Wirecard: Wird der Prozess zur Schlammschlacht?
05.01.23 13:48
Der Aktionär
Kulmbach (www.aktiencheck.de) - Wirecard-Aktienanalyse von "Der Aktionär":
Nikolas Kessler vom Anlegermagazin "Der Aktionär" nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Wirecard-Aktie (ISIN: DE0007472060, WKN: 747206, Ticker-Symbol: WDI, Nasdaq OTC-Symbol: WRCDF) unter die Lupe.
Im Münchner Wirecard-Prozess müsse sich der frühere Vorstandschef Markus Braun auf eine eindringliche und langwierige Befragung zu seinen Unschuldserklärungen einstellen. Die Richter wollten fünf Prozesstage nur für Brauns Aussage und die anschließende Befragung des österreichischen Managers reservieren. Das habe der Vorsitzende Markus Födisch am Donnerstag angekündigt. Demnach solle der des Milliardenbetrugs angeklagte Braun sich erstmals am 19. Januar zur Sache äußern. Er stehe seit 8. Dezember gemeinsam mit zwei Mitangeklagten vor Gericht.
Ob der Terminplan eingehalten werde, sei allerdings offen. Brauns Verteidiger hätten die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Bisher hbe die Kammer darüber nicht entschieden. Die Anwälte würden der Staatsanwaltschaft vorwerfen, die Verteidigung seit Prozessbeginn mit zehntausenden Seiten nachträglich gelieferter Ermittlungsunterlagen zu überfluten.
"Das wird es wahrscheinlich in der Nachkriegszeit in einem Verfahren vor einem deutschen Strafgericht noch nicht gegeben haben", habe sich Anwalt Alfred Dierlamm beschwert. Der Ton zwischen Verteidigung und Gericht sei gereizt: "Ich kann die Dramatik, die Sie hier auftun, nicht ganz nachvollziehen", habe der Vorsitzende erwidert. Aber auch die Verteidigung des mitangeklagten früheren Wirecard-Chefbuchhalters habe das Vorgehen der Staatsanwaltschaft als "enorme Zumutung" kritisiert.
Die Anklage werfe Braun, dem geständigen Kronzeugen Oliver Bellenhaus und dem Ex-Chefbuchhalter gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Sie sollten über Jahre die Bilanzen des 2020 kollabierten DAX-Konzerns gefälscht und nicht vorhandene Milliardenumsätze erfunden und auf diese Weise von Kreditgebern über 3 Mrd. Euro Darlehen erschwindelt haben.
Braun weise die Vorwürfe zurück, der frühere Vorstandschef sehe sich selbst als Opfer einer Betrügerbande im Unternehmen. Bei seiner Aussage Mitte Dezember habe Bellenhaus seinen früheren CEO jedoch schwer belastet.
Die juristische Aufarbeitung des Wirecard-Skandals laufe nun zwar, dürfte sich aber noch Jahre hinziehen. Geschädigte Anleger, die auf Schadenersatz hoffen würden, würden also noch jede Menge Geduld brauchen und selbst dann sei fraglich, ob beim Unternehmen und dem früheren Management überhaupt noch etwas zu holen sei, so Nikolas Kessler vom Anlegermagazin "Der Aktionär" in einer aktuellen Aktienanalyse. (Analyse vom 05.01.2023)
(Mit Material von dpa-AFX)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.
Börsenplätze Wirecard-Aktie:
Börse Hamburg-Aktienkurs Wirecard-Aktie:
0,0163 EUR -8,94% (05.01.2023, 13:18)
ISIN Wirecard-Aktie:
DE0007472060
WKN Wirecard-Aktie:
747206
Ticker-Symbol Wirecard-Aktie Deutschland:
WDI
Nasdaq OTC Ticker-Symbol Wirecard-Aktie:
WRCDF
Kurzprofil Wirecard AG:
Die Wirecard AG (ISIN: DE0007472060, WKN: 747206, Ticker-Symbol: WDI, Nasdaq OTC-Symbol: WRCDF) mit Sitz in Aschheim war bis zur Insolvenz ein Anbieter von Outsourcing- und White-Label-Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr. Wirecard unterstützte Unternehmen dabei, elektronische Zahlungen aus allen Vertriebskanälen anzunehmen.
