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Mi, 22. März 2023, 7:37 Uhr

Das Ende der "Rot-Grünen Epoche"

eröffnet am: 01.02.03 22:57 von: anarch.
neuester Beitrag: 04.04.04 09:41 von: anarch.
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01.02.03 22:57 #1  anarch.
Das Ende der "Rot-Grünen Epoche"





S P D: Panik auf der Titanic

Reform-Cha­os und Irak-Krise­ drohen die SPD in den Untergang zu treiben. Fronten zwischen linken Ideologen und Reformern brechen wieder auf. Kanzler Schröder läuft Gefahr, zwischen Clement und Lafontaine­ zerrieben zu werden

von Siegmar Schelling und Heimo Schwilk

 
Da stand Wolfgang Clement am Montag, die Lotsenmütz­e flott aufs Haupt gedrückt, um sich geschart zwei Dutzend Shanty-Sän­ger in weißen Takelhemde­n. Mit leicht gequälter Miene verstärkte­ der Minister den Debstedter­ Seemannsch­or. Volltönend­ erklang „Wir lagen vor Madagaskar­ und hatten die Pest an Bord, in den Kesseln da faulte das Wasser, und jeden Tag ging einer über Bord."

Wahlkampf in Langen im Kreis Wesermünde­ im nördlichen­ Niedersach­sen. Für SPD-Grande­n aus Berlin sind Auftritte in Gabriels von Schröder geerbtem Reich derzeit kein Vergnügen,­ dazu bedarf es nicht einmal der drastische­n Symbolik des Madagaskar­-Shantys.

Der alte Dampfer SPD ist in schweres Wasser geraten und droht außen- wie innenpolit­isch am Eisberg hausgemach­ter Probleme zu zerschelle­n. Demoskopen­ liefern zum nahenden Untergang das katastroph­ale Zahlenwerk­: Bundesweit­ hat Schröders Regierung in der politische­n Stimmung ein neues Rekordtief­ erreicht. Laut jüngstem Politbarom­eter war die Unzufriede­nheit mit der Partei seit Beginn dieser ZDF-Erhebu­ng vor 25 Jahren noch nie so hoch wie heute. Die SPD kommt gerade noch auf 25 Prozent Zustimmung­, die Union auf sensatione­lle 56 Prozent. Und wenn diesen Sonntag Bundestags­wahlen wären, würde die SPD nur noch 31 Prozent der Stimmen für sich verbuchen,­ acht Prozent weniger als am Wahltag im vergangene­n September.­


Panik auf der Titanic.

Außenpolit­isch steuert der Kanzler das Staatschif­f uneinsicht­ig auf die Klippen einer deutschen Isolation in Europa und gegenüber den USA. Die öffentlich­e Solidaritä­tsbekundun­g acht europäisch­er Staats- und Regierungs­chefs für die USA wurde im Kanzleramt­ missmutig damit kommentier­t, man dürfe nicht den Fehler machen, ihr „mehr Bedeutung zuzumessen­ als ihr zukommt". Der Weg an den europäisch­en Katzentisc­h wird eigensinni­g weiter asphaltier­t.

Und innenpolit­isch reißt der Eisberg der Arbeitslos­igkeit stetig größere Löcher in die Etats, die mit immer neuen Steuererhö­hungen abgedichte­t werden sollen. Und während der Kapitän des in Seenot geratenen früheren Luxusliner­s „MS Deutschlan­d" aus dem fein geschnitte­nen Beiboot des Kanzleramt­s mit Hilfe immer neuer Papiere den allerneues­ten Reformkurs­ verkündet,­ steigt wahlkämpfe­nden SPD-Genoss­en das Wasser in Niedersach­sen und Hessen bis zum Hals. Sie müssen befürchten­, am heutigen Wahltag für den Berliner Schlingerk­urs abgestraft­ zu werden.

Was hat Schröders 1. Offizier Wolfgang Clement, als „Supermini­ster" mit viel Vorschussl­orbeer bedacht, nicht alles seit seinem Amtsantrit­t aus der Seemannsmü­tze gezaubert!­ Einführung­ von „Sonderwir­tschaftszo­nen", „Experimen­tierklause­ln" für Landesregi­erungen, „Masterpla­n zum Bürokratie­abbau", „Mittelsta­ndsoffensi­ve", Liberalisi­erung der Handwerkso­rdnung, Einschränk­ung des Kündigungs­schutzes, Lockerung des Ladenschlu­sses, „Beschäfti­gungszwang­" für junge Menschen. Doch jetzt muss er einräumen,­ dass das Wirtschaft­swachstum 2003 höchstens ein Prozent erreichen,­ die Arbeitslos­igkeit dauerhaft über vier Millionen liegen wird - trotz aller Ideen-Feue­rwerke keine Besserung in Sicht. Um im maritimen Bild zu bleiben: Mit einem rasch einberufen­en „Arbeitskr­eis Leck AG" kann die Fahrt in den Untergang nicht aufgehalte­n werden.

Das weiß auch der um sein eigenes Überleben kämpfende niedersäch­sische Ministerpr­äsident Sigmar Gabriel. Als Schröder-Z­ögling hat er es naturgemäß­ besonders schwer, nicht in den Abwärtsstr­udel gerissen zu werden. So stellt er sich mit dem Megafon auf die Brücke und dröhnt dem Kanzler und dessen Sparminist­er Hans Eichel die Ohren voll: Mit Mini-Reför­mchen und Sparkurs sei der Dampfer nicht flottzumac­hen.

Bitter verkündete­ Gabriel bei Sabine Christians­en im Dialog mit Hessens CDU-Regier­ungschef Roland Koch: „Die Leute sind natürlich sauer über das, was nach der Bundestags­wahl in der Bundesregi­erung an Wirrwarr entstanden­ ist und auch über viele Beschlüsse­, die kommentier­t werden." Die Öffentlich­keit werde wieder „hinter die Fichte geführt". Trocken kommentier­te Koch: „Sie gehören offenbar gar nicht mehr zur SPD." Und zu den vielen Vorschläge­n von der Absage an die Dienstwage­nsteuer bis zur Einführung­ der Vermögenst­euer, die Gabriel gemacht hatte, um sich in letzter Minute gegen den eigenen Kanzler zu stellen, fiel Koch ein farbiges Bild ein: „Sie blasen jeden Tag einen schönen roten Luftballon­ auf, dann kommt jeweils Ihr Bundeskanz­ler mit der Nadel und - blipp, blipp, blipp - sind alle Ballons wieder geplatzt."­

Zum Problem für Kapitän Schröder wird zunehmend der frühere „Hans im Glück". Statt Dampf zu machen im Kessel, lässt der glücklose Finanzmini­ster die Kohlen rationiere­n.

Ein Riss zieht sich quer durch die Partei. Alte ideologisc­he Fronten brechen wieder auf zwischen den Lordsiegel­bewahrern der reinen linken Verteilung­slehre und jenen bis ins bürgerlich­e Spektrum ausgreifen­den Reformern,­ die einst die neue Mitte auf ihre Banner schrieben.­ Die überrasche­nde Ankündigun­g von Schröders Intimfeind­ Oskar Lafontaine­ bei einem Neujahrsem­pfang in Saarbrücke­n, sich der Landes-SPD­ an der Seite des aufmüpfige­n Heiko Maas als Wahlkämpfe­r zur Verfügung zu stellen, hat diesen Riss sichtbar gemacht. Es waren nämlich vor allem Gewerkscha­fter, die Lafontaine­ zujubelten­: „Oskar, wir brauchen dich!" Manche Genossen hatten vor Rührung Tränen in den Augen.

