Kapitalmärkte: Perspektiven im kommenden Jahr 2023 positiv
09.12.22 12:55
DONNER & REUSCHEL AG
Hamburg (www.aktiencheck.de) - Für das Winterhalbjahr ist in Deutschland von einer milden Rezession auszugehen, vor allem weil eine Gasmangellage und damit die Rationierung von Energie wohl vermieden werden kann, so Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL.
Zwar sei der Gasverbrauch im November deutlich angestiegen und die Gaslagerbestände hätten leicht abgenommen, weil der private Verbrauch im Zuge einer kälteren Witterung angezogen habe, aber der Gesamtverbrauch liege trotzdem noch deutlich unterhalb der Vorjahresdurchschnittswerte.
Auch die Industrie verbrauche aktuell weniger Gas als in den Vorjahren, da einerseits auf andere Energieträger habe umgestellt werden können, andererseits aber auch Produktion wegen der gestiegenen Kosten eingestellt worden sei. Wie eine Umfrage des ifo-Instituts belege, hätten 75 Prozent aller befragten Unternehmen trotz Gaseinsparungen das Produktionsniveau aufrechterhalten können.
Allerdings hätten besonders energieintensive Branchen, wie bspw. die Herstellung von Druckerzeugnissen und Textilien, die chemische Industrie oder die Metallherstellung und -bearbeitung ihre Produktion teils deutlich drosseln müssen. Diese Branchen dürften unter der Annahme künftig sinkender, aber voraussichtlich anhaltend erhöhter Energiepreise in den kommenden Jahren in Deutschland einen Standortnachteil haben und wenn möglich Produktionsstätten ins Ausland verlagern.
Sofern eine weitere drastische Eskalation des Ukrainekonflikts ausbleibe, seien die kurzfristig größten Risiken für die globale Konjunkturentwicklung in den USA und in China zu finden. Die US-Volkswirtschaft werde zunehmend durch den sehr steilen (Leit-) Zinsanstieg der vergangenen Monate ausgebremst. Untermauert werde dies durch das Absacken des Geldmengenwachstums (M2) auf nur noch knapp 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die negative Zinsstrukturkurve mit deutlich höheren Zinsen bei kurzen als bei langen Laufzeiten.
In China hingegen würden die hohen Corona-Neufallzahlen für Verunsicherung anhaltend restriktive Lockdowns sorgen, auch wenn die chinesische Regierung zuletzt erkennbar bemüht gewesen sei, die Einschränkungen teilweise zu lockern. Die pandemiebedingten Belastungen dürften zumindest für einen sehr wachstumsschwachen Start in das neue Jahr sorgen.
Insgesamt seien die Perspektiven für die Kapitalmärkte im kommenden Jahr 2023 trotzdem positiv. Vor allem der Hauptbelastungsfaktor des laufenden Jahres, die Zinswende vieler Notenbanken weltweit und inflationsbedingt steigende Zinsen in allen verzinslichen Anlagesegmenten dürfte sich in 2023 nur noch stark abgeschwächt auswirken. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone sei im Laufe des ersten Quartals mit einem vorläufigen Ende der Leitzinserhöhungen zu rechnen. Zwar werde die Inflation im Zuge der derzeitigen wirtschaftlichen Abkühlung tendenziell sinken, aber negative Realzinsen dürften voraussichtlich noch jahrelang erhalten bleiben.
Beim Wechselkurs des Euro im Vergleich zum US-Dollar würden die Experten von einer Stabilisierung oberhalb der Parität ausgehen. Damit werde die Nachfrage nach realen Anlagen, unter anderem Aktien und Gold hoch bleiben und die Kurse unterstützen. Hinzukommen sollte dann im Jahresverlauf eine weitere Verbesserung der Geschäftserwartungen der Unternehmen in der Erwartung einer wirtschaftlichen Stabilisierung. (09.12.2022/ac/a/m)
Zwar sei der Gasverbrauch im November deutlich angestiegen und die Gaslagerbestände hätten leicht abgenommen, weil der private Verbrauch im Zuge einer kälteren Witterung angezogen habe, aber der Gesamtverbrauch liege trotzdem noch deutlich unterhalb der Vorjahresdurchschnittswerte.
Auch die Industrie verbrauche aktuell weniger Gas als in den Vorjahren, da einerseits auf andere Energieträger habe umgestellt werden können, andererseits aber auch Produktion wegen der gestiegenen Kosten eingestellt worden sei. Wie eine Umfrage des ifo-Instituts belege, hätten 75 Prozent aller befragten Unternehmen trotz Gaseinsparungen das Produktionsniveau aufrechterhalten können.
Sofern eine weitere drastische Eskalation des Ukrainekonflikts ausbleibe, seien die kurzfristig größten Risiken für die globale Konjunkturentwicklung in den USA und in China zu finden. Die US-Volkswirtschaft werde zunehmend durch den sehr steilen (Leit-) Zinsanstieg der vergangenen Monate ausgebremst. Untermauert werde dies durch das Absacken des Geldmengenwachstums (M2) auf nur noch knapp 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und die negative Zinsstrukturkurve mit deutlich höheren Zinsen bei kurzen als bei langen Laufzeiten.
In China hingegen würden die hohen Corona-Neufallzahlen für Verunsicherung anhaltend restriktive Lockdowns sorgen, auch wenn die chinesische Regierung zuletzt erkennbar bemüht gewesen sei, die Einschränkungen teilweise zu lockern. Die pandemiebedingten Belastungen dürften zumindest für einen sehr wachstumsschwachen Start in das neue Jahr sorgen.
Insgesamt seien die Perspektiven für die Kapitalmärkte im kommenden Jahr 2023 trotzdem positiv. Vor allem der Hauptbelastungsfaktor des laufenden Jahres, die Zinswende vieler Notenbanken weltweit und inflationsbedingt steigende Zinsen in allen verzinslichen Anlagesegmenten dürfte sich in 2023 nur noch stark abgeschwächt auswirken. Sowohl in den USA als auch in der Eurozone sei im Laufe des ersten Quartals mit einem vorläufigen Ende der Leitzinserhöhungen zu rechnen. Zwar werde die Inflation im Zuge der derzeitigen wirtschaftlichen Abkühlung tendenziell sinken, aber negative Realzinsen dürften voraussichtlich noch jahrelang erhalten bleiben.
Beim Wechselkurs des Euro im Vergleich zum US-Dollar würden die Experten von einer Stabilisierung oberhalb der Parität ausgehen. Damit werde die Nachfrage nach realen Anlagen, unter anderem Aktien und Gold hoch bleiben und die Kurse unterstützen. Hinzukommen sollte dann im Jahresverlauf eine weitere Verbesserung der Geschäftserwartungen der Unternehmen in der Erwartung einer wirtschaftlichen Stabilisierung. (09.12.2022/ac/a/m)
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