Paketzulieferer - weniger Lohn
12.02.15 12:00
#1
kologe
Paketzulieferer - weniger Lohn
Hallo,
die DHL-Paketauslieferer bekommen schlechtere Arbeitsbedingungen. Die Post möchte ihre Paketzulieferer in einen neuen Tarifvertrag mit schlechteren Bedingungen bringen. Konkret bekommen die Fahrer bis zu 20% weniger Lohn.
Die Konkurrenz wie Hermes, UPS u. Co haben haben heute schon die schlechteren Tarifgruppe für ihre Fahrer. Die DHL möchte das nun auch, aus Wettbewerbsgründen.
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/...er-post/11265748.html
die DHL-Paketauslieferer bekommen schlechtere Arbeitsbedingungen. Die Post möchte ihre Paketzulieferer in einen neuen Tarifvertrag mit schlechteren Bedingungen bringen. Konkret bekommen die Fahrer bis zu 20% weniger Lohn.
Die Konkurrenz wie Hermes, UPS u. Co haben haben heute schon die schlechteren Tarifgruppe für ihre Fahrer. Die DHL möchte das nun auch, aus Wettbewerbsgründen.
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/...er-post/11265748.html
12.02.15 12:07
#2
kologe
Dumping
Konkret bedeuten die schlechten Arbeitsbedingungen weniger Lohn, mehr Druck, schlechtere Arbeitszeiten. Die ohnehin sehr schlechten Arbeitsbedingungen der Paketzulieferer werden weiter verschlechtert. Die Fahrer dürften künftig auf noch mehr Aufstockung durch das Sozialsystem angewiesen sein. Eine hohe Belastung für die ganze Gesellschaft.
MMn versagen hier die Gewerkschaften komplett. Pakete ausliefern ist eine einfache Dienstleistung mit niedrigen Qualifikation. Jedoch kann diese Dienstleistung nicht in andere Länder verlagert werden, da die Pakete vor Ort in Deutschland ausgeliefert werden. Theoretisch hätten die Fahrer also durchaus die Macht bessere Arbeitsbedingungen durch zusetzen, jedoch sind die Gewerkschaften zu schwach um für die ganze Paketbranche zu verhandeln.
MMn versagen hier die Gewerkschaften komplett. Pakete ausliefern ist eine einfache Dienstleistung mit niedrigen Qualifikation. Jedoch kann diese Dienstleistung nicht in andere Länder verlagert werden, da die Pakete vor Ort in Deutschland ausgeliefert werden. Theoretisch hätten die Fahrer also durchaus die Macht bessere Arbeitsbedingungen durch zusetzen, jedoch sind die Gewerkschaften zu schwach um für die ganze Paketbranche zu verhandeln.
12.02.15 12:07
#3
lehna
Die Herde der Amazon Besteller...
will billig und keine Beamten bezahlen.
Das weiss die Post natürlich...
Das weiss die Post natürlich...
12.02.15 12:14
#4
Woodstore
#3 Stimmt nicht Lehna
Die Herde der Amazonbesteller will lediglich ihre Ware!
Die DHL (und andere Dienstleister) wollen halt mehr Gewinn!
Egal WO ich bestelle, egal ob ich billig, günstig oder Luxus online bestelle.
Selbst wenn Oma mir nur die für mich selbstgestrickten Schlüpfer schickt,
geliefert wird es vom selben "Dienstleister"!
Und der wird halt unterdurchschnittlich bezahlt!
Die DHL (und andere Dienstleister) wollen halt mehr Gewinn!
Egal WO ich bestelle, egal ob ich billig, günstig oder Luxus online bestelle.
Selbst wenn Oma mir nur die für mich selbstgestrickten Schlüpfer schickt,
geliefert wird es vom selben "Dienstleister"!
Und der wird halt unterdurchschnittlich bezahlt!
12.02.15 12:15
#5
kologe
Dazu
muss man wissen dass es über 50.000 Paketzusteller in Deutschland gibt und die Anzahl jährlich steigt, da das Versandgeschäft eine Wachstumsbranche ist.
Und weiter muss man wissen dass die DHL eine Post-Tochter ist und daran ist zu knapp 25% die Bundesregierung beteiligt. Man kann also sagen dass die Post immer noch teilweise ein Staatsunternehmen ist. Die Politik sitzt somit auch direkt im Aufsichtsrat mit.
Diese Entscheidung, die Paketzusteller in einen schlechteren Tarifvertrag zu bringen, dürfte also von der Politik mitgetragen sein. Und wie wir wissen haben wir eine SPD-Regierung. Ich frage mich wieso sich die SPD nicht mehr für die Fahrer einsetzt.
