SMT Scharf: Ein Wirtschaftswunderkind mit besten Anlagen - Aktienanalyse
12.01.23 15:09
Nebenwerte Journal
Sauerlach (www.aktiencheck.de) - SMT Scharf-Aktienanalyse vom "Nebenwerte Journal":
Claudius Schmidt, Aktienexperte des Fachmagazins "Nebenwerte Journal", nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie der SMT Scharf AG (ISIN: DE000A3DRAE2, WKN: A3DRAE, Ticker-Symbol: S4AA) unter die Lupe.
Mit dem Steinkohlebergbau, insbesondere an Ruhr und Saar, sei das so genannte Wirtschaftswunder der fünfziger Jahre untrennbar verbunden, und daher auch mit dem Namen SMT Scharf. Die Gesellschaft residiere am östlichen Rand des Ruhrgebiets und sei bis heute der Inbegriff des hohen Standards deutscher Bergbau-Technologie. Kohle sei weltweit gefragt und insbesondere in den Ländern, deren industrieller Aufstieg erst in den letzten Jahrzehnten begonnen habe, ein unentbehrlicher Energielieferant. Mit der politischen Entscheidung, sich von Energieimporten aus der Russischen Föderation um jeden Preis freizuschwimmen, sei aber auch Deutschland wieder als Kunde auf den Plan getreten: Etwa 36% des 2022 hier zu Lande erzeugten Stroms und 20% der Primärenergie würden auf das Konto von Stein- und Braunkohle gehen. Erstere werde u.a. importiert aus Polen, Südafrika und Australien, zu Tage gefördert meist mit Hilfe von technischem Equipment aus Hamm.
Das Geschäft werde heute also überwiegend im Ausland betrieben. Da könnte die Frage aufkommen, ob nicht bestimmte Behinderungen (Verknappung von Rohstoffen, zähe Lieferketten, hohe Frachtkosten, Mangel an elektronischen Bauteilen) das Management darüber grübeln lassen würden, den Sitz des Unternehmens in die Nähe eines der ausländischen Industriezentren zu verlegen. Doch solchen Überlegungen erteile CEO Hans Joachim Theiß eine klare Absage: "Nein, das ist kein Thema. Wir haben ein stark aufgestelltes Stammhaus. Hier werden auch die technischen Kern- und Entwicklungskompetenzen vorgehalten. Nur, wenn im Einzelfall bei sonst gleichen Leistungen (aber nur dann, ceteris paribus) die Kosten signifikant niedriger sind, kommen die anderen Standorte in Frage, z.B. Südafrika bei der Entwicklung des Scharf LEV (Light Electric Vehicle) auf der Basis des Toyota Landcruiser." Das Herz des Unternehmens schlage also weiterhin in Westfalen, dem traditionsreichsten Steinkohlerevier Europas.
Der Kohlebergbau stehe im Vordergrund, bilde allerdings nur eine von drei Zielgruppen. 2021, als die noch anhaltende Pandemie gerade in den Auslandsmärkten nur eine eingeschränkte Geschäftstätigkeit erlaubt habe, habe die Kohle für ca. 77% des Geschäfts gestanden, der Mineralbergbau, der sich hauptsächlich der Gewinnung von Gold, Platin, Kupfer, Nickel und Salzen widme, für etwa 20%. Der Tunnelbau und andere Industrien hätten sich den verbleibenden noch kleinen Anteil geteilt, der aber mit guten Wachstumsraten aufwarte. Die Dominanz des Bergbaus werde auch bei der Aufschlüsselung nach Produkten deutlich: Bahnsysteme würden derzeit mit 88% Umsatzanteil aufwarten, Sessellifte mit 6%, gummibereifte Fahrzeuge (etwa Kompaktlader für den Einsatz im Mineralbergbau) und sonstige Produkte mit weiteren 6%. Das Kernprodukt würden nach wie vor entgleisungssichere Bahnsysteme mit Traglasten von bis zu 48 Tonnen und Steigfähigkeiten von 35% bilden, die auf der Strecke Verwendung finden würden und auch im stets wettergefährdeten Kohlebergbau handhabungssicher funktionieren würden.
