The Trade Desk: Sich in der Werbebranche abseits von Alphabet, Meta, Pinterest, Snap und Co. aufstellen - Aktienanalyse
07.03.23 18:07
Der Aktionär
Kulmbach (www.aktiencheck.de) - The Trade Desk-Aktienanalyse von "Der Aktionär":
Max Gross vom Anlegermagazin "Der Aktionär" nimmt die Aktie von The Trade Desk Inc. (TTD) (ISIN: US88339J1051, WKN: A2ARCV, Ticker-Symbol: TT8, NASDAQ-Symbol: TTD) in einer aktuellen Aktienanalyse unter die Lupe.
Die Kursreaktion der Aktie des wachstumsstarken Adtech-Unternehmens The Trade Desk habe mit einem Plus von 32,8 Prozent zu den Highlights der laufenden US-Quartalssaison gehört - und sei nicht die erste ihrer Art gewesen: Die Aktie sei bekannt für irre Berg- und Talfahrten.
Auf Quartalszahlen zu wetten, sei ein riskantes Spiel mit ungewissem Ausgang. Oft scheine die Kursreaktion völlig unabhängig vom vorgelegten Zahlenwerk. So würden scheinbar gute Ergebnisse verkauft, schlechte Zahlen aber gekauft und würden so selbst die gründlichste Vorbereitung in die Irre führen, denn wer recht behalten habe, könne am Ende doch leer ausgegangen sein. Mit Investieren habe das Wetten auf Unternehmensberichte daher nur wenig zu tun.
Einige Aktien, so wie diejenige von The Trade Desk, allerdings würden statistische Anomalien aufweisen, die sich Anlegerinnen und Anleger zunutze machen könnten, ohne dabei auf die Zahlen selbst wetten zu müssen. Hinter der schwankungsfreudigen Aktie stecke nämlich eine überaus spannende und trotz des für Werbeunternehmen schwierigen Umfelds intakte Wachstumsstory.
Fünfmal habe sich die Aktie in den vergangenen zweieinhalb Jahren um mindestens ein Viertel bewegt, viermal davon zur Oberseite, einmal zur Unterseite. Aber auch über die abgebildete Stichprobe hinaus sei The Trade Desk äußerst anfällig für Kursschwankungen gewesen: Um durchschnittlich +15,9 Prozent habe sich die Aktie nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen seit ihrem Börsengang 2015 bewegt.
Möglich gemacht habe die zumeist äußerst positive Entwicklung der Umstand, dass The Trade Desk eine fast makellose Historie habe, die Gewinnerwartungen der Analysten zu übertreffen. Zwar habe der Überraschungseffekt, also die Differenz zwischen Konsensschätzung und dem tatsächlich erzielten Gewinn pro Aktie (EPS), in den vergangenen Quartalen nachgelassen, nichtsdestotrotz gelinge es dem Werbetechnologieunternehmen zuverlässig, die Markterwartungen deutlich zu schlagen und hierfür belohnt zu werden.
Hinter der überzeugenden Gewinnserie stecke ein nahezu einzigartiges Geschäftsmodell: The Trade Desk betreibe eine KI-gestützte Plattform für Werbeanzeigen und nehme damit eine Vermittlerfunktion zwischen Werbetreibenden und Werbeplattformen ein. The Trade Desk habe also anders als etwa Alphabet (mit Google) und Meta Platforms (mit Facebook und Instagram) keine eigenen reichweitenstarken Netzwerke und Plattformen, sondern kaufe dort (und anderswo) Werbeplätze im Namen von Werbetreibenden ein. Der Ankauf von Werbeplätzen geschehe dabei ebenso automatisiert wie die Auswertung in Echtzeit: Performe eine Werbemaßname besonders gut, verstärke die KI das Engagement auf dem entsprechenden Werbeplatz. Erziele eine Maßnahme nicht den vom Kunden erwünschten Erfolg, buche die von The Trade Desk entwickelte Bieterplattform Werbeplätze auf anderen Kanälen - das könnten neben Online-Plattformen auch Werbetafeln, Streaming-Drittanbieter oder lineares Fernsehen sein.
