Nickel: LME will Norilsk Nickel nicht verbannen – Indonesien mit Exportsteuer und Tesla-Deal
12.08.22 14:45
Miningscout.de
Die London Metal Exchange (LME) will offenbar russisches Nickel nicht aus Ihrem Handelssystem verbannen, um kein erneutes Chaos im Handel auszulösen. Der wichtige Exporteur Indonesien plant derweil eine Exportsteuer auf Nickel. Das asiatische Land will höherwertige Nickelprodukte anstelle des Rohstoffs exportieren – und hat offenbar einen Deal mit Elon Musk abgeschlossen.
Wie der Rohstoffanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank berichtet, beabsichtigt die London Metal Exchange (LME) „gut informierten Quellen zufolge“ nicht, das vom größten russischen Nickelproduzenten Norilsk Nickel stammenden Nickel aus ihrem Handelssystem zu verbannen.
Norilsk Nickel Lieferungen werden nicht verbrannt
Norilsk Nickel steht nicht auf der Liste der sanktionierten Unternehmen (dafür aber der CEO des Rohstoffproduzenten). Die LME sorgt sich laut Fritsch vor einer „neuerlichen Destabilisierung des Nickelmarktes“.
Die Erinnerungen an das letzte Chaos im März sind noch frisch. Am 8. März kam es zu drastischen Verwerfungen im Handel, die schließlich zu einer Handelsunterbrechung von mehr als einer Woche und zahlreichen Annullierungen führten. Das Volumen im LME Nickelhandel ist bis heute deutlich niedriger als vor den „Chaostagen“.
Der Nickelpreis hat sich zuletzt stabilisiert. Nach dem Höhepunkt von fast 45.000 USD pro Tonne Anfang März ging es abwärts bis auf 19.100 USD pro Tonne. Dieses Kursniveau wurde am 15. Juli erreicht. Seitdem hat der Markt seinen Abwärtstrend seitlich verlassen und mittlerweile wieder Kurse um 21.350 USD pro Tonne erreicht.
Megaproduzent Indonesien wirbelt Markt einmal durcheinander
Neue Unwägbarkeiten bahnen sich durch die Exportsteuer in Indonesien an. Der weltweit größte (und am schnellsten wachsende) Nickelproduzent plant der Nachrichtenagentur Reuters zufolge offenbar bereits in diesem Quartal die Einführung einer Nickelsteuer.
Dies betrifft insbesondere Exportwaren, die das Land stärker regulieren will. Der Hintergrund: Die Regierung will verhindern, dass lediglich Rohstoffe exportiert und die höherwertigen Teile der Wertschöpfungskette in anderen Ländern realisiert werden.
Diese Sorge hat durchaus Tradition – nicht zuletzt aufgrund der großen Rohstoffnachfrage durch China. Die Exporte indonesischen Nickelerzes ins Reich der Mitte stiegen von 161.000 t im Jahr 2006 auf 41 Millionen t Jahr 2013.
2014 schließlich zog Indonesien die Reißleine und verbot Erzexporte – zunächst bis 2017, dann ab 2020 dauerhaft. Diese Entscheidungen hatten bereits in der damaligen Zeit zu Kursturbulenzen auf dem Nickelmarkt geführt.
Die indonesische Regierung wurde für ihre Politik kritisiert. Unter anderem legte die EU Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) ein. Das wesentliche Ziel wurde jedoch erreicht: Die Exporte von Nickel gingen deutlich zurück, die Exporte von höherwertigerem, weiterverarbeiteten Nickel-Roheisen (NPI) stiegen deutlich an. 2014 importierte China 7000 t NPI aus Indonesien – in den ersten sechs Monaten dieses Jahres waren es bereits 2,28 Millionen t.
Regierung zielt auf Akkugeschäft ab
Doch auch mit den NPI Exporten ist die indonesische Regierung nicht mehr zufrieden. Die aktuellen Maßnahmen sind auch als der Versuch zu verstehen, Edelstahl oder zumindest Nickelsulfat verstärkt im eigenen Land herzustellen und zu exportieren. Auf Sicht könnte die Produktion auch verstärkt in Richtung Nickelsulfat umgestellt werden, dass etwa bei Batterien verwendet wird.