Und weiter muss man wissen dass die DHL eine Post-Tochter ist und daran ist zu knapp 25% die Bundesregierung beteiligt. Man kann also sagen dass die Post immer noch teilweise ein Staatsunternehmen ist. Die Politik sitzt somit auch direkt im Aufsichtsrat mit.
Diese Entscheidung, die Paketzusteller in einen schlechteren Tarifvertrag zu bringen, dürfte also von der Politik mitgetragen sein. Und wie wir wissen haben wir eine SPD-Regierung. Ich frage mich wieso sich die SPD nicht mehr für die Fahrer einsetzt.
12.02.15 12:16
#7
Nurmalso
#1 Da kann man dann die Dividende wieder erhöhen,
so wie das schon im letzten Jahr gelaufen ist:
http://www.finanzen.net/nachricht/...nd-erhoeht-die-Dividende-3603812
Merke: Eigentum verpflichtet zu gar nichts. Es berechtigt zum Abkassieren.
http://www.finanzen.net/nachricht/...nd-erhoeht-die-Dividende-3603812
Merke: Eigentum verpflichtet zu gar nichts. Es berechtigt zum Abkassieren.
12.02.15 12:17
#8
Fischbroetchen
Hermes und die Götterboten
YouTube Video
12.02.15 12:18
#9
kologe
die
Herde will doch aber eigentlich auch nicht dass die Fahrer so wenig verdienen dass sie dann zum Sozialamt rennen müssen um ihren Lohn aufzustocken
Die Preiseinsparung durch die niedrigeren Löhne dürfte ohnehin nicht beim Kunden ankommen und selbst wenn sind das dann Cent-Beträge auf ein Paket bezogen.
Die Preiseinsparung durch die niedrigeren Löhne dürfte ohnehin nicht beim Kunden ankommen und selbst wenn sind das dann Cent-Beträge auf ein Paket bezogen.
12.02.15 12:20
#10
007Bond
zu #5
Was man heutzutage noch von der SPD erwarten kann? Siehe Agenda 2010 nebst der Einführung von Hartz4.
12.02.15 12:22
#11
kologe
Mit
dem Thread will ich eigentlich nur den Missstand aufzeigen. Das sind hausgemachte Probleme für die letztlich die Gesellschaft bezahlen muss.
Wie gesagt, die Dienstleistung des Pakete auslieferns kann nicht nach Indien od. China ausgelagert werden, somit hätten die Fahrer theoretisch eine gute Verhandlungsposition. Jedoch versagen hier die Gewerkschaften da sie nicht in der Lage sind diese Position auszuspielen.
Wie gesagt, die Dienstleistung des Pakete auslieferns kann nicht nach Indien od. China ausgelagert werden, somit hätten die Fahrer theoretisch eine gute Verhandlungsposition. Jedoch versagen hier die Gewerkschaften da sie nicht in der Lage sind diese Position auszuspielen.
12.02.15 12:30
#12
007Bond
Die Gesellschaft ist das Volk!
Es ist doch inzwischen klar ersichtlich, dass es die Bundesregierung eher begrüßen würde, dass Arbeitnehmer weniger verdienen. So dämpfen sie ein wenig das Problem mit der Rente, das wie ein Damoklesschwert sich nach und nach auf sie nieder senkt. Das ist nicht mehr umkehrbar.
Und wer jetzt erwidert - stimmt nicht - die haben doch den Mindestlohn eingeführt!
Der sollte jetzt einmal ausrechnen, welche Rente ein Arbeitnehmer wohl später bekommen wird, der zwar 45 Jahre in Vollzeit, aber lediglich diesen Mindestlohn in Höhe von 8,50 € erhalten hat. Von den Teilzeitbeschäftigten auf diesem Lohnniveau brauchen wir gar nicht erst zu reden.
Und wer jetzt erwidert - stimmt nicht - die haben doch den Mindestlohn eingeführt!
Der sollte jetzt einmal ausrechnen, welche Rente ein Arbeitnehmer wohl später bekommen wird, der zwar 45 Jahre in Vollzeit, aber lediglich diesen Mindestlohn in Höhe von 8,50 € erhalten hat. Von den Teilzeitbeschäftigten auf diesem Lohnniveau brauchen wir gar nicht erst zu reden.
12.02.15 12:38
#13
007Bond
Also wenn ich mir die Paketzusteller
anschaue, stelle ich fest: Es handelt sich hierbei immer häufiger um Osteuropäer und Russen sowie Rentner (z. B. bei Hermes). Ergänzend: Ich erhalte meist mehrmals täglich Pakete (von DHL, UPS, DPD, Hermes).