Vor allem im Online-Geschäft nehme es The Trade Desk inzwischen mit den Branchenriesen Alphabet (Google Ads) und Meta Platforms (Meta Business) auf - und habe diese beim Umsatzwachstum in den vergangenen Jahren tatsächlich schlagen können. Zeitweise hätten die Wachstumsraten sogar über 50 Prozent gelegen, womit sich die Aktie als sog. Hypergrowth-Wert qualifiziert habe. Angesichts des derzeit lahmenden Werbegeschäfts hätten im abgelaufenen Quartal sowohl Alphabet als auch Meta Platforms Federn lassen müssen, beide hätten an das starke Umsatzwachstum der Vorjahre nicht anschließen können. The Trade Desk dagegen habe sich völlig unbeeindruckt gezeigt und ein Umsatzplus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr präsentiert.
Der Blick auf die Bewertung auch jene des direkten Konkurrenten Pubmatic zeige allerdings, dass es sich The Trade Desk kaum erlauben könne, bei seinen Geschäftsberichten zu patzen. Zwar würden Investoren neben einem überdurchschnittlichen Wachstum auch eine branchenweit einzigartige Profitabilität erhalten, dafür aber einen hohen Preis zahlen: Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 50 würden sich Anlegerinnen und Anleger im aktuellen Hochzinsumfeld nur solange gefallen lassen, wie das Wachstum der Geschäfte anhalte und deren Profitabilität gewährleistet sei. Als sich The Trade Desk im Herbst einen Schnitzer erlaubt habe, habe die Aktie acht Prozent verloren.
Wer an der spannenden Wachstumsstory partizipieren möchte, sollte sich daher nicht alleine auf die statistische Anomalie überdurchschnittlich hoher Erfolgsraten nach Quartalsberichten verlassen, sondern so günstig wie möglich einzusteigen versuchen. Hierfür dürfte nach dem zuletzt brachialen Kurssprung von knapp 33 Prozent Geduld gefragt sein. Eine zuverlässige, in den vergangenen drei Jahren häufig bewährte Supportzone liege zwischen 40 und 45 Dollar. Auch hier sei die Aktie zwar nicht günstig, dem überdurchschnittlichen Wachstum entsprechend aber angemessen bewertet.
Wer sich in der Werbebranche abseits von Alphabet, Meta Platforms, Pinterest, Snap und Co. aufstellen möchte, finde in The Trade Desk hierfür eine spannende Story - mit einer zugegeben aufregenden und Spannung versprechenden Historie atemberaubender Kursbewegungen nach Quartalszahlen. Um möglichen Enttäuschungen vorzubeugen, sollte aber ein günstiges Kursniveau abgewartet werden. Eile ist nicht geboten: Der nächste Geschäftsbericht ist für Anfang Mai zu erwarten, so Max Gross von "Der Aktionär" in einer aktuellen Aktienanalyse. (Analyse vom 07.03.2023)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.
Börsenplätze The Trade Desk-Aktie:
Tradegate-Aktienkurs The Trade Desk-Aktie:
54,87 EUR +3,08% (07.03.2023, 17:38)
NASDAQ-Aktienkurs The Trade Desk-Aktie:
58,14 USD +2,31% (07.03.2023, 17:51)
ISIN The Trade Desk-Aktie:
US88339J1051
WKN The Trade Desk-Aktie:
A2ARCV
Ticker-Symbol The Trade Desk-Aktie:
TT8
NASDAQ-Symbol The Trade Desk-Aktie:
TTD
Kurzprofil The Trade Desk, Inc.:
The Trade Desk, Inc. (ISIN: US88339J1051, WKN: A2ARCV, Ticker-Symbol: TT8, NASDAQ-Symbol: TTD) ist ein Technologieunternehmen. Das Unternehmen bietet eine cloudbasierte Selbstbedienungsplattform an, mit der Anzeigenkäufer datengesteuerte digitale Werbekampagnen über verschiedene Werbeformate und -kanäle wie Display, Video, Audio, In-App, Native und Social auf einer Vielzahl von Geräten wie Computern, mobilen Geräten und vernetztem Fernsehen (CTV) erstellen, verwalten und optimieren können. Das Unternehmen bietet eine Omnichannel-Softwareplattform zur Selbstbedienung an, die es seinen Kunden ermöglicht, datengesteuerte digitale Werbekampagnen zu kaufen und zu verwalten. Die Plattform des Unternehmens ermöglicht es Kunden, integrierte Werbekampagnen über verschiedene Werbekanäle und -formate zu verwalten. Die Integrationen der Plattform mit Inventar, Datenpartnern und Verlagen bieten Werbekunden Reichweite und Entscheidungsmöglichkeiten, und die Programmierschnittstellen (APIs) für Unternehmen ermöglichen es den Kunden, auf der Plattform aufzubauen. Das Unternehmen bietet Lösungen für Werbeagenturen und andere Dienstleister für Werbetreibende an. (07.03.2023/ac/a/n)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Max Gross vom Anlegermagazin "Der Aktionär" nimmt die Aktie von The Trade Desk Inc. (TTD) (ISIN: US88339J1051, WKN: A2ARCV, Ticker-Symbol: TT8, NASDAQ-Symbol: TTD) in einer aktuellen Aktienanalyse unter die Lupe.