Der Spezialmaschinenbauer habe 2021 etwa 420 Mitarbeiter beschäftigt. Davon würden etwa zwei Drittel im Ausland arbeiten, vor allem an den Standorten der sechs Tochterunternehmen in den klassischen Bergbauländern Chile, China, Kanada, Polen, Südafrika und der Russischen Föderation. Insgesamt gebe es acht Töchter, die vollständig oder mehrheitlich zur AG zählen würden. Sieben davon würden operatives Geschäft betreiben, in einem Fall, bei der SMT Scharf GmbH, handle es sich um eine Holding, in der vor allem chinesische Gesellschaften zusammengefasst seien. Im Reich der Mitte würden auch zwei Joint Venture betrieben. Die 2017 eröffnete SPA in Chile werde künftig als Südamerika-Zentrale fungieren - auch hier schlummere noch weiteres Potenzial.
Elektronik und Digitalisierung würden auch vor Bergwerken nicht Halt machen. Der Konzern gebe jährlich beachtliche 4 bis 5% für F&E aus, z.B. um emissionsärmere, leisere und intelligent mit ihrer Umwelt und den Schaltstellen eines Werks kommunizierende Transporttechniken zu entwickeln, teils im Rahmen der Produktpflege, teils mit neuen Erfindungen. Erstmals in 2021 seien gemeinsam mit Polymetal International konstruierte, unter Tage betriebene elektrische Fahrlader und Lkw ausgeliefert worden, die in Russland bei der Goldgewinnung eingesetzt würden. Eine Besonderheit im Konzernverbund stelle die Tochter SER Elektronik dar, die 2019 mehrheitlich übernommen worden sei. Das 1982 gegründete Unternehmen projektiere und fertige integrierte intelligente Systeme, die in der Lebensmittelindustrie, der Intralogistik, der Verkehrstechnik, aber eben auch im Berg bau eingesetzt würden.
Regelmäßige Audits zur effizienten Verwendung von Energie und ein konkretes Energieverbrauchsproll würden in Hamm ebenso zur Nachhaltigkeitsstrategie wie die merkliche Verringerung des Verbrauchs von Gas und Strom am Standort Hamm gehören; auch der Wasserverbrauch sei 2021 um immerhin 10% gesunken. Die Menge an flüssigen Abfällen, etwa Wasser-Öl-Gemische, sei auf Null reduziert worden. Auch die Elektrifizierung der Produktpalette werde weiter vorangetrieben. In Australien seien EHB-Systeme von Scharf am Bau des größten Pumpspeicherkraftwerks beteiligt, dem ehrgeizigsten grünen Energieprojekt auf dem fünften Kontinent. Die Wertschätzung und Förderung der Mitarbeiter sei unabhängig von Nationalität, Alter und Geschlecht. Entsprechend hoch sei die Corpo rate Identity (CI) der "Scharfianer", und davon profitiere der Konzern durch eine mit 1.7% sehr niedrige jährliche Fluktuationsrate.
Wer die Aktie schon länger auf der Beobachtungsliste habe, erinnere sich an das langwierige und auch kostspielige Ringen um die Zulassung der komplett überarbeiteten Maschinengeneration DZK3500. In Q3 2021 sei die endgültige Zulassung erteilt worden. Das Herzstück des neuen Motors bilde ein intelligentes Motormanagementsystem, das eine um 15% höhere Antriebsleistung erlaube. Damit hätten die Westfalen als erster europäischer Anbieter überhaupt die seit Jahresbeginn 2021 geltende Emissionsrichtlinie China III erfüllt. Das sei schon deshalb von Bedeutung, weil China der weltweit größte Kohleproduzent sei. Gegenüber den im weiter wachsenden chinesischen Markt verstärkt auftretenden Wettbewerbern, etwa aus Indien, sei ein Vorsprung gesichert worden, der es erlaube, für die Serienproduktion entsprechend größere Fertigungskapazitäten an den einzelnen Standorten einzuplanen, um die erwartete Nachfrage zu bedienen. Sowohl in Indien als auch in China entstünden laufend neue und immer höher technisierte Bergwerke. Durch die Vielzahl der bestehenden und neu errichteten Steinkohlebergwerke bleibe das Reich der Mitte ein Zukunftsmarkt erster Güte.