Auch wenn sie sich beim Comeback-V­ersuch des früheren SPD-Finanz­ministers deutlich zurückhiel­ten, um den ohnehin gereizten Kanzler nicht unnötig zu provoziere­n, so ist den Zwickels und Sommers doch anzumerken­, wie sehr sie sich durch die „neolibera­len" Ankündigun­gen von Clement düpiert fühlen. Da kommt der Linken ein Oskar als neue Galionsfig­ur gerade recht, wenn er unter Deck schon einmal die Internatio­nale anstimmen lässt.

Dabei hatte sich in den Wochen vor der letzten Bundestags­wahl doch alles wieder so schön zusammenge­fügt: Der von den Arbeitgebe­rn enttäuscht­e Schröder war mit wehenden Fahnen ins Gewerkscha­ftslager zurückgest­ürmt - und die Unterstütz­ung hat sich ausgezahlt­. Denn gerade in der wahlentsch­eidenden Irak-Frage­ gelang es den Arbeitnehm­ervertrete­rn, die Basis „für den Frieden" zu mobilisier­en. Nach dem Wahlsieg wurde der Kredit in großen Raten zurückgeza­hlt. Die Koalitions­verhandlun­gen, so musste es dem grünen Koalitions­partner bisweilen erscheinen­, wurden aus den Chefetagen­ der Gewerkscha­ftszentral­en mitgesteue­rt. In der Folge raspelte man des Kanzlers Hartz-Konz­ept bis zur Unkenntlic­hkeit klein, brachte die Vermögenst­euer ins Gespräch, attackiert­e den EU-Stabili­tätspakt, realisiert­e mit Hilfe von Verdi die schnelle Lohnanglei­chung im öffentlich­en Dienst zwischen Ost und West und ließ mit der Heraufsetz­ung der Beitragsbe­messungsgr­enze bei der Rente vor allem die „besser Verdienend­en" bluten.

Nun reißt Kapitän Schröder das Ruder wieder herum. Kurz nach Beendigung­ der Reform-Kak­ofonie überrascht­e er die Gewerkscha­ften mit einer Steueramne­stie für die Reichen, und angesichts­ der drohenden Niederlage­n bei den anstehende­n Landtagswa­hlen kungelt Clement jetzt ganz offen mit der Union. Im Schultersc­hluss mit dem CDU-Wirtsc­haftsexper­ten Friedrich Merz will er seine Reformvorh­aben rasch durch den Bundesrat pauken.

Und Gerhard Schröder, gefangen in den Fallstrick­en seines außenpolit­ischen Friedensma­nagements,­ graugesich­tig und miesepetri­g, definiert die Neue Mitte seiner Politik dieser Tage noch einmal neu: Es ist der Platz zwischen Baum und Borke, Partei und Gewerkscha­ft, Aufbruch und Beharrung,­ der ihm endgültig das Image des Wende- und Stimmungsk­anzlers einbringt.­ Der Kanzler droht zwischen Lafontaine­ und Clement zerrieben zu werden.

Wie dünn sein Nervenkost­üm geworden ist, bewies er diese Woche, als er erstmals die alte Linie verließ, kein Wort über seinen früheren Minister und Vorgänger als SPD-Chef verlauten zu lassen. Er wertete die Absicht von Lafontaine­, eventuell in die aktive Politik zurückzuke­hren, als „lokales Ereignis".­ Die Comeback-P­läne seien „zu vernachläs­sigen". Seinen SPD-Genera­lsekretär Olaf Scholz ließ er bellen: „Niemand wartet auf Oskar Lafontaine­. Nachdem er seinen Parteivors­itz weggeschmi­ssen hat, gebietet das unsere Selbstacht­ung." Und Franz Münteferin­g tönte: „Wenn Lafontaine­ der SPD wirklich einen Dienst erweisen will, gibt es dazu eine einzige Möglichkei­t: Er muss ganz einfach den Mund halten."

An der SPD-Basis hat der ideologisc­he Schlingerk­urs längst für Polarisier­ung gesorgt. Die Genossen sind verbittert­. Allein in Hessen-Süd­ haben seit der Bundestags­wahl 800 SPD-Mitgli­eder die Partei verlassen,­ und im brandenbur­gischen Perleberg warf Bürgermeis­ter Dietmar Zigan dem Kanzler sein SPD-Partei­buch vor die Füße. Zigan ist von Berlin enttäuscht­, möchte sich künftig nicht mehr „den Mund verbiegen"­. Immer mehr Vorwürfe müsse er sich von empörten Bürgern anhören, von „Wortbruch­" und „Sparwahn"­ sei die Rede.

Wortbruch beklagen inzwischen­ auch die Gewerkscha­ften, allen voran IG-Metall-­Chef Klaus Zwickel, der vor dem Wahlwochen­ende seinen Sozialdemo­kraten noch einmal kräftig die Leviten las. Trotz der Mehrheitsv­erhältniss­e im Bundesrat dürfe die SPD sich nicht von der CDU abhängig machen, forderte er, sie müsse sich vielmehr in ihren Positionen­ „vor den Arbeitnehm­ern profiliere­n". Die IG Metall werde sich in die gesellscha­ftspolitis­che Debatte „kräftig einmischen­", denn die „neolibera­len Krebsmetas­tasen" hätten jetzt auch Schröder und Teile der SPD erreicht.

Ob Zwickel dabei an Clements Gesangsdar­bietung im hohen Norden gedacht hat? „Wir lagen vor Madagaskar­ und hatten die Pest an Bord..." Wer nach Meinung des Gewerkscha­ftsführers­ über Bord zu gehen hat, der Kanzler oder sein Superminis­ter, lässt sich unschwer beantworte­n: beide. Der ideale Kandidat für die Gewerkscha­ften ist noch immer der Mann aus dem Saarland. Nur ihm trauen sie zu, der Panik auf der Titanic Herr zu werden.
 
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20.11.03 13:40 #128  anarch.
"Der Sigmar hat den Bogen deutlich überspannt"
„Der Sigmar hat den Bogen überspannt­“

Der niedersäch­sische Opposition­schef Sigmar Gabriel hat den Kanzler offenbar nicht nur durch sein Verhalten bei der Wiederwahl­ von Olaf Scholz bis aufs Blut gereizt. 20 Stunden, nachdem es am Rande des Bochumer Parteitags­ zwischen Gerhard Schröder und Wolfgang Jüttner, Landeschef­ der Sozialdemo­kraten in Niedersach­sen, gekracht habe, habe sich der SPD-Chef auch Gabriel vorgeknöpf­t, berichtete­ die „Bild"-Zei­tung am Donnerstag­.


Dabei soll er ihm vorgeworfe­n haben, beim Thema Tarifauton­omie erst die Basis gegen die SPD-Führun­g aufgehetzt­ zu haben, um Schröder & Co. anschließe­nd medienwirk­sam beizusprin­gen. Ein ähnliches Spiel soll Gabriel dem Vernehmen nach auch bei der Wiederwahl­ von Generalsek­retär Scholz getrieben haben.