Die Kursreaktion der Aktie des wachstumsstarken Adtech-Unternehmens The Trade Desk habe mit einem Plus von 32,8 Prozent zu den Highlights der laufenden US-Quartalssaison gehört - und sei nicht die erste ihrer Art gewesen: Die Aktie sei bekannt für irre Berg- und Talfahrten.
Auf Quartalszahlen zu wetten, sei ein riskantes Spiel mit ungewissem Ausgang. Oft scheine die Kursreaktion völlig unabhängig vom vorgelegten Zahlenwerk. So würden scheinbar gute Ergebnisse verkauft, schlechte Zahlen aber gekauft und würden so selbst die gründlichste Vorbereitung in die Irre führen, denn wer recht behalten habe, könne am Ende doch leer ausgegangen sein. Mit Investieren habe das Wetten auf Unternehmensberichte daher nur wenig zu tun.
Einige Aktien, so wie diejenige von The Trade Desk, allerdings würden statistische Anomalien aufweisen, die sich Anlegerinnen und Anleger zunutze machen könnten, ohne dabei auf die Zahlen selbst wetten zu müssen. Hinter der schwankungsfreudigen Aktie stecke nämlich eine überaus spannende und trotz des für Werbeunternehmen schwierigen Umfelds intakte Wachstumsstory.
Fünfmal habe sich die Aktie in den vergangenen zweieinhalb Jahren um mindestens ein Viertel bewegt, viermal davon zur Oberseite, einmal zur Unterseite. Aber auch über die abgebildete Stichprobe hinaus sei The Trade Desk äußerst anfällig für Kursschwankungen gewesen: Um durchschnittlich +15,9 Prozent habe sich die Aktie nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen seit ihrem Börsengang 2015 bewegt.
Möglich gemacht habe die zumeist äußerst positive Entwicklung der Umstand, dass The Trade Desk eine fast makellose Historie habe, die Gewinnerwartungen der Analysten zu übertreffen. Zwar habe der Überraschungseffekt, also die Differenz zwischen Konsensschätzung und dem tatsächlich erzielten Gewinn pro Aktie (EPS), in den vergangenen Quartalen nachgelassen, nichtsdestotrotz gelinge es dem Werbetechnologieunternehmen zuverlässig, die Markterwartungen deutlich zu schlagen und hierfür belohnt zu werden.
Hinter der überzeugenden Gewinnserie stecke ein nahezu einzigartiges Geschäftsmodell: The Trade Desk betreibe eine KI-gestützte Plattform für Werbeanzeigen und nehme damit eine Vermittlerfunktion zwischen Werbetreibenden und Werbeplattformen ein. The Trade Desk habe also anders als etwa Alphabet (mit Google) und Meta Platforms (mit Facebook und Instagram) keine eigenen reichweitenstarken Netzwerke und Plattformen, sondern kaufe dort (und anderswo) Werbeplätze im Namen von Werbetreibenden ein. Der Ankauf von Werbeplätzen geschehe dabei ebenso automatisiert wie die Auswertung in Echtzeit: Performe eine Werbemaßname besonders gut, verstärke die KI das Engagement auf dem entsprechenden Werbeplatz. Erziele eine Maßnahme nicht den vom Kunden erwünschten Erfolg, buche die von The Trade Desk entwickelte Bieterplattform Werbeplätze auf anderen Kanälen - das könnten neben Online-Plattformen auch Werbetafeln, Streaming-Drittanbieter oder lineares Fernsehen sein.