Zwar sei der Umsatz dort im Vergleich zum ausgezeichneten Vorjahr in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 auf EUR 21.9 (22.9) Mio. etwas abgebröckelt, doch mit einem Anteil von 37% an den Konzernerlösen bleibe China der wichtigste Markt, gefolgt von der Russischen Föderation mit 27%, Afrika mit 12% und Polen mit 10%. Das höchste Wachstum sei in Russland mit einem Plus von 66.7% auf EUR 16 (9.6) Mio. erzielt worden. Der Konzernumsatz sei bis Ende September um 10.6% auf EUR 59.6 (53.9) Mio. ausgeweitet worden. Während das Neuanlagengeschäft auf EUR 32.2 (27) Mio. gesteigert worden sei, habe das Ersatzteil- und Servicegeschäft als Spätfolge der Pandemie auf Vorjahresniveau verharrt. Natürlich seien auch Kostensteigerungen unvermeidlich gewesen. Allerdings habe der Konzern seine Aufwandsquoten gut im Griff. Im Verhältnis zu der auf EUR 69.1 (58.4) Mio. gesteigerten Betriebsleistung habe die Materialaufwandsquote auf 59.3 (57.3)% nur moderat zugelegt, die Personalaufwandsquote sei sogar auf 21.7 (23.4)% gesunken..
Das EBIT zeige sich nach 9M 2022 um 28.3% auf EUR 10.3 (7.1) Mio. verbessert. Obwohl die Stärke der chinesischen Gesellschaften teilweise erst im Beteiligungsergebnis abgebildet sei, habe das Konzernergebnis signifikant auf EUR 12.5 (8.6) Mio. zugelegt. Allerdings sei unterjährig die Steuerquote stark verzerrt, und zum 30.09.2022 habe das EBT gar unter dem EAT rangiert. Die am 14.12.2022 angehobene Jahresprognose sehe nun Erlöse von über EUR 92 statt 86 bis 87 Mio. und ein auf EUR 14 statt ca. 12 Mio. gesteigertes EBIT vor. Auf Grund noch bestehender Verlustvorträge erscheine 2022 ein Ergebnis je Aktie von EUR 2.50 möglich.
Wer keine deindustrialisierte Welt vorhersage, müsse sich eingestehen, dass Bergbau eine enorme Zukunft habe. Dabei gehe es zunächst hauptsächlich um die Lösung der dringendsten Energiefragen, im weiteren Verlauf um die Gewinnung von unterschiedlichsten Mineralien für industrielle Anforderungen jeglicher Art. SMT Scharf halte für beide Aufgabenfelder, die kurz- und die mittelfristigen, das passende Know-how und die nötige Ausrüstung im Angebot. Die Produkte des Technologieführers seien nicht billig, die Aktie sei es. Beim aktuellen Kurs von EUR 11.60 errechnet sich ein KGV 2022e von 4.6 und ein KBV, das mit 0.7 sehr verlockend ist, so Claudius Schmidt, Experte des Fachmagazins "Nebenwerte Journal".
Industrielle Wertschöpfung verlange Energie und benötige Rohstoffe. Zwar sei auch die SMT Scharf AG wachsenden Regularien, Rohstoffzyklen und der fragilen Qualität internationaler Handelsbeziehungen ausgesetzt, doch Erfahrung, Innovationskraft, technische Kompetenz und das modulare Produktportfolio würden auf den attraktiven Wachstumsmärkten im Untertagebergbau eine starke Stellung sichern. Zudem werde das spezielle Know-how genutzt, um sich in Nischen neben und abseits vom Bergbau zu positionieren. Ein findiges Management, die hervorragende EK-Quote, noch bestehende Verlustvorträge sowie die absehbar starke Umsatz- und Gewinnentwicklung würden eine sehr gute Kursentwicklung erwarten lassen. Zusätzliche Fantasie entstehe aus einem denkbaren Kontrollwechsel. (Ausgabe 01/2023)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.