12.02.15 12:47
#14
BarCode
Tarifverträge
sind dazu da, dass konkurrierende Unternehmen auf der Ebene von Service und Qualität konkurrieren und nicht damit, über eine Endlosspirale des Lohndumpings zu konkurrieren.
Der Tarifvertrag für die Speditions- und Logistiklöhne ist von Verdi ausgehandelt.
Die DHL steht als Speditions- und Logistikunternehmen in direkter Konkurrenz zu den anderen Paketauslieferern, die die Tariflöhne bezahlen.
Wie und warum soll die DHL einen Lohnsonderstatus haben, wenn sie die absolut identischen Leistungen anbietet? Auf mittlere Sicht würde das nur bedeuten: Irgendwann übernehmen die Konkurrenten das gesamte Geschäft - zu ihren Lohnkonditionen.
Wenn die Löhne der Paketauslieferer als zu niedrig angesehen werden, dann muss Verdi darum kämpfen, dass sie für ALLE Konkurrenten gleichermaßen angehoben werden. Warum sollen die anderen gegenüber den DHL-Beschäftigten benachteiligt werden?
Der Tarifvertrag für die Speditions- und Logistiklöhne ist von Verdi ausgehandelt.
Die DHL steht als Speditions- und Logistikunternehmen in direkter Konkurrenz zu den anderen Paketauslieferern, die die Tariflöhne bezahlen.
Wie und warum soll die DHL einen Lohnsonderstatus haben, wenn sie die absolut identischen Leistungen anbietet? Auf mittlere Sicht würde das nur bedeuten: Irgendwann übernehmen die Konkurrenten das gesamte Geschäft - zu ihren Lohnkonditionen.
Wenn die Löhne der Paketauslieferer als zu niedrig angesehen werden, dann muss Verdi darum kämpfen, dass sie für ALLE Konkurrenten gleichermaßen angehoben werden. Warum sollen die anderen gegenüber den DHL-Beschäftigten benachteiligt werden?
12.02.15 13:04
#15
kologe
BarCode
ich stimme dir zu, du hast das richtig erkannt. Das Argument der DHL ist ja, dass sie auf die billigere Konkurrenz reagieren müssen um nicht überholt zu werden. Soweit ist das auch logisch, aus Sicht der DHL und Post.
Trotzdem versagen hier die Gewerkschaften, die es einfach nicht schaffen für alle Paketzusteller zu sprechen. Denn sie könnten den Spieß ja umdrehen und den alten guten Tarifvertrag der DHL für alle Paketzusteller fordern. Die Fahrer sollten den besseren und nicht den schlechteren Vertrag bekommen.
Gewerkschaftsversagen und Politikversagen, ich finde das schon bemerkenswert dass das von der Politik ausgerechnet bei einem halben Staatskonzern hingenommen bzw. unterstützt wird. Der Staat hat durchaus starken Einfluss darauf da er mit im Aufsichtsrat sitzt. So muss man aber davon ausgehen dass die Politik das Lohndumping befürwortet und das finde ich ehrlich gesagt schon skandalös, zumal wir ja eine SPD mit in der Regierung haben, aber die sind schon lange nicht mehr für Arbeiter da
Höhere Löhne für Paketzusteller wären volkswirtschaftlich für alle Beteiligten zu begrüßen, da dann die Sozialkassen weniger belastet würden. Selbst die Verbraucher profitieren nicht, da die Kosteneinsparung für das Einzelpaket nicht weitergegeben wird und selbst wenn wären das minimale Centbeträge.
Trotzdem versagen hier die Gewerkschaften, die es einfach nicht schaffen für alle Paketzusteller zu sprechen. Denn sie könnten den Spieß ja umdrehen und den alten guten Tarifvertrag der DHL für alle Paketzusteller fordern. Die Fahrer sollten den besseren und nicht den schlechteren Vertrag bekommen.
Gewerkschaftsversagen und Politikversagen, ich finde das schon bemerkenswert dass das von der Politik ausgerechnet bei einem halben Staatskonzern hingenommen bzw. unterstützt wird. Der Staat hat durchaus starken Einfluss darauf da er mit im Aufsichtsrat sitzt. So muss man aber davon ausgehen dass die Politik das Lohndumping befürwortet und das finde ich ehrlich gesagt schon skandalös, zumal wir ja eine SPD mit in der Regierung haben, aber die sind schon lange nicht mehr für Arbeiter da
Höhere Löhne für Paketzusteller wären volkswirtschaftlich für alle Beteiligten zu begrüßen, da dann die Sozialkassen weniger belastet würden. Selbst die Verbraucher profitieren nicht, da die Kosteneinsparung für das Einzelpaket nicht weitergegeben wird und selbst wenn wären das minimale Centbeträge.