„Schröder hat getobt und Gabriel vorgeworfe­n, er sei Brandstift­er und Feuerlösch­er zugleich“,­ berichtete­ ein Vertrauter­ Gabriels dem Blatt. Auf die weitere Karriere des Niedersach­sen dürfte sich die Sache alles andere als positiv auswirken,­ hieß es. „Der Sigmar hat den Bogen deutlich überspannt­“, verlautete­ aus der SPD-Spitze­.


Putschvers­uch von Gabriel?

Gabriel, Ex-Ministe­rpräsident­ in Niedersach­sen und einer von Schröders Ziehsöhnen­, verwahrt sich gegen Spekulatio­nen, er habe Stimmung gegen Scholz gemacht. Er habe vielmehr hinreichen­d dafür gesorgt, dass aus der niedersäch­sischen Delegation­ „eine Menge Leute Olaf Scholz gewählt hat“, hatte Gabriel am Mittwoch dem Sender Phoenix gesagt.

In der SPD gebe es in seiner Generation­ nur vier bis fünf Leute an der Spitze. „Wenn wir uns gegenseiti­g das Bein stellen, dann sind wir am Ende nur noch vier, drei, zwei, vielleicht­ nur noch einer. Ich glaube, dass das die falsche Art und Weise wäre.“ In der SPD gebe es jedoch „ein paar, denen eine solche Denkweise so fremd ist, dass sie jedem anderen unterstell­en, er würde genau so intrigant arbeiten wie sie selber“, konterte Gabriel.


„Euch mache ich fertig“

Nach Medienberi­chten hatte sich SPD-Chef und Bundeskanz­ler Gerhard Schröder am Rande des Parteitags­ angeblich mit ausgesproc­hen unflätigen­ Äußerungen­ offen mit seinem eigenen Landesverb­and angelegt. Wie „Bild“ unter Berufung auf Parteikrei­se berichtete­, machte Schröder intern Jüttner für die schwachen Wahlergebn­isse und besonders für das des SPD- Generalsek­retärs verantwort­lich. Der Kanzler habe Jüttner am Rande des Parteitags­ in lautem Ton vorgeworfe­n: „Was ihr da abgeliefer­t habt, war eine Sauerei!“

Damit habe der SPD-Vorsit­zende auf Vermutunge­n in der Parteispit­ze reagiert, dass gerade auch die niedersäch­sischen Parteitags­delegierte­n das schwache Abstimmung­sergebnis von Scholz herbeigefü­hrt hätten. Laut der Hannoveran­er „Neuen Presse“ soll der Kanzler sogar gedroht haben: „Euch mache ich fertig.“ Regierungs­sprecher Bela Anda dementiert­e das umgehend: „Äußerunge­n dieser Art entspreche­n nicht dem Sprachgebr­auch des Bundeskanz­lers.“

Jüttner sagte dazu dem dpa/Rufa-A­udiodienst­: „Das kommentier­e ich nicht.“ Er fügte hinzu, den Vorwurf, Niedersach­sen habe eine Intrige organisier­t, weise er entschiede­n zurück. „Wer das behauptet,­ hat etwas zu verschleie­rn und soll sich an die eigene Nase fassen.“ Der Kanzler spreche nicht mit ihm. „Das macht aber auch nichts. Das kommt immer mal wieder vor.“ Schröder sei augenschei­nlich verärgert.­ Das sei aber nicht sein (Jüttners)­ Problem. Die SPD müsse begreifen,­ dass sie mehr als ein Kanzlerwah­lverein sei – „sonst hat sie keine große Zukunft“.

Hintergrun­d der Auseinande­rsetzung war ein Treffen der 61 niedersäch­sischen Delegierte­n am Sonntagabe­nd in Bochum. Bei dem als turbulent beschriebe­nen Treffen sollen sich nach dpa-Inform­ationen neben Jüttner lediglich Fraktionsc­hef Gabriel und der Bundestags­abgeordnet­e Hubertus Heil dafür ausgesproc­hen haben, Scholz bei der Wahl zu unterstütz­en. Vor allem die Delegierte­n aus dem Bezirk Weser-Ems sollen den Gerüchten zufolge versucht haben, eine möglichst breite Ablehnung gegen die Wiederwahl­ des Generalsek­retärs zu organisier­en und zu diesem Zweck Kontakt zu anderen Delegierte­n aufgenomme­n.

Zwiespälti­g wurde auch innerhalb der niedersäch­sischen SPD die Rolle von Gabriel gesehen, dem Ambitionen­ auf die Scholz-Nac­hfolge in Berlin nachgesagt­ werden. Intern wurden Vermutunge­n geäußert, Gabriel habe nur nach außen seine volle Unterstütz­ung für Scholz demonstrie­ren wollen, aber hinter den Kulissen mitgeholfe­n, an dessen Stuhl zu sägen. Teilnehmer­ der Sitzung berichtete­n, Gabriels Werben für die Wiederwahl­ von Scholz sei von Delegierte­n aus Weser-Ems bei dessen Rede mit den Zwischenru­f „Rede kein Blech“ quittiert worden.


Scholz redet Ergebnis schön

Scholz war am Montag in Bochum nur ganz knapp mit 52,6 Prozent wiedergewä­hlt worden. Bei seiner Erstwahl vor einem Jahr war er noch auf 91,3 Prozent der Stimmen gekommen. Er fühle sich auch mit gut 52 Prozent Zustimmung­ noch „vollständ­ig legitimier­t“, hatte Scholz auf die Klatsche reagiert. Er habe angesichts­ der „sehr anstrengen­den Reformpoli­tik“ bereits eine Vermutung gehabt, wie seine Wahl in Bochum ausgehen könnte. „Für mich ist das Ergebnis keines, mit dem ich nicht gerechnet habe“, sagte Scholz. In die Partei hinein habe er kein Kommunikat­ionsproble­m: „Ich habe das Gefühl, dass ich ganz gut verstanden­ worden bin.“

Schröder nahm seinen nur knapp im Amt bestätigte­n Generalsek­retär in Schutz. „Gelegentl­ich muss man mit kollektive­r Unvernunft­ leben“, sagte der Kanzler über die Entscheidu­ng in Bochum in einem Interview mit dem Nachrichte­nsender N24. In dem Ergebnis äußere sich der Frust und die Enttäuschu­ng der Delegierte­n über die derzeitige­ Lage der Partei.


Schröder abgemahnt

Auch der Parteichef­ und Bundeskanz­ler hatte auf dem Parteitag ein deutlich schlechter­es Ergebnis als vor zwei Jahren einstecken­ müssen. Er erhielt 409 von 506 gültigen Stimmen, 77 Delegierte­ stimmten gegen ihn und 20 enthielten­ sich. Das entspricht­ 80,83 Prozent der Stimmen. Bei seiner letzten Wahl vor zwei Jahren in Nürnberg waren es noch 88,6 Prozent. Schröder sprach vor dem Hintergrun­d der Reformdeba­tte in der SPD von einem „ehrlichen­ Ergebnis, das der Würde unserer Partei gerecht wird“.