Börsenplätze SMT Scharf-Aktie:
Tradegate-Aktienkurs SMT Scharf-Aktie:
11,70 EUR 0,00% (12.01.2023, 11:42)
XETRA-Aktienkurs SMT Scharf-Aktie:
11,80 EUR +1,72% (12.01.2023, 13:09)
ISIN SMT Scharf-Aktie:
DE000A3DRAE2
WKN SMT Scharf-Aktie:
A3DRAE
Ticker-Symbol SMT Scharf-Aktie:
S4AA
Kurzprofil SMT Scharf AG:
Die SMT Scharf Gruppe (ISIN: DE000A3DRAE2, WKN: A3DRAE, Ticker-Symbol: S4AA) entwickelt, baut und wartet Transportausrüstungen für den Bergbau unter Tage. Hauptprodukt sind entgleisungssichere Bahnsysteme, die weltweit vor allem in Steinkohlebergwerken sowie beim Abbau von Gold, Platin und anderen Erzen unter Tage eingesetzt werden. Sie transportieren dort Material und Personal bis zu einer Nutzlast von 48 Tonnen auf Strecken mit Steigungen bis zu 30 Grad. Zudem beliefert das Unternehmen den Bergbau mit Sesselliften. Daneben beliefert SMT Scharf den Bergbau mit Sesselliften. Zudem gehören seit 2018 gummibereifte Diesel- und Elektrofahrzeuge für den Berg- und Tunnelbau, darunter Fahrlader, Scherenarbeitsbühnen oder Untertage-LKWs, zum vielfältigen Portfolio von SMT Scharf. Im Zuge der weiteren Diversifizierung des Geschäfts wurde seit 2019 das Lieferspektrum erfolgreich um elektronische Komponenten und Steuerungen für den Bergbau und andere Industrien ergänzt.
Insgesamt verfügt die SMT Scharf Gruppe über eigene Gesellschaften in sieben Ländern sowie weltweite Handelsvertretungen. Einen Großteil der Umsätze erzielt SMT Scharf in den wachsenden Auslandsmärkten wie China, Russland, Polen und Südafrika. (12.01.2023/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Claudius Schmidt, Aktienexperte des Fachmagazins "Nebenwerte Journal", nimmt in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie der SMT Scharf AG (ISIN: DE000A3DRAE2, WKN: A3DRAE, Ticker-Symbol: S4AA) unter die Lupe.
Mit dem Steinkohlebergbau, insbesondere an Ruhr und Saar, sei das so genannte Wirtschaftswunder der fünfziger Jahre untrennbar verbunden, und daher auch mit dem Namen SMT Scharf. Die Gesellschaft residiere am östlichen Rand des Ruhrgebiets und sei bis heute der Inbegriff des hohen Standards deutscher Bergbau-Technologie. Kohle sei weltweit gefragt und insbesondere in den Ländern, deren industrieller Aufstieg erst in den letzten Jahrzehnten begonnen habe, ein unentbehrlicher Energielieferant. Mit der politischen Entscheidung, sich von Energieimporten aus der Russischen Föderation um jeden Preis freizuschwimmen, sei aber auch Deutschland wieder als Kunde auf den Plan getreten: Etwa 36% des 2022 hier zu Lande erzeugten Stroms und 20% der Primärenergie würden auf das Konto von Stein- und Braunkohle gehen. Erstere werde u.a. importiert aus Polen, Südafrika und Australien, zu Tage gefördert meist mit Hilfe von technischem Equipment aus Hamm.
