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Do, 1. Juni 2023, 15:18 Uhr

OeNB und FMA: Schwerpunkte in der Bankenaufsicht für 2022 definiert


07.01.22 16:05
FONDS professionell

Wien (www.aktiencheck.de) - Einmal im Jahr präsentieren die Österreichische Nationalbank (OeNB) und die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) ihre Aufsichtsschwerpunkte in der Bankenaufsicht, so die Experten von "FONDS professionell".

Für das Jahr 2022 seien die Themen kürzlich vorgestellt worden, insgesamt sechs Schwerpunkte seien dabei präsentiert worden. Demnach werde sich die Bankenaufsicht im Jahr 2022 auf die Themen COVID-19-Maßnahmen, Digitalisierung und ICT-Risiken, ESG-Risiken, Regulierung, Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle sowie Risiken der Immobilienfinanzierung konzentrieren.

COVID-19-Maßnahmen
Unter Anwendung risikoadäquater Proportionalität solle laut den Behörden die Resilienz und Stabilität des österreichischen Bankenmarktes durch geeignete Früherkennungsmaßnahmen und transparente Kommunikation im COVID-19-Umfeld gestärkt werden. Durch zielgerichtetes Monitoring solle Transparenz über die Risikosituation des österreichischen Bankensektors geschaffen werden.

Digitalisierung und ICT-Risiken
Der Fokus von OeNB und FMA liege hier auf der Analyse und Bestimmung von Risiken im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung. Ein Hauptaugenmerk werde auf den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Geschäftsmodelle und Evaluierungen der Cyber-Security liegen.

ESG-Risiken
2022 solle zudem eine stärkere Berücksichtigung von Klimarisikoaspekten im Risikomanagement der Kreditinstitute erfolgen. Der erstmals 2021 von der OeNB durchgeführte nationale Klimastresstest sowie weitere Szenarioanalysen sollten weiterentwickelt werden. Kreditinstitute, die in besonderem Maß gegenüber Klimarisiken exponiert seien, sollten erkannt und aufsichtlich begleitet werden.

Regulierung und Aufsichtspolitik
Die aufsichtlichen Methoden, Tools und Prozesse sollten an neue Regelungen und Erkenntnisse angepasst werden. Ziel sei es, einen aktiven Beitrag zur europäischen Legistik und den europäischen Initiativen zur Proportionalität zu leisten.

Nachhaltigkeit der Geschäftsmodelle
Das Ziel der Behörden sei hier die Stärkung der Krisenresistenz und Zukunftsfähigkeit der Geschäftsmodelle. Banken mit nicht nachhaltigen bzw. schwachen Geschäftsmodellen sollten erkannt und die Schwachstellen in der Folge durch geeignete aufsichtliche Maßnahmen benannt werden. Die Ausrichtung der Geschäftsmodelle solle im Rahmen des strukturierten Dialogs mit den betroffenen Kreditinstituten diskutiert werden.

Risiken der Immobilienfinanzierung
Durch adäquate mikro- und makroprudenzielle Maßnahmen wollten die Behörden die steigenden Risiken im Wohn- und Gewerbeimmobilienbereich verringert werden. Dies solle etwa durch Analysen der Kreditvergabestandards sowie Verbesserung der Datengrundlagen erfolgen. (07.01.2022/ac/a/m)