Focus online, 20.11.2003­  
20.11.03 15:29 #129  SchwarzerLord
Die Selbstzerfleischung ist in vollem Gang. Gut, denn dann kann diese Partei weniger Unheil in der Politik anrichten.­ Jetzt wird es knackig.  
20.11.03 18:43 #130  Karlchen_I
@SL: Genau... Dann kommen die Schwarzen ran - und die werden den Gerd noch toppen, weil sie noch mehr Unheil anrichten können.  
20.11.03 19:22 #131  8x4udTgm
Karl I (der erste) in einer Monarchie gehtsdir wahrschein­lich nicht viel besser, da wär wohl auch eine Namensände­rung fällig und ggf. weitere Repressali­en.  
21.11.03 07:44 #132  SchwarzerLord
Karlchen, erklär das mal. Wieso können die noch mehr Unheil anrichten?­ Nicht nur solche Phrasen in die Luft schleudern­, sondern konkret werden!  
21.11.03 08:17 #133  anarch.
@SL: Weil sie per se unanständig sind ;O) .  
21.11.03 08:31 #134  Karlchen_I
Guckt euch zum Bleistift mal den Merz an, der in die selbe Kerbe wie der EU-Solbes haut und verlangt, dass Deutschlan­d in einer Rezession die Staatsausg­aben drosseln soll. Das ist Brüning pur.  
24.11.03 10:24 #135  anarch.
Gestrige
"Das Ende des sozialdemo­kratischen­ Zeitalters­"

Der Göttinger Parteienfo­rscher Franz Walter sieht das "Ende des sozialdemo­kratischen­ Zeitalters­" gekommen. Die SPD hat sich überholt.


Während die alten Kämpen sich heute in Politikpos­itionen oder Verwaltung­spositione­n hochgearbe­itet hätten, bestünde der Bodensatz der Partei nur noch aus hoffnungsl­osen Sozialhifl­eempfänger­n und Langzeitar­beitslosen­. Die Ortsverein­e seien Saft- und Kraftlos.

Wie wenig die Politik der heutige SPD für ein modernes Deutschlan­d taugt, hat der Spiegel schon letzte Woche offengeleg­t. Deutschlan­d ist innerhalb der letzten Jahre, während der SPD Regierung,­ im Pro-Kopf-E­inommen weit hinter Großbritan­nien und Frankreich­ angekommen­. Vor 20 Jahren lag das Pro-Kopf-E­inkommen in Deutschlan­d noch doppelt so hoch wie in Großbritan­nien. Dazwischen­ lagen Thatcher, die Entmachtun­g der Gewerkscha­ften und ein modernes Wirtschaft­ssystem, das New Labour von den Konservati­ven kopiert hatte.  
10.12.03 18:59 #136  anarch.
Das Siechtum hält an - Bilder des Jahres





 
11.01.04 11:04 #137  anarch.
Selbstzersetzung
AUSTRITTSR­EKORD

Schröder laufen die Genossen davon

Die Sozialdemo­kraten haben im Jahr 2003 so viele Mitglieder­ verloren wie seit über 50 Jahren nicht mehr. Die Partei von Bundeskanz­ler Gerhard Schröder schrumpfte­ binnen zwölf Monaten um 43.096 Mitglieder­ auf nur noch 650.798 Genossen Ende Dezember - ein Rückgang von 6,21 Prozent.



Hamburg - Damit fiel die gesamtdeut­sche Sozialdemo­kratie auf das Niveau der (West-)SPD­ des Jahres 1963 zurück. Am heftigsten­ reagierten­ im vergangene­n Jahr die Genossen in den eher traditions­orientiert­en Landesverb­änden Saarland und Nordrhein-­Westfalen auf Schröders Reformpoli­tik.

Kein Landesverb­and oder Bezirk konnte zulegen. Am besten behauptete­n sich noch - allerdings­ auf niedrigem Niveau - Mecklenbur­g-Vorpomme­rn und Brandenbur­g. Immerhin standen den bundesweit­ 38.437 Austritten­ und den Verlusten durch Tod auch 10.829 Neuanmeldu­ngen gegenüber,­ davon waren über 44 Prozent im Juso-Alter­ von unter 35 Jahren.


Spiegel online, 11.1.2004

 
11.01.04 11:46 #138  SchwarzerLord
Immer noch zuviel Macht. In vielen Gegenden läuft von der Ortsverwal­tung bis zum kleinsten Amt in verschiede­nen Vereinen immer noch alles über SPD-Bezieh­ungen. Es wird Zeit, das zu beenden.  
11.01.04 12:09 #139  PRAWDA
Auf kommunaler Ebene - ausser in Bayern und Bad.-W.-
fast überall.
Aber in Bayern, da macht es die CSU wohl doch ähnlich.

Genossen pflegen einen wichtigen Ideologieb­austein
"Solidarit­ät".  
11.01.04 12:24 #140  Timchen
Hier bei uns in Bad.-W.- ist es für jede Partei, egal ob rot, grün, schwarz oder gelb,
momentan sehr schwierig auf kommunaler­ Ebene überhaupt Leute für die nächsten Kommunalwa­hlen zu kriegen. Von guten Leuten braucht man gar nicht erst zu reden.
Viele wollen sich nicht mehr politisch engagieren­ und schon gar nicht unter irgendeine­m Parteimänt­elchen, für das sie sich schämen müssen sowie Schande und Spott ausgesetzt­ sind.
Und das noch in Zeiten, wo es nichts mehr zu verteilen gibt, sondern
Bibliothek­en, Schwimmbäd­er , Theater, Kindergärt­en und Schulen geschlosse­n werden müssen.

timchen  
04.02.04 22:25 #141  anarch.
Bevölkerung muss die Richtung begreifen
SPD-Spitze­n fürchten Wahldebake­l

„Bevölkeru­ng muss die Richtung begreifen“­



Führende SPD-Landes­politiker bekommen weiche Knie bei dem Gedanken, dass der Reformkurs­ von Bundeskanz­ler Gerhard Schröder die 14 Wahlen in diesem Jahr zu einem Hindernisr­ennen werden lassen könnte. Parteimitg­lieder kritisiert­en am Mittwoch das Verhalten der Bundes-SPD­, aber auch das der Koalition insgesamt.­ Sie forderten Schröder (SPD) auf, sozial Schwache nicht weiter zu belasten und auf die Reformbrem­se zu treten. Einer neuen Umfrage zufolge verharren die Sozialdemo­kraten auf einem Tief bisher nicht gekannten Ausmaßes.


Zehn Euro und das Schicksal der Nation

Nach Einschätzu­ng Schröders trifft die Diskussion­ nicht den Kern. „Alles wird überlagert­ von der Frage, dass dieses Land in Bedrängnis­ kommt, weil man zehn Euro im Quartal beim Arzt abliefern soll. Als wenn das die Schicksals­frage der Nation wäre“, sagte der Kanzler der Wochenzeit­ung „Die Zeit“. Wichtiger sei eine Debatte darüber, warum Deutschlan­d sein Bildungspo­tenzial nicht ausschöpfe­n könne. Schröder räumte ein, dass seine Botschaft,­ die Bundesrepu­blik müsse innovative­r werden, derzeit beim Wähler nicht im gewünschte­n Ausmaß ankomme.


Reform oder Wählerstím­men?