Das Geschäft werde heute also überwiegend im Ausland betrieben. Da könnte die Frage aufkommen, ob nicht bestimmte Behinderungen (Verknappung von Rohstoffen, zähe Lieferketten, hohe Frachtkosten, Mangel an elektronischen Bauteilen) das Management darüber grübeln lassen würden, den Sitz des Unternehmens in die Nähe eines der ausländischen Industriezentren zu verlegen. Doch solchen Überlegungen erteile CEO Hans Joachim Theiß eine klare Absage: "Nein, das ist kein Thema. Wir haben ein stark aufgestelltes Stammhaus. Hier werden auch die technischen Kern- und Entwicklungskompetenzen vorgehalten. Nur, wenn im Einzelfall bei sonst gleichen Leistungen (aber nur dann, ceteris paribus) die Kosten signifikant niedriger sind, kommen die anderen Standorte in Frage, z.B. Südafrika bei der Entwicklung des Scharf LEV (Light Electric Vehicle) auf der Basis des Toyota Landcruiser." Das Herz des Unternehmens schlage also weiterhin in Westfalen, dem traditionsreichsten Steinkohlerevier Europas.
Der Kohlebergbau stehe im Vordergrund, bilde allerdings nur eine von drei Zielgruppen. 2021, als die noch anhaltende Pandemie gerade in den Auslandsmärkten nur eine eingeschränkte Geschäftstätigkeit erlaubt habe, habe die Kohle für ca. 77% des Geschäfts gestanden, der Mineralbergbau, der sich hauptsächlich der Gewinnung von Gold, Platin, Kupfer, Nickel und Salzen widme, für etwa 20%. Der Tunnelbau und andere Industrien hätten sich den verbleibenden noch kleinen Anteil geteilt, der aber mit guten Wachstumsraten aufwarte. Die Dominanz des Bergbaus werde auch bei der Aufschlüsselung nach Produkten deutlich: Bahnsysteme würden derzeit mit 88% Umsatzanteil aufwarten, Sessellifte mit 6%, gummibereifte Fahrzeuge (etwa Kompaktlader für den Einsatz im Mineralbergbau) und sonstige Produkte mit weiteren 6%. Das Kernprodukt würden nach wie vor entgleisungssichere Bahnsysteme mit Traglasten von bis zu 48 Tonnen und Steigfähigkeiten von 35% bilden, die auf der Strecke Verwendung finden würden und auch im stets wettergefährdeten Kohlebergbau handhabungssicher funktionieren würden.
Der Spezialmaschinenbauer habe 2021 etwa 420 Mitarbeiter beschäftigt. Davon würden etwa zwei Drittel im Ausland arbeiten, vor allem an den Standorten der sechs Tochterunternehmen in den klassischen Bergbauländern Chile, China, Kanada, Polen, Südafrika und der Russischen Föderation. Insgesamt gebe es acht Töchter, die vollständig oder mehrheitlich zur AG zählen würden. Sieben davon würden operatives Geschäft betreiben, in einem Fall, bei der SMT Scharf GmbH, handle es sich um eine Holding, in der vor allem chinesische Gesellschaften zusammengefasst seien. Im Reich der Mitte würden auch zwei Joint Venture betrieben. Die 2017 eröffnete SPA in Chile werde künftig als Südamerika-Zentrale fungieren - auch hier schlummere noch weiteres Potenzial.
Elektronik und Digitalisierung würden auch vor Bergwerken nicht Halt machen. Der Konzern gebe jährlich beachtliche 4 bis 5% für F&E aus, z.B. um emissionsärmere, leisere und intelligent mit ihrer Umwelt und den Schaltstellen eines Werks kommunizierende Transporttechniken zu entwickeln, teils im Rahmen der Produktpflege, teils mit neuen Erfindungen. Erstmals in 2021 seien gemeinsam mit Polymetal International konstruierte, unter Tage betriebene elektrische Fahrlader und Lkw ausgeliefert worden, die in Russland bei der Goldgewinnung eingesetzt würden. Eine Besonderheit im Konzernverbund stelle die Tochter SER Elektronik dar, die 2019 mehrheitlich übernommen worden sei. Das 1982 gegründete Unternehmen projektiere und fertige integrierte intelligente Systeme, die in der Lebensmittelindustrie, der Intralogistik, der Verkehrstechnik, aber eben auch im Berg bau eingesetzt würden.