Der Regierung geht es erkennbar darum, mehr Wertschöpfung im eigenen Land stattfinden zu lassen und die Volkswirtschaft weg vom reinen Rohstoffexport zu bringen. Die Produktion von Materialien für Akkus könnte auf diesem Weg ein Meilenstein sein.
Und die Strategie scheint in einem dafür günstigen Marktumfeld aufzugehen. Wie verschiedene Medien berichten, hat der US Autohersteller Tesla offenbar Verträge mit nickelverarbeitenden Unternehmen in Indonesien im Wert von rund 5 Mrd. USD unterzeichnet.
Es handelt sich um Betriebe, die vom Standort Morowali auf der Insel Sulawesi aus operieren – namentlich sind die Unternehmen noch nicht bekannt. Tesla hat die Berichte bislang noch nicht bestätigt.
CEO Elon Musk war jedoch bereits im Mai des Jahres mit Indonesiens Präsident Joko Widodo zusammengetroffen. Offenbar erwägt der Autobauer auch den Bau einer Batterie- und Elektrofahrzeugfabrik in dem Land.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte
Die hier angebotene Berichterstattung stellt keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung dar und ist weder explizit noch implizit als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die hanseatic stock publishing UG und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Berichterstattung dient ausschließlich der Leserinformation und stellt zu keinem Zeitpunkt eine Handlungsaufforderung dar. Zwischen derhanseatic stock publishing UG und den Lesern der von ihr veröffentlichten Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich die Berichterstattung ausschliesslich lediglich auf die jeweils genannten Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung bezieht. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der hanseatic stock publishing UG Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Ferner kann zwischen den hier erwähnten Unternehmen und der hanseatic stock publishing UG ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag bestehen oder bestanden haben, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt besteht. Da wir zu keinem Zeitpunkt ausschliessen können, dass auch andere, Medien, Research- und Börseninformationsdienste die von uns erwähnten Werte im gleichen Zeitraum besprechen, kann es zu einer symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Mitarbeiter des Herausgebers halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Aktien oder Aktien-Optionen des besprochenen Wertpapieres. Eine Veränderung, Verwendung oder Reproduktion dieser Publikation ohne eine vorherige schriftliche Zustimmung von derhanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt) ist untersagt. Bitte lesen Sie auch unseren Disclaimer: https://www.miningscout.de/disclaimer-agb/.
Laut §34b WpHG möchten wir darauf hinweisen, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter derhanseatic stock publishing UG Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenskonflikt besteht. Wir können außerdem nicht ausschließen, dass andere Börsenbriefe, Medien oder Research-Firmen die von uns empfohlenen Werte im gleichen Zeitraum besprechen. Daher kann es in diesem Zeitraum zur symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Ferner kann zwischen den hier erwähnten Unternehmen und der hanseatic stock publishing UG ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag bestehen oder bestanden haben, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt gegeben sein kann.
powered by stock-world.de
Madison Metals startet Privatplatzierung +++ Element79 Gold strukturiert Bilanz neu +++ Lithium Americas: DoE-Milliardenkredit ...
Die Preise für Lithiumcarbonat sind zuletzt wieder gestiegen – insbesondere in China, wo Produktionsstörungen ...
Chinas Kupferhütten arbeiten aufgrund eines Mangels an Konzentrat defizitär. Nun wollen die großen Akteure ...
China drückt die Preise für wichtige Rohstoffe und errichtet damit Markteintrittsbarrieren gegen westliche ...
Madison Metals will nach mehreren vielversprechenden Ergebnissen auf dem Uranprojekt Khan in Namibia nun mit Bohrungen ...
GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Im europaweit einzigen Autowerk von Tesla in Grünheide bei Berlin hat am Montag ...
New York (www.aktiencheck.de) - Tesla-Aktienanalyse von Evercore ISI: Chris McNally, Analyst von Evercore ISI, bewertet ...
New York (www.aktiencheck.de) - Tesla-Aktienanalyse von Goldman Sachs: Die Analysten von Goldman Sachs senken in einer ...