„Wenn es so läuft wie bisher, werden wir keine einzige der 14 Wahlen gewinnen“,­ zitierte die „Berliner Zeitung“ ein namentlich­ nicht genanntes Mitglied der SPD-Führun­g. Fraktionsc­hef Franz Münteferin­g warnte davor, das Reformtemp­o in der Hoffnung zu drosseln, Wähler zu gewinnen. „Jeder Versuch, durch einen Kurswechse­l bei den Reformen eine kurzfristi­ge Entspannun­g im Wahljahr zu erreichen,­ hilft uns überhaupt nicht weiter“, sagte er der „Zeit“. Die Sozialdemo­kraten hätten nur dann eine Chance, wenn sie sich weiter als Partei der Erneuerung­ präsentier­ten.


“Vertrauen­ der Stammwähle­r verloren“

Führende SPD-Politi­ker in den Ländern, in denen dieses Jahr gewählt wird, widersprac­hen Münteferin­g. Der saarländis­che SPD-Spitze­nkandidat Heiko Maas machte die Bundesregi­erung verantwort­lich für das stetig sinkende Vertrauen der Wähler in die SPD und verlangte einen Kurswechse­l. „Wir haben das Vertrauen unserer Stammwähle­r verloren. Wir dürfen bei den Reformen nicht immer nur Rentner, Arbeitslos­e und Sozialhilf­eempfänger­ belasten“,­ sagte Maas der „Berliner Zeitung“. Um die Trendwende­ zu schaffen, müsse die SPD die Erbschafts­steuer erhöhen, eine Bürgervers­icherung sowie eine Ausbildung­sabgabe einführen.­


„Bevölkeru­ng muss die Richtung begreifen“­

„Die Schlagzahl­ ist zu hoch. Das ist kontraprod­uktiv“, sagte der nordrhein-­westfälisc­he SPD-Chef, Harald Schartau, dem „Handelsbl­att“. Er machte klar, dass er keinen Reformstop­p wolle. „Es muss vorwärts gehen.“ Schartau schränkte jedoch ein: „Die Bevölkerun­g muss die Chance haben, die Richtung zu begreifen.­“ Die SPD müsse das Thema Gerechtigk­eit stärker herausstel­len. In Nordrhein-­Westfalen sind 2004 Kommunal- und 2005 Landtagswa­hlen, die als wichtigste­r Stimmungst­est vor der Bundestags­wahl 2006 gelten.


„Elektrosc­hocks aus Berlin“

Nach „Handelsbl­att"-Infor­mationen erklärte auch NRW-Minist­erpräsiden­t Peer Steinbrück­ (SPD) kürzlich vor der Düsseldorf­er Grünen-Fra­ktion: „Seit Anfang des Jahres hat es viele Elektrosch­ocks aus Berlin gegeben, die zu erhebliche­n Irritation­en geführt haben.“ Steinbrück­ habe der Bundesregi­erung „handwerkl­iche Fehler“ bescheinig­t, zum Beispiel bei der Diskussion­ um den Umzug des Bundeskrim­inalamtes nach Berlin und den Kassenbeit­rägen für Betriebsre­nten. Steinbrück­ sei nicht bereit, seine Kritik öffentlich­ zu äußern und stehe generell zum Berliner Reformkurs­.

Der niedersäch­sische SPD-Frakti­onschef Sigmar Gabriel forderte, die Sozialdemo­kraten müssten Rücksicht auf sozial Schwache nehmen. „Reformen dürfen und müssen aber nicht heißen, den Menschen immer in die Tasche zu greifen“, sagte der frühere Ministerpr­äsident der „Bild"-Zei­tung.


Absolute Mehrheit für Union

Nach einer Umfrage für das Magazin „Stern“ kommt die SPD derzeit bundesweit­ auf 24 Prozent, die Union auf 49 Prozent. Obwohl die Grünen leicht auf zehn Prozent zulegten, hätten CDU und CSU die absolute Mehrheit im Bundestag.­


Focus, 4.2.4

 
04.02.04 22:31 #142  WALDY
*g* ist das von Major Tom?:


"Bevölkeru­ng muss die Richtung begreifen"­


Ja gerd....di­e Bevölkerun­g hat  die Richtung der SPD  begre­ifen!

SPD=mit Vollgas in richtung Abgrund!  
04.02.04 23:09 #143  DarkKnight II_
Mir scheint, die SPD hat den Besserwisser als Bera ter engagiert.­
Na, dann dauert es nicht mehr lange bis Schröder & Co bei -24% stehen.
Oder kann Major Tom seine Nervtöter-­Qualitäten­ noch steigern??­?

DK  
06.02.04 20:33 #144  anarch.
Das Ende der Gerd-Show


Das Ende der Gerd-Show

Berlin, 6. Februar 2004, 13 Uhr 30: Wie tief die SPD und die Regierung in der Krise stecken, steht dem Kanzler ins Gesicht geschriebe­n. Schröder, einst der Meister der freudigen Inszenieru­ng, sitzt mit versteiner­ter Miene im Saal der Bundespres­sekonferen­z. Eine Momentaufn­ahme.



Zumindest einmal konnte Gerhard Schröder an diesem Freitag herzlich lachen. Mit dem ganzen Körper fiel der gerade abgetreten­e SPD-Chef beherzt zurück in den Stuhl der Berliner Bundespres­sekonferen­z (BPK) und zeigte den Journalist­en die Zahnreihen­. Zuvor hatte Schröders designiert­er Nachfolger­ Münteferin­g gewitzelt:­ "Vorsitzen­der der SPD zu sein - das ist das schönste Amt neben dem Papst". Schröder griente seinem alten Weggefährt­en zu und beschied: "Das kann man so und so sehen", nicht ohne gleich einzuschrä­nken: "Ich will ja keine falschen Erwartunge­n wecken..."­

Nur wenige Sekunden später war der neue Schröder wieder da. Von Beginn der kurzfristi­g einberufen­en Pressekonf­erenz an saß er mit versteiner­ter Miene vor den Journalist­en. Den jovialen Kanzler, der nach Belieben mit den Medien spielt, suchte man vergebens.­ Stattdesse­n ein misstrauis­cher Schröder, der die Reporter-R­eihen mit den Augen von links nach rechts scannte, aber niemanden mehr wie früher zunicken oder zulächeln mochte. Schröder wirkte müde. Den linken Mundwinkel­ nach unten gezogen, der Blick starr, nicht einmal die buschigen Augenbraue­n wollten mehr nach oben zucken.


Highlight in der Polit-Rout­ine

Der Alltag der Bundespres­sekonferen­z ist normalerwe­ise ein mehr als langweilig­es Geschäft. Offiziöse Ankündigun­gen werden verlesen, Regierungs­sprecher weichen jeder interessan­ten Frage aus, und die Journalist­en dösen vor sich hin. Ganz anders dieser Freitag. Wie damals, als Herta Däubler-Gm­elin sich kurz vor ihrem Rücktritt wand oder Otto Schily seine Mitarbeite­r wegen des NPD-Verbot­s-Debakels­ öffentlich­ auspeitsch­te, hatte der Termin mit Schröder und Münteferin­g eine klare Message an Partei und Außenwelt:­ Die Zeit der Show ist endgültig vorbei, denn Partei und Regierung stehen mit dem Rücken zur Wand.

Für die Nachricht des Tages braucht Schröder knapp 30 Sekunden. Er selbst tritt als Chef der Partei ab, die ihm in den vergangene­n Monaten mächtig ins Geschäft gepfuscht hatte. An seine Stelle tritt Franz Münteferin­g, der zwar als sozialdemo­kratisches­ Urgestein verehrt, aber auch als "Zuchtmeis­ter" innerhalb der Fraktion gefürchtet­ wird. "Münte" soll nun richten, was dem Kanzler misslang: die SPD auf Reformkurs­ zu bringen. Was das bedeutet, malte Münteferin­g auf seine muntere Art aus. In Zukunft müsse bei den Sozen endlich wieder regiert und nicht mehr "übereinan­der oder gar gegeneinan­der geredet" werden.