Regelmäßige Audits zur effizienten Verwendung von Energie und ein konkretes Energieverbrauchsproll würden in Hamm ebenso zur Nachhaltigkeitsstrategie wie die merkliche Verringerung des Verbrauchs von Gas und Strom am Standort Hamm gehören; auch der Wasserverbrauch sei 2021 um immerhin 10% gesunken. Die Menge an flüssigen Abfällen, etwa Wasser-Öl-Gemische, sei auf Null reduziert worden. Auch die Elektrifizierung der Produktpalette werde weiter vorangetrieben. In Australien seien EHB-Systeme von Scharf am Bau des größten Pumpspeicherkraftwerks beteiligt, dem ehrgeizigsten grünen Energieprojekt auf dem fünften Kontinent. Die Wertschätzung und Förderung der Mitarbeiter sei unabhängig von Nationalität, Alter und Geschlecht. Entsprechend hoch sei die Corpo rate Identity (CI) der "Scharfianer", und davon profitiere der Konzern durch eine mit 1.7% sehr niedrige jährliche Fluktuationsrate.
Wer die Aktie schon länger auf der Beobachtungsliste habe, erinnere sich an das langwierige und auch kostspielige Ringen um die Zulassung der komplett überarbeiteten Maschinengeneration DZK3500. In Q3 2021 sei die endgültige Zulassung erteilt worden. Das Herzstück des neuen Motors bilde ein intelligentes Motormanagementsystem, das eine um 15% höhere Antriebsleistung erlaube. Damit hätten die Westfalen als erster europäischer Anbieter überhaupt die seit Jahresbeginn 2021 geltende Emissionsrichtlinie China III erfüllt. Das sei schon deshalb von Bedeutung, weil China der weltweit größte Kohleproduzent sei. Gegenüber den im weiter wachsenden chinesischen Markt verstärkt auftretenden Wettbewerbern, etwa aus Indien, sei ein Vorsprung gesichert worden, der es erlaube, für die Serienproduktion entsprechend größere Fertigungskapazitäten an den einzelnen Standorten einzuplanen, um die erwartete Nachfrage zu bedienen. Sowohl in Indien als auch in China entstünden laufend neue und immer höher technisierte Bergwerke. Durch die Vielzahl der bestehenden und neu errichteten Steinkohlebergwerke bleibe das Reich der Mitte ein Zukunftsmarkt erster Güte.
Zwar sei der Umsatz dort im Vergleich zum ausgezeichneten Vorjahr in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2022 auf EUR 21.9 (22.9) Mio. etwas abgebröckelt, doch mit einem Anteil von 37% an den Konzernerlösen bleibe China der wichtigste Markt, gefolgt von der Russischen Föderation mit 27%, Afrika mit 12% und Polen mit 10%. Das höchste Wachstum sei in Russland mit einem Plus von 66.7% auf EUR 16 (9.6) Mio. erzielt worden. Der Konzernumsatz sei bis Ende September um 10.6% auf EUR 59.6 (53.9) Mio. ausgeweitet worden. Während das Neuanlagengeschäft auf EUR 32.2 (27) Mio. gesteigert worden sei, habe das Ersatzteil- und Servicegeschäft als Spätfolge der Pandemie auf Vorjahresniveau verharrt. Natürlich seien auch Kostensteigerungen unvermeidlich gewesen. Allerdings habe der Konzern seine Aufwandsquoten gut im Griff. Im Verhältnis zu der auf EUR 69.1 (58.4) Mio. gesteigerten Betriebsleistung habe die Materialaufwandsquote auf 59.3 (57.3)% nur moderat zugelegt, die Personalaufwandsquote sei sogar auf 21.7 (23.4)% gesunken..
Das EBIT zeige sich nach 9M 2022 um 28.3% auf EUR 10.3 (7.1) Mio. verbessert. Obwohl die Stärke der chinesischen Gesellschaften teilweise erst im Beteiligungsergebnis abgebildet sei, habe das Konzernergebnis signifikant auf EUR 12.5 (8.6) Mio. zugelegt. Allerdings sei unterjährig die Steuerquote stark verzerrt, und zum 30.09.2022 habe das EBT gar unter dem EAT rangiert. Die am 14.12.2022 angehobene Jahresprognose sehe nun Erlöse von über EUR 92 statt 86 bis 87 Mio. und ein auf EUR 14 statt ca. 12 Mio. gesteigertes EBIT vor. Auf Grund noch bestehender Verlustvorträge erscheine 2022 ein Ergebnis je Aktie von EUR 2.50 möglich.
