da ich die Aktie schon lange beobachte, scheint mir dieser Schritt zu waghalsig, weil ich es einfach nicht vorhersagen kann. Mittel- bis Langfristig kann ich aber einen Trend sehen. Und das ist mehr als eine gedachte 200 Tagelinie.
Wenn man annimmt, dass gewaltige Energiemengen (Strom, wie Wärme) nachhaltig organisiert werden müssen. So sehe ich bis 2027 in dieser Aktie kein Risiko. Das ist langfristig gedacht und ich hoffe, dass SMA diese störrischen Zeiten, die aktuell vorhanden sind, meistert.