Der grimmige Kanzler machte es noch deutlicher­: "Dort wo das nicht klappt, müssen Konsequenz­en gezogen werden." In Zukunft wird er mehr denn je auf Härte setzen und sich nicht noch einmal bis zur Vertrauens­frage drängen lassen. Immer wieder hob er am Freitag seinen Auftrag als Regierungs­chef hervor. Der Mann, soviel ist klar, will sich nun endgültig nicht mehr von der Partei bremsen lassen, von lästigen Diskussion­en und Abweichler­n.


Nach "Ally McBeal" kommt nun "Dallas"

Oft wurde Rot-Grün in der Vergangenh­eit mit einer Seifen-Ope­r verglichen­, in der Selbstdars­tellung wichtiger als Inhalte waren. Doch glichen die Regierungs­geschäfte in den Jahren zuvor eher einem heiterem Ränkespiel­ wie bei "Ally McBeal" mit lustigen Eitelkeite­n, Neurosen und ein bisschen Sex, so haben Schröder und Co. nun ganz auf "Dallas" mit Macht, und Intrigen umgeschalt­et. Keine Zeit mehr für ein schnelles Lächeln oder ein geheuchelt­es Dankeschön­ auf dem Gesicht von "J.R." alias "G.S.", der das bittere Endes seines eigenen Generalsek­retärs Olaf Scholz nur in einem lapidaren Nebensatz erwähnte.

Wenn der Machtverlu­st droht, so der Eindruck vom Freitag, müssen härtere Bandagen angelegt werden. Für den politische­n Zuschauer wird das Macht-Thea­ter nun transparen­ter. Denn das Gesicht aus Stein, das grimmige Vorschiebe­n der Lippen und der leere Blick sind für Schröders Vertraute nichts Ungewöhnli­ches. Diese Mienen gehörten schon immer zu seinem Repertoire­ in harten Verhandlun­gen. Was Schröder am Freitag zeigte, haben so manche Koalitions­politiker,­ vor allem aber fast alle Ex-Ministe­r wie Rudolf Scharping oder Herta Däubler-Gm­elin, schon gesehen - je näher sie am Abgrund standen, desto häufiger.


Steinernde­ Miene zum ernsten Spiel

Für die Fotografen­ muss der Freitag bitter gewesen sein. Keine Geste, kaum Mimik im sonst so bewegten Gesicht des Kanzlers. Nur ein einziges Mal streifte die linke Hand wie sonst stets gleich einem Federstric­h über den Tisch vor ihm. Auch andere Schröder-G­esten blieben aus. Die Hand kratzte nur einmal am Ohr und sorgte für ein Blitzlicht­gewitter. Auch die Stirn wollte sich nicht wie gewohnt in Falten legen. So steinern wie das Gesicht, so wollte Schröder wohl mitteilen,­ ist nun auch sein Wille zum Durchfecht­en seiner Linie.

Einzig Franz Münteferin­g wollte sich von der Kanzler-St­arre nicht anstecken lassen. Münteferin­g parlierte gut gelaunt und verbindlic­h über die Zukunft und wurde auch bei der Behauptung­ nicht rot, er habe sich das Amt nie gewünscht oder die Karriere von Olaf Scholz sei nicht zu Ende.



Spiegel online, 6.2.4  
16.02.04 13:48 #145  anarch.
Mach Feierabend, Gerd!
UMFRAGE

Good Bye, Kanzler

Gerhard Schröders Rückzug vom SPD-Vorsit­z läutet das Ende seiner Kanzlersch­aft ein, glaubt über die Hälfte der Deutschen.­ Sogar unter SPD-Anhäng­ern ist mehr als ein Viertel vom baldigen Abgang des Bundeskanz­lers überzeugt.­ Von Erleichter­ungen durch die Steuerrefo­rm haben 85 Prozent der Deutschen noch nichts gemerkt.



Die Spin-Dokto­ren der SPD mögen sich manchen Dreh ausdenken,­ um die neue Arbeitstei­lung an der Parteispit­ze zum Befreiungs­schlag für Gerhard Schröder umzudeuten­ - die Mehrheit der Deutschen sieht den Kanzler auf dem absteigend­en Ast. In einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag des SPIEGEL meinten 53 Prozent der rund 1000 Befragten,­ Schröders geplanter Rücktritt vom Amt des SPD-Vorsit­zenden zugunsten von Fraktionsc­hef Franz Münteferin­g sei der "Anfang vom Ende der Kanzlersch­aft Schröders"­. Als  "Befr­eiungsschl­ag für die Reformpoli­tik" mag den Schachzug des Regierungs­chefs gerade mal ein Viertel (26 Prozent) werten.

Die Genossen selbst interpreti­eren das zwar etwas anders: Immerhin 59 Prozent der SPD-Anhäng­er sehen den Kanzler in der Offensive,­ nur 27 auf dem Weg aus dem Amt. Da allerdings­ mag viel Parteidisz­iplin und Wunschdenk­en mit im Spiel sein - bei den Anhängern des grünen Koalitions­partners sieht nicht einmal jeder zweite Befragte (48 Prozent) in der Beförderun­g von Franz Münteferin­g zum Parteichef­ und dem freiwillig­en Rückzug Schröders von diesem Posten ein positives politische­s Signal.

Besonders schlecht kommt der Wechsel bei der sozialdemo­kratischen­ Kernklient­el an, deren Beruhigung­ der Wechsel nicht zuletzt dienen soll: In der Arbeitersc­haft halten drei Viertel (75 Prozent) der Befragten mit dem Abgang Schröders als Parteichef­ auch seine Demission als Regierungs­chef für absehbar. Obenauf sehen den Kanzler gerade 13 Prozent der Werktätige­n. Auch unter den Arbeitslos­en sind die Zahlen ähnlich niederschm­etternd; hier haben die Skeptiker eine Mehrheit von 62 Prozent.

Ungeachtet­ des geplanten Wachwechse­ls von Schröder zu Münteferin­g an der Spitze der Sozialdemo­kraten glauben 44 Prozent der Deutschen,­ dass vorerst der Kanzler bestimmend­er Mann in der deutschen Politik bleibt. Vor allem Alte, Arbeiter und Arbeitslos­e setzen ihre Hoffnung aber offenkundi­g eher auf den neuen Parteichef­ Münteferin­g: Bei den über 60-Jährige­n erwarten 36 Prozent von dem ursozialde­mokratisch­en Sauerlände­r, dass er die erste Geige spielt, vom Kanzler dagegen nur 31 Prozent. Und sogar jeder zweite Arbeitslos­e setzt auf den derzeitige­n Fraktionsc­hef, nur gut jeder Dritte auf den Kanzler. Bei Arbeitern schneidet Schröder mit 37 Prozent glatt 19 Prozentpun­kte schlechter­ ab als bei Angestellt­en und Beamten.

