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Di, 21. März 2023, 21:23 Uhr

Impulse von den Notenbanken und der Berichtssaison


30.01.23 14:43
Feingold-Research

Vorsichtigere Anleger: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche zugelegt. Richtungsweisende Nachrichten waren allerdings Mangelware, Konjunkturdaten zeichneten kein einheitliches Bild. Impulse kamen vielmehr von Unternehmensseite, hier sorgten Quartalszahlen und Analystenurteile für Bewegung. Insgesamt zeigten sich viele Anleger abwartend, vor den anstehenden Entscheidungen der großen westlichen Notenbanken überwog vielfach Zurückhaltung die Risikobereitschaft.Wir stellen den Marktkommentar von Robert Ertl, Börse München, vor. 


Leichte Wochengewinne im Dax

Der Deutsche Aktienindex (Dax) kam im Wochenvergleich um 0,8 Prozent voran auf 15.150,03 Punkte. Der MDax gewann 2,1 Prozent auf 29.075,86 Zähler. Der TecDax stieg um 1,6 Prozent auf 3.203,45 Punkte. Der m:access All-Share legte 1,2 Prozent auf 1.780,50 1.801,93 Zähler zu.


An der Spitze der Dax-Wochengewinner standen die Titel von Infineon mit einem Aufschlag um 7,8 Prozent. Der Halbleiter-Konzern profitierte dabei von einer generell guten Stimmung in Bezug auf Technologiewerte, die auch mit Enttäuschung aufgenommene Quartalszahlen von Microsoft und ein schwacher Ausblick von Intel nicht trüben konnten. Daimler Truck zogen auf Wochensicht um 7,6 Prozent an, hier beflügelten unter anderem gut ausgefallene Geschäftszahlen des US-Lkw-Herstellers Paccar. Im MDax kletterten die Titel des Gabelstapler-Herstellers Jungheinrich um 11,7 Prozent. Die Anleger honorierten den Ausbau des Geschäfts mit Lagerautomatisierung durch eine Übernahme.


https://www.boerse-muenchen.de/MediaLibrary/aa01def2-3974-4f9d-86ef-fdfe3babde93/Infineon_WaferProduktion.jpg


BILD: INFINEON


Die Anleger ließen sich auch von schlechten Zahlen aus den USA die Laune an Infineon nicht verderben und machten den Halbleiterkonzern zum Wochengewinner im Dax.


Anleihen: Spürbarer Rückgang

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche spürbar zurückgegangen. Belastet wurden die Notierungen der Bundespapiere durch die Erwartung weiterer Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank sowie einige besser ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA. Letztere ließen Spekulationen wachsen, die US-Notenbank Fed könnte ihren Kurs der geldpolitischen Straffung unvermindert fortsetzen. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe erhöhte sich im Wochenvergleich von 2,15 auf 2,23 Prozent. Die Umlaufrendite stieg von 2,13 auf 2,25 Prozent.


USA: Nervöse Marktteilnehmer

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche angezogen. Dies, obwohl Beobachter auch hier eine Nervosität der Anleger vor der Ratssitzung der Fed konstatierten. Der Dow-Jones-Index verbesserte sich im Wochenvergleich um 1,8 Prozent auf 33.978,08 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 2,5 Prozent auf 4.070,56 Zähler. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index gewann 4,7 Prozent auf 12.166,60 Punkte.


Ausblick: Geldpolitik als Impulsgeber

DIn der aktuellen Woche dürfte wieder einmal die Geldpolitik die wichtigsten Impulse für das Geschehen an den deutschen Aktienbörsen liefern. Auf dem Kalender stehen die Ratssitzungen der US-Notenbank Fed, der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE).


 


Beobachter erwarten dabei von der EZB und der BoE Leitzinsanhebungen um jeweils 50 Basispunkte, bei der Fed wird überwiegend mit einer geringeren Erhöhung gerechnet. Wie üblich dürften andere als die prognostizierten Entscheidungen zu merklichen Reaktionen an den Märkten führen. Effekte dürften aber auch die Ausführungen der Notenbanker und vor allem deren Ausblicke auf das weitere Vorgehen haben. Die Notenbank bewegen sich unverändert im Spannungsfeld zwischen einer deutlich zu hohen Inflation, der entgegenzutreten ist, und der Sorge, mit der geldpolitischen Straffung die Konjunktur abzuwürgen.


 


Zu beiden Themen – Inflation und Konjunkturentwicklung – gibt es in den kommenden Tagen Neues, das in die Marktspekulationen mit einbezogen werden wird. So werden zum einen dies- wie jenseits des Atlantiks Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht, die Einblicke in die Stimmung in den Unternehmen geben, zudem aus Deutschland und der Eurozone das Bruttoinlandsprodukt und aus den USA der Arbeitsmarktbericht, der wieder besonders im Fokus der Anleger stehen dürfte. Zum anderen dürften Inflationszahlen aus Deutschland und der Eurozone das Interesse der Marktteilnehmer auf sich ziehen.


Die Tech-Riesen legen Zahlen vor

Wichtige Impulse für die Aktienbörsen dürfte zudem der Fortgang der Berichtssaison liefern. In den USA legen dabei unter anderem die Technologieriesen Alphabet  (Google-Mutterkonzern), AmazonApple  und Facebook-Mutterkonzern Meta Ergebnisse vor. Von den Zahlen und vor allem Ausblicken könnte auch abhängen, ob die zuletzt zu verzeichnende Beliebtheit von Technologietiteln anhalten wird. Hierzulande gewähren aus dem Dax Deutsche BankInfineon und Siemens Healthineers Einblicke in ihre Bücher.


 


Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 30.01.: Bruttoinlandsprodukt Deutschlands; Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Dienstag, 31.01.: 
Verbraucherpreise in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; US-Verbrauchervertrauen; S&P/Case-Shiller Hauspreisindex (USA); Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA); Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe in China
Mittwoch, 01.02.: 
Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; Arbeitslosenzahlen für die Eurozone; Ergebnis der Ratssitzung der US-Notenbank; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Donnerstag, 02.02.: 
Handelsbilanz Deutschlands; Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of England; Werkaufträge in den USA
Freitag, 03.02.: 
Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; US-Arbeitsmarktbericht; ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA


 



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