Industrielle Wertschöpfung verlange Energie und benötige Rohstoffe. Zwar sei auch die SMT Scharf AG wachsenden Regularien, Rohstoffzyklen und der fragilen Qualität internationaler Handelsbeziehungen ausgesetzt, doch Erfahrung, Innovationskraft, technische Kompetenz und das modulare Produktportfolio würden auf den attraktiven Wachstumsmärkten im Untertagebergbau eine starke Stellung sichern. Zudem werde das spezielle Know-how genutzt, um sich in Nischen neben und abseits vom Bergbau zu positionieren. Ein findiges Management, die hervorragende EK-Quote, noch bestehende Verlustvorträge sowie die absehbar starke Umsatz- und Gewinnentwicklung würden eine sehr gute Kursentwicklung erwarten lassen. Zusätzliche Fantasie entstehe aus einem denkbaren Kontrollwechsel. (Ausgabe 01/2023)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU unter folgendem Link.
Börsenplätze SMT Scharf-Aktie:
Tradegate-Aktienkurs SMT Scharf-Aktie:
11,70 EUR 0,00% (12.01.2023, 11:42)
XETRA-Aktienkurs SMT Scharf-Aktie:
11,80 EUR +1,72% (12.01.2023, 13:09)
ISIN SMT Scharf-Aktie:
DE000A3DRAE2
WKN SMT Scharf-Aktie:
A3DRAE
Ticker-Symbol SMT Scharf-Aktie:
S4AA
Kurzprofil SMT Scharf AG:
Die SMT Scharf Gruppe (ISIN: DE000A3DRAE2, WKN: A3DRAE, Ticker-Symbol: S4AA) entwickelt, baut und wartet Transportausrüstungen für den Bergbau unter Tage. Hauptprodukt sind entgleisungssichere Bahnsysteme, die weltweit vor allem in Steinkohlebergwerken sowie beim Abbau von Gold, Platin und anderen Erzen unter Tage eingesetzt werden. Sie transportieren dort Material und Personal bis zu einer Nutzlast von 48 Tonnen auf Strecken mit Steigungen bis zu 30 Grad. Zudem beliefert das Unternehmen den Bergbau mit Sesselliften. Daneben beliefert SMT Scharf den Bergbau mit Sesselliften. Zudem gehören seit 2018 gummibereifte Diesel- und Elektrofahrzeuge für den Berg- und Tunnelbau, darunter Fahrlader, Scherenarbeitsbühnen oder Untertage-LKWs, zum vielfältigen Portfolio von SMT Scharf. Im Zuge der weiteren Diversifizierung des Geschäfts wurde seit 2019 das Lieferspektrum erfolgreich um elektronische Komponenten und Steuerungen für den Bergbau und andere Industrien ergänzt.
Insgesamt verfügt die SMT Scharf Gruppe über eigene Gesellschaften in sieben Ländern sowie weltweite Handelsvertretungen. Einen Großteil der Umsätze erzielt SMT Scharf in den wachsenden Auslandsmärkten wie China, Russland, Polen und Südafrika. (12.01.2023/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
29.03.23
, dpa-AFX
Original-Research: SMT Scharf AG (von Montega A [...]^ Original-Research: SMT Scharf AG - von Montega AG Einstufung von Montega AG zu SMT Scharf AG Unternehmen: ...
29.03.23
, Montega AG
SMT Scharf: Vorläufige Zahlen bestätigen starke P [...]Hamburg (www.aktiencheck.de) - SMT Scharf-Aktienanalyse von der Montega AG: Miguel Lago Mascato, Aktienanalyst der ...
23.03.23
, dpa-AFX
EQS-News: SMT Scharf steigert Umsatz und Erge [...]SMT Scharf steigert Umsatz und Ergebnis in 2022 deutlich ^ EQS-News: SMT Scharf AG / Schlagwort(e): Vorläufiges ...