Hitzewelle auch am Kapitalmarkt möglich
13.07.21 14:50
Raiffeisen Centrobank
Wien (www.aktiencheck.de) - Das am Aktienmarkt sehr erfolgsverwöhnte erste Halbjahr 2021 war von zahlreichen Rekordmeldungen und Kursfeuerwerken geprägt, so die Analysten der Raiffeisen Centrobank.
Renommierte Leitindices weltweit hätten einen konstanten Erfolgslauf hinter sich. Auch bei den Börsengängen (IPO = Initial Public Offering: Bezeichnung für den Börsengang eines Unternehmens) sei eine Rekordanzahl erreicht worden. Ein Grund dafür sei, dass Unternehmen in Zeiten höherer Aktienpreise bei einem Börsengang mehr Geld einnehmen könnten. Zudem hätten auch private Investoren im Frühjahr am Aktienmarkt mitgemischt und für Aufsehen gesorgt. Einzelne Online-Foren und Tweets berühmter Persönlichkeiten würden Unternehmen (meistens in den USA) Kurssprünge in schwindelerregende Höhen verschaffen.
Das bekannteste Beispiel der letzten Monate: Eine Community mit dem Namen "Wallstreet-Bets" auf der Online-Plattform "Reddit" habe es geschafft, Kurse von Unternehmen, durch Mobilisierung zahlreicher Investoren in einem Forum, nach oben zu treiben. Währenddessen seien Bitcoin und einige andere Kryptowährungen von Rekord zu Rekord gesprungen und seien trotz einiger heftiger Kurskorrekturen noch immer auf respektablen Preislevels, die fundamental kaum erklärbar seien. Bei vielen Experten sei der überbordende Optimismus bei Privatanlegern und die Beliebtheit einiger hochspekulativer Anlageinstrumente ein Anzeichen für eine sehr hohe Bewertung am Kapitalmarkt und eine mögliche Überhitzung von Kursen.
Aufgrund von Inflationssorgen und ersten Meldungen von Einschränkungen der Anleihenankäufe und potenziellen Zinserhöhungen hätten in den letzten Monaten schon einige Aktienindices leicht nachgegeben - dies führe nun zunehmend zur Sorge einer intensiveren Korrektur. Viele Anleger seien in der "Zwickmühle": Sie wollten an weiteren möglichen Kursgewinnen teilnehmen, sich aber trotzdem gegen Aktieneinbrüche (ausgelöst durch mögliche Überhitzungen des Kapitalmarktes) absichern.
Wie sehe es realwirtschaftlich aus? Nachdem China die Weltwirtschaft nach erfolgreichem Umgang mit der Pandemie aus der Rezession gezogen habe, sei es danach die USA gewesen, die mit einem Wachstumsschub die globale Erholung nach der Coronakrise angetrieben habe. Europa sei nach einigen Verzögerungen bei Öffnungsschritten und Impfungen noch weit abgeschlagen gewesen, habe aber in den letzten Monaten kräftig aufholen und die Lücke im Wirtschaftswachstum zwischen den USA und Europa deutlich verringern können. Besonders der stark angekurbelte Konsum und die Investitionstätigkeiten in der Gesellschaft stünden für zunehmenden Optimismus.
Österreich stehe ein Sommer geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung bevor: Der Impffortschritt und die Lockerungen nach dem Lockdown würden eine starke Erholung erlauben, die im Wesentlichen von den Öffnungen der Tourismusbranche unterstützt werde. Diese erfreulichen Nachrichten dürften aber schon in den Kursen der Unternehmen eingepreist sein. Vieles der positiven Entwicklung werde auch vom Fortlaufen der Impfungen abhängen und wie sicher man in den Herbst starten könne (die Delta-Variante des Coronavirus lasse grüßen).