Am 25.06.2020 stellte das Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. (05.01.2023/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Nikolas Kessler vom Anlegermagazin "Der Aktionär" nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Wirecard-Aktie (ISIN: DE0007472060, WKN: 747206, Ticker-Symbol: WDI, Nasdaq OTC-Symbol: WRCDF) unter die Lupe.
Im Münchner Wirecard-Prozess müsse sich der frühere Vorstandschef Markus Braun auf eine eindringliche und langwierige Befragung zu seinen Unschuldserklärungen einstellen. Die Richter wollten fünf Prozesstage nur für Brauns Aussage und die anschließende Befragung des österreichischen Managers reservieren. Das habe der Vorsitzende Markus Födisch am Donnerstag angekündigt. Demnach solle der des Milliardenbetrugs angeklagte Braun sich erstmals am 19. Januar zur Sache äußern. Er stehe seit 8. Dezember gemeinsam mit zwei Mitangeklagten vor Gericht.
Ob der Terminplan eingehalten werde, sei allerdings offen. Brauns Verteidiger hätten die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Bisher hbe die Kammer darüber nicht entschieden. Die Anwälte würden der Staatsanwaltschaft vorwerfen, die Verteidigung seit Prozessbeginn mit zehntausenden Seiten nachträglich gelieferter Ermittlungsunterlagen zu überfluten.
"Das wird es wahrscheinlich in der Nachkriegszeit in einem Verfahren vor einem deutschen Strafgericht noch nicht gegeben haben", habe sich Anwalt Alfred Dierlamm beschwert. Der Ton zwischen Verteidigung und Gericht sei gereizt: "Ich kann die Dramatik, die Sie hier auftun, nicht ganz nachvollziehen", habe der Vorsitzende erwidert. Aber auch die Verteidigung des mitangeklagten früheren Wirecard-Chefbuchhalters habe das Vorgehen der Staatsanwaltschaft als "enorme Zumutung" kritisiert.
Die Anklage werfe Braun, dem geständigen Kronzeugen Oliver Bellenhaus und dem Ex-Chefbuchhalter gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Sie sollten über Jahre die Bilanzen des 2020 kollabierten DAX-Konzerns gefälscht und nicht vorhandene Milliardenumsätze erfunden und auf diese Weise von Kreditgebern über 3 Mrd. Euro Darlehen erschwindelt haben.
Braun weise die Vorwürfe zurück, der frühere Vorstandschef sehe sich selbst als Opfer einer Betrügerbande im Unternehmen. Bei seiner Aussage Mitte Dezember habe Bellenhaus seinen früheren CEO jedoch schwer belastet.
Die juristische Aufarbeitung des Wirecard-Skandals laufe nun zwar, dürfte sich aber noch Jahre hinziehen. Geschädigte Anleger, die auf Schadenersatz hoffen würden, würden also noch jede Menge Geduld brauchen und selbst dann sei fraglich, ob beim Unternehmen und dem früheren Management überhaupt noch etwas zu holen sei, so Nikolas Kessler vom Anlegermagazin "Der Aktionär" in einer aktuellen Aktienanalyse. (Analyse vom 05.01.2023)
(Mit Material von dpa-AFX)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.
Börse Hamburg-Aktienkurs Wirecard-Aktie:
0,0163 EUR -8,94% (05.01.2023, 13:18)
ISIN Wirecard-Aktie:
DE0007472060
WKN Wirecard-Aktie:
747206
Ticker-Symbol Wirecard-Aktie Deutschland:
WDI
Nasdaq OTC Ticker-Symbol Wirecard-Aktie:
WRCDF
Kurzprofil Wirecard AG:
Die Wirecard AG (ISIN: DE0007472060, WKN: 747206, Ticker-Symbol: WDI, Nasdaq OTC-Symbol: WRCDF) mit Sitz in Aschheim war bis zur Insolvenz ein Anbieter von Outsourcing- und White-Label-Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr. Wirecard unterstützte Unternehmen dabei, elektronische Zahlungen aus allen Vertriebskanälen anzunehmen.
Am 25.06.2020 stellte das Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. (05.01.2023/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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