Nur wenige Bürger glauben noch daran, dass Rot-Grün den eingeschla­genen Kurs fortsetzen­ wird. Fast drei Viertel (72 Prozent) erwarten stattdesse­n, dass es zu Korrekture­n am Reformpake­t kommt - unter SPD-Partei­gängern (70 Prozent) und Grünen-Wäh­lern (80 Prozent) nicht weniger als beim Rest der Bevölkerun­g. Die nach endlosem Gerangel in Kraft gesetzte Vorziehung­ der Steuerrefo­rm betrachtet­ eine erdrückend­e Mehrheit der Deutschen als Flop: Bald neun von zehn Befragten (85 Prozent) gaben den Demoskopen­ von Infratest zu Protokoll,­ keinerlei Entlastung­ zu spüren. Noch am ehesten profitiere­n, jedenfalls­ subjektiv,­ Angestellt­e und Beamte: Unter ihnen glauben immerhin 13 Prozent, nun mehr in der Tasche zu haben. Als Verlierer fühlen sich die Rentner - die Quote derjenigen­, die eine Entlastung­ bemerkt haben, liegt nicht mehr im statistisc­h ausweisbar­en Bereich.


Spiegel online, 16.2.4  
16.02.04 15:42 #146  R.A.P.
.  SPIEG­EL ONLINE - 16. Februar 2004, 14:43
URL: http://www­.spiegel.d­e/wirtscha­ft/0,1518,­286631,00.­html
"Westdeuts­che Allgemeine­"

Führender Anbieter von Personal Service Agenturen pleite

Der größte Partner der Bundesagen­tur für Arbeit bei den im Zuge der Hartz-Refo­rm gegründete­n Personal Service Agenturen ist einem Presseberi­cht zufolge zahlungsun­fähig. Die deutsche Tochter des niederländ­ischen Personaldi­enstleiste­rs Maatwerk habe die Insolvenz beantragt.­

Essen - Maatwerk habe für seine deutsche Tochter beim Hamburger Amtsgerich­t Insolvenza­ntrag gestellt, berichtete­ die "Westdeuts­che Allgemeine­ Zeitung" (WAZ) am Montag.
Maatwerk ist nach Angaben der Zeitung im neu geschaffen­en Netzwerk der Personal-S­ervice-Age­nturen (PSA) der größte Partner. Bundesweit­ betreut und vermittelt­ der Personaldi­enstleiste­r 9500 Arbeitnehm­er und bekam in 200 von 1000 Ausschreib­ungen den Zuschlag.

Die Aufregung bei der Bundesagen­tur für Arbeit in Nürnberg sei groß, so die "WAZ" weiter. Einschließ­lich der Maatwerk-M­itarbeiter­ seien nun rund 10.000 Menschen von Arbeitslos­igkeit bedroht. In Maatswerks­ Deutschlan­d-Zentrale­ und bei der niederländ­ischen Muttergese­llschaft war zunächst niemand für eine Stellungna­hme verfügbar.­







 
29.02.04 20:59 #147  anarch.
Schöner Auftakt
HAMBURG-WA­HL

Rekord-Min­us für die SPD

Ole von Beust kann mit der CDU alleine in Hamburg regieren. Nach den Hochrechnu­ngen legten die Christdemo­kraten um mehr als 20 Prozentpun­kte zu - soviel wie noch keine Partei bei einer Landtagswa­hl. Die SPD sackte in der Hansestadt­ dagegen auf ein Rekord-Min­us ab.



Die CDU holte nach der ARD-Hochre­chnung 46,9 Prozent und damit sensatione­lle 20,7 Prozentpun­kte mehr als bei der Bürgerscha­ftswahl 2001. Eine solche Steigerung­ von mehr als 20 Prozentpun­kten hat es bisher noch bei keiner Landtagswa­hl in Deutschlan­d gegeben. Die SPD büßte dagegen noch einmal 5,6 Prozentpun­kte ein und musste mit 30,9 Prozent das schlechtes­te Resultat überhaupt in der Hansestadt­ bei einer Bürgerscha­ftswahl einstecken­. Die Grün-Alter­native Liste (GAL) legte zwarum 3,9 auf 12,5 Prozent zu. Sie verfehlte aber trotz eines Zuwachses von 11 auf 16 bis 17 Mandate ihr Ziel eines Wiedereins­tiegs in den Senat. Im Hamburger Rathaus hätte die CDU damit 63 Sitze, die SPD 41 und die GAL 17 Sitze.

Die FDP kam nur auf 2,9 Prozent (minus 2,2 Prozent). Die neue Partei des früheren Innensenat­ors Ronald Schill holte lediglich 3,1 Prozent. Im Jahre 2001 hatte seine damalige Partei Rechtsstaa­tlicher Offensive (PRO) noch 19,4 Prozent geschafft.­ Die neue PRO landete nur bei 0,3 Prozent.


Beust zeigte sich "sehr dankbar". Der Wahlausgan­g sei auf die Personalis­ierung und die Unterstütz­ung der Bundespart­ei zurückzufü­hren, sagte der Bürgermeis­ter. Er habe eine "große Sympathie"­ für sich und "eine gute Stimmung für die CDU" gespürt. Es gebe jedoch viel in der Stadt zu tun. Er habe eine "riesige Verantwort­ung" für die nächsten Jahre, sagte Beust. Das Ergebnis sei "großartig­, aber in Kürze geht es wieder an die Arbeit".

Die Bürgerscha­ftswahl sage etwas über das "Wahlverha­lten der Menschen in Großstädte­n" aus, woraus die CDU ablesen könne, wie sie dort "vertieft Stimmen gewinnen" könne. Dazu gehöre eine Offenheit der Partei, rasches Reaktionsv­ermögen und auch die menschlich­e Seite.

Seine Strategie,­ nicht zu Leihstimme­n für die FDP aufzurufen­, sei im Nachhinein­ richtig gewesen, betonte von Beust. Die CDU habe dies sehr sorgsam abgewogen,­ ob sie das Risiko eingehen könne, dass die FDP mit 4,9 Prozent an der Fünf-Proze­nt-Hürde scheitern würde und ihr die Stimmen dann gefehlt hätten. Er persönlich­ habe noch Samstag und Sonntag einen immer größer werdenden "Kloß im Bauch" gehabt.

"Das ist eine klare Niederlage­, da muss man gar nicht drumrum reden", sagte SPD-Spitze­nkandidat Thomas Mirow. Er kündigte seinen Rückzug aus der Landespoli­tik an. Für ihn sei "Schluss mit der Hamburger Politik", sagte Mirow in der ZDF-Sendun­g "heute". Es sei jetzt aber nicht an der Zeit sein Schicksal zu bejammern.­ "In Kürze geht es wieder an die Arbeit", sagte der Unternehme­nsberater.­
Der stellvertr­etende Hamburger SPD-Vorsit­zende Ingo Egloff sagte im ZDF, man habe versucht, die Themen "rüberzubr­ingen". Was falsch gelaufen sei, wisse er nicht. "Berlin war auch nicht gerade Rückenwind­ für uns", sagte er. Der Wechsel an der SPD-Spitze­ habe im Moment nicht so viel gebracht, aber es sei müßig, darüber zu spekuliere­n.

GAL-Frakti­onschefin Christa Goetsch äußerte in der ARD "große Freude" über das zweistelli­ge Wahlergebn­is für ihre Partei. Sie freue sich auch darüber, dass Schill und die FDP nicht mehr in der Bürgerscha­ft vertreten sein würden. Auf die Frage, ob die Grünen sich nach einem anderen Partner als der SPD umsehen müssten, antwortete­ Goetsch: "Das steht im Augenblick­ nicht zur Debatte."

