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Di, 28. März 2023, 20:40 Uhr

Mcmakler-Studie zum Immobilienmarkt: Preise sinken, Angebot steigt


03.01.23 14:31
FONDS professionell

Wien (www.aktiencheck.de) - Mcmakler, einer der großen deutschen Immobiliendienstleister, hat die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt und das veränderte Käuferverhalten im vierten Quartal 2022 analysiert, so die Experten von "FONDS professionell".

Sein Fazit: Die Nachfragefunktion entwickele sich gemäß Lehrbuch, der Markt sei gesund.

Im vierten Quartal des vergangenen Jahres habe sich der bundesweite Trend fortgesetzt, dass der Preisdruck auf Wohnimmobilien zunehme, wie eine Auswertung des Immobiliendienstleisters Mcmakler ergeben habe. Während es im dritten Quartal in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen noch zu Preissteigerungen gekommen sei, seien deutschlandweit die Immobilienpreise zwischen Oktober und Dezember um durchschnittlich 2,8 Prozent gesunken. Dabei sei der Preisrückgang für Häuser mit 3,8 Prozent doppelt so stark gewesen wie der für Wohnungen mit 1,9 Prozent.

Den höchsten Preisrückgang auf Länderebene habe Niedersachsen mit 3,2 Prozent aufgewiesen, den niedrigsten Hessen mit 1,3. Unter den A-Städten hätten die Wohnungspreise in Stuttgart mit einem Rückgang um 6,3 Prozent gegenüber Q3 am meisten gelitten. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter habe daraufhin bei 4.890 Euro gelegen.

Kaufinteressenten würden zögern und umdisponieren

Eine von Mcmakler beim Marktforschungsunternehmen Yougov in Auftrag gegebene Umfrage habe zudem ergeben, dass rund zwei Drittel (65 Prozent) aller grundsätzlich Kaufinteressierten ihre Immobiliensuche in den vergangenen Monaten aufgegeben oder hintangestellt hätten. Die Gründe dafür seien die gestiegenen Finanzierungskosten und die Verunsicherung durch die gesamtwirtschaftliche Lage.

Fast die Hälfte derer, die noch aktiv suchen würden, habe ihre Suchkriterien angepasst. Sie würden jetzt mehr Wert auf moderne Heizsystemen, gute Isolierung und geringere Fläche legen. Auch was die Lage betreffe, würden zunehmend Abstriche gemacht.

Die sinkende Nachfrage lasse das Angebot steigen

Bundesweit habe das Angebot an Wohnimmobilien im vierten Quartal 2022 um 7,5 Prozent zugenommen. Der Anstieg sei jedoch geringer ausgefallen als im Vorquartal (20,4 Prozent) und entgegen dem allgemeinen Trend sei es in Brandenburg, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein sogar zu einer Verringerung des Angebots gekommen. Rund 20 Prozent der von Yougov befragten Immobilienverkäufer hätten angegeben, Immobilien aus der Vermarktung genommen zu haben.

Dem deutschlandweit um 7,5 Prozent gestiegenen Angebot stehe eine um drei Prozent gesunkene Nachfrage gegenüber. Vor allem in Hamburg, Bremen und im Saarland sei die Nachfrage zwischen 16 und 17 Prozent besonders stark zurückgegangen. "Die anhaltend hohe Inflation, stark gestiegene Bauzinsen und erschwerte Finanzierungen hinterlassen ihre Spuren auf dem Immobilienmarkt. Die rückgängigen Preise zeigen: Die grundsätzlichen Marktmechanismen von Angebot und Nachfrage funktionieren, der Markt ist gesund. Gleichzeitig verändern sich die Präferenzen der Kaufinteressenten. Bis sich Angebots- und Nachfrageseite vollständig auf die veränderten Bedingungen eingependelt haben, wird es jedoch noch etwas dauern", sage Felix Jahn, Geschäftsführer von Mcmakler. (03.01.2023/ac/a/m)