Vor allem im Online-Geschäft nehme es The Trade Desk inzwischen mit den Branchenriesen Alphabet (Google Ads) und Meta Platforms (Meta Business) auf - und habe diese beim Umsatzwachstum in den vergangenen Jahren tatsächlich schlagen können. Zeitweise hätten die Wachstumsraten sogar über 50 Prozent gelegen, womit sich die Aktie als sog. Hypergrowth-Wert qualifiziert habe. Angesichts des derzeit lahmenden Werbegeschäfts hätten im abgelaufenen Quartal sowohl Alphabet als auch Meta Platforms Federn lassen müssen, beide hätten an das starke Umsatzwachstum der Vorjahre nicht anschließen können. The Trade Desk dagegen habe sich völlig unbeeindruckt gezeigt und ein Umsatzplus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr präsentiert.
Der Blick auf die Bewertung auch jene des direkten Konkurrenten Pubmatic zeige allerdings, dass es sich The Trade Desk kaum erlauben könne, bei seinen Geschäftsberichten zu patzen. Zwar würden Investoren neben einem überdurchschnittlichen Wachstum auch eine branchenweit einzigartige Profitabilität erhalten, dafür aber einen hohen Preis zahlen: Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 50 würden sich Anlegerinnen und Anleger im aktuellen Hochzinsumfeld nur solange gefallen lassen, wie das Wachstum der Geschäfte anhalte und deren Profitabilität gewährleistet sei. Als sich The Trade Desk im Herbst einen Schnitzer erlaubt habe, habe die Aktie acht Prozent verloren.
Wer an der spannenden Wachstumsstory partizipieren möchte, sollte sich daher nicht alleine auf die statistische Anomalie überdurchschnittlich hoher Erfolgsraten nach Quartalsberichten verlassen, sondern so günstig wie möglich einzusteigen versuchen. Hierfür dürfte nach dem zuletzt brachialen Kurssprung von knapp 33 Prozent Geduld gefragt sein. Eine zuverlässige, in den vergangenen drei Jahren häufig bewährte Supportzone liege zwischen 40 und 45 Dollar. Auch hier sei die Aktie zwar nicht günstig, dem überdurchschnittlichen Wachstum entsprechend aber angemessen bewertet.
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.
Börsenplätze The Trade Desk-Aktie:
Tradegate-Aktienkurs The Trade Desk-Aktie:
54,87 EUR +3,08% (07.03.2023, 17:38)
NASDAQ-Aktienkurs The Trade Desk-Aktie:
58,14 USD +2,31% (07.03.2023, 17:51)
ISIN The Trade Desk-Aktie:
US88339J1051
WKN The Trade Desk-Aktie:
A2ARCV
Ticker-Symbol The Trade Desk-Aktie:
TT8
NASDAQ-Symbol The Trade Desk-Aktie:
TTD
Kurzprofil The Trade Desk, Inc.:
The Trade Desk, Inc. (ISIN: US88339J1051, WKN: A2ARCV, Ticker-Symbol: TT8, NASDAQ-Symbol: TTD) ist ein Technologieunternehmen. Das Unternehmen bietet eine cloudbasierte Selbstbedienungsplattform an, mit der Anzeigenkäufer datengesteuerte digitale Werbekampagnen über verschiedene Werbeformate und -kanäle wie Display, Video, Audio, In-App, Native und Social auf einer Vielzahl von Geräten wie Computern, mobilen Geräten und vernetztem Fernsehen (CTV) erstellen, verwalten und optimieren können. Das Unternehmen bietet eine Omnichannel-Softwareplattform zur Selbstbedienung an, die es seinen Kunden ermöglicht, datengesteuerte digitale Werbekampagnen zu kaufen und zu verwalten. Die Plattform des Unternehmens ermöglicht es Kunden, integrierte Werbekampagnen über verschiedene Werbekanäle und -formate zu verwalten. Die Integrationen der Plattform mit Inventar, Datenpartnern und Verlagen bieten Werbekunden Reichweite und Entscheidungsmöglichkeiten, und die Programmierschnittstellen (APIs) für Unternehmen ermöglichen es den Kunden, auf der Plattform aufzubauen. Das Unternehmen bietet Lösungen für Werbeagenturen und andere Dienstleister für Werbetreibende an. (07.03.2023/ac/a/n)
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