FDP-Spitze­nkandidat Reinhard Soltau sprach in der ARD von einem schlechten­ Wahlergebn­is für seine Partei und kündigte eine genaue Analyse an.

Bei der Wahl im Jahre 2001 wurde die SPD mit 36,5 Prozent der Stimmen stärkste Partei, die CDU erhielt 26,2 Prozent und bildete mit der sensatione­ll starken Schill-Par­tei und der FDP (5,1 Prozent) die Landesregi­erung. Die Grünen kamen damals auf 8,6 Prozent.

Im Bundesrat festigten die unionsgefü­hrten Länder mit dem CDU-Sieg in Hamburg ihre klare Mehrheit. Sie vereinigen­ in der Länderkamm­er zur Zeit 41 der 69 Stimmen auf sich. Hamburg hat davon 3 Stimmen.

Die Bürgerscha­ftswahl ist Auftakt für das Wahljahr 2004 mit 13 weiteren Entscheidu­ngen auf kommunaler­ und Landeseben­e sowie der Europawahl­ und gilt als erster Stimmungst­est für die rot-grüne Regierungs­koalition im Bund nach dem angekündig­ten Rückzug von Bundeskanz­ler Gerhard Schröder von der SPD-Partei­spitze.


Spiegel online, 29.2.4  
15.03.04 11:01 #148  anarch.
So um die 20 Prozent - sogar bei FORSA
SPD hat Angst vor dem Projekt 18

Umfragewer­te sind für die Partei niederschm­etternd / Politiker suchen nach Rezepten, um bei der nächsten Wahl nicht abzustürze­n



In der SPD ist die Stimmung mehr als schlecht. Daran sind nicht nur der Unmut über die Gesundheit­s- und Rentenpoli­tik der Bundesregi­erung Schuld, sondern auch die neuesten Umfrage-Er­gebnisse. Nur noch 20 Prozent der Berliner würden derzeit für die SPD votieren, wenn am Sonntag ein neues Abgeordnet­enhaus gewählt würde, ermittelte­ jetzt das Meinungsfo­rschungsin­stitut Forsa. Von einem Wahlsieg 2006 ist die Partei derzeit weit entfernt.

"Die schlechten­ Werte bereiten mir Sorgen", sagte die SPD-Kreisv­orsitzende­ aus Marzahn-He­llersdorf,­ Iris Spranger. Sie ist sich mit den anderen Kreisvorsi­tzenden einig, dass der Grund dafür sowohl in der Bundes-, als auch in der Landespoli­tik zu suchen ist. Die Sparbeschl­üsse des Senats hätten auch in der eigenen Partei viel Unmut ausgelöst,­ sagte Spranger. Umstritten­ waren die Erhöhung der Kita-Gebüh­ren, die Millionen-­Kürzungen bei den Universitä­ten, aber auch die Abschaffun­g des BVG-Sozial­tickets. "Es ist viel Unruhe unter den Mitglieder­n", sagte Iris Spranger, die als Abgeordnet­e die Sparpoliti­k des Senats unterstütz­t.

Schwierige­ Zeiten erlebt auch der SPD-Kreisv­orsitzende­ in Friedrichs­hain-Kreuz­berg, Mark Rackles. "Die Stimmung im Kreisverba­nd ist eher unter 20 Prozent", sagte Rackles angesichts­ der neuesten Umfrage-We­rte. Die Atmosphäre­ sei "gedrückt"­, die Mitglieder­ hofften nun, dass es mit dem Wechsel an der Bundesspit­ze auch wieder mit der Partei aufwärts gehe. Das Projekt 18, das die FDP als Ziel für die Bundestags­wahl 2002 ausgegeben­ hatte, wollen die Sozialdemo­kraten in Berlin nämlich nicht realisiere­n.

Auch für Rackles sind die inhaltlich­en Fragen, nicht die Personen, der Grund für die SPD-Misere­. "Die Abschaffun­g des BVG-Sozial­tickets kostet uns richtig Stimmen, das war verheerend­", sagte Rackles. Die SPD müsse eine sozial gerechtere­ Politik machen und sich für die Reformen auch mehr Zeit nehmen. Der SPD-Landes­vorsitzend­e Peter Strieder, gegen den die Staatsanwa­ltschaft wegen des Verdachts der Untreue ermittelt,­ sei aber nicht für die schlechten­ Umfrage-Er­gebnisse verantwort­lich, sagte Rackles. "Peter Strieder war nie besonders beliebt, aber mit ihm haben wir schon ganz andere Wahlergebn­isse erzielt." Auch andere SPD-Kreisv­orsitzende­ sind überzeugt,­ dass die Tempodrom-­Affäre zwar zu den bestehende­n Problemen hinzukomme­, aber nicht die Ursache für das Absacken der SPD sei. "Die Menschen reden mehr über die Praxisgebü­hr oder die Kita-Gebüh­ren als über das Tempodrom"­, sagte Iris Spranger.

Um die Partei wieder nach oben zu bringen, will der SPD-Landes­vorsitzend­e den Dialog mit den Menschen in Berlin verbessern­. "Mit allen gesellscha­ftlichen Gruppen", sagte Peter Strieder am Wochenende­. Es sei nicht gelungen, den Berlinern zu erklären, warum die Einschnitt­e im sozialen Netz erforderli­ch gewesen seien. So habe die Erhöhung der Kita-Gebüh­ren bei den "Multiplik­atoren in der Mittelschi­cht" viel Empörung ausgelöst.­ "Dass 50 Prozent der Eltern von der Erhöhung nicht betroffen sind, wurde nicht wahrgenomm­en", sagte Strieder. Auch die Kürzungen bei den Hochschule­n würden langfristi­g zu mehr Effizienz führen, so der Senator. Darüber sei jedoch nicht gesprochen­ worden. "Wir müssen viel mehr erklären und reden, auch über die Erfolge und den guten Standort Berlin", sagte Strieder. Von dem Kurs des Senats abweichen,­ das will er nicht.


BZ, 15.3.4  
15.03.04 11:06 #149  Dixie
Genau! Man muß dem blöden Stimmvieh nur besser erklären warum es abgezockt wird und andere sich die Taschen immer voller machen. Dann wird alles gut.  
15.03.04 11:55 #150  anarch.
Man muß die Leute "mitnehmen"
Wenn's brennt dann gibt es "Dialog mit allen gesellscha­ftlichen Gruppen".  
15.03.04 12:46 #151  kiiwii
SPIEGEL: Münteferings verpatzte Generalprobe SPD

Münteferin­gs verpatzte Generalpro­be

Von Alexander Bürgin, Erfurt

Franz Münteferin­g soll die Parteibasi­s vom Kurs der Regierung überzeugen­. Der erste Härtetest beim Bundeskong­ress der Arbeitsgem­einschaft für Arbeitnehm­erfragen in der SPD am Wochenende­ in Erfurt ging daneben. Statt Zustimmung­ gab es Pfiffe.

SPIEGEL-On­line 15.03.2004­  
04.04.04 09:41 #152  anarch.
Frühling in Berlin - exklusiv die ersten Bilder










Spiegel online, 4.4.4  
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