Wie im gesamten Euro-Raum habe auch in Österreich die Inflation kräftig angezogen. Im Dezember 2020 noch bei 1%, sei sie im Mai 2021 auf 3% gestiegen. Als Haupttreiber der Inflation würden speziell in Österreich Hotel- und Restaurantpreise dazu kommen, welche hierzulande deutlich stärker ansteigen würden als im Rest Europas. Der Preisboom bei Rohstoffpreisen pendele sich schön langsam wieder ein. Immobilien hingegen würden je nach Bundesland unterschiedliche, aber fast überall hohe Preissteigerungsraten im vergangenen Jahr zeigen. Mehr denn je müssten sich Privatpersonen gegen den Kaufkraftverlust absichern.
Spürbar sei außerdem, dass Staaten auf das Gaspedal in Richtung Klimaschutz und Emissionsziele drücken würden. Neben der Wirtschaft beeinflusse das auch den Kapitalmarkt - und zukünftig werde sich das Einhalten von Nachhaltigkeitskriterien bei Basiswerten in einem besseren Rendite/Risiko-Verhältnis widerspiegeln. (13.07.2021/ac/a/m)
Renommierte Leitindices weltweit hätten einen konstanten Erfolgslauf hinter sich. Auch bei den Börsengängen (IPO = Initial Public Offering: Bezeichnung für den Börsengang eines Unternehmens) sei eine Rekordanzahl erreicht worden. Ein Grund dafür sei, dass Unternehmen in Zeiten höherer Aktienpreise bei einem Börsengang mehr Geld einnehmen könnten. Zudem hätten auch private Investoren im Frühjahr am Aktienmarkt mitgemischt und für Aufsehen gesorgt. Einzelne Online-Foren und Tweets berühmter Persönlichkeiten würden Unternehmen (meistens in den USA) Kurssprünge in schwindelerregende Höhen verschaffen.
Das bekannteste Beispiel der letzten Monate: Eine Community mit dem Namen "Wallstreet-Bets" auf der Online-Plattform "Reddit" habe es geschafft, Kurse von Unternehmen, durch Mobilisierung zahlreicher Investoren in einem Forum, nach oben zu treiben. Währenddessen seien Bitcoin und einige andere Kryptowährungen von Rekord zu Rekord gesprungen und seien trotz einiger heftiger Kurskorrekturen noch immer auf respektablen Preislevels, die fundamental kaum erklärbar seien. Bei vielen Experten sei der überbordende Optimismus bei Privatanlegern und die Beliebtheit einiger hochspekulativer Anlageinstrumente ein Anzeichen für eine sehr hohe Bewertung am Kapitalmarkt und eine mögliche Überhitzung von Kursen.
Wie sehe es realwirtschaftlich aus? Nachdem China die Weltwirtschaft nach erfolgreichem Umgang mit der Pandemie aus der Rezession gezogen habe, sei es danach die USA gewesen, die mit einem Wachstumsschub die globale Erholung nach der Coronakrise angetrieben habe. Europa sei nach einigen Verzögerungen bei Öffnungsschritten und Impfungen noch weit abgeschlagen gewesen, habe aber in den letzten Monaten kräftig aufholen und die Lücke im Wirtschaftswachstum zwischen den USA und Europa deutlich verringern können. Besonders der stark angekurbelte Konsum und die Investitionstätigkeiten in der Gesellschaft stünden für zunehmenden Optimismus.
Österreich stehe ein Sommer geprägt von wirtschaftlichem Aufschwung bevor: Der Impffortschritt und die Lockerungen nach dem Lockdown würden eine starke Erholung erlauben, die im Wesentlichen von den Öffnungen der Tourismusbranche unterstützt werde. Diese erfreulichen Nachrichten dürften aber schon in den Kursen der Unternehmen eingepreist sein. Vieles der positiven Entwicklung werde auch vom Fortlaufen der Impfungen abhängen und wie sicher man in den Herbst starten könne (die Delta-Variante des Coronavirus lasse grüßen).
Wie im gesamten Euro-Raum habe auch in Österreich die Inflation kräftig angezogen. Im Dezember 2020 noch bei 1%, sei sie im Mai 2021 auf 3% gestiegen. Als Haupttreiber der Inflation würden speziell in Österreich Hotel- und Restaurantpreise dazu kommen, welche hierzulande deutlich stärker ansteigen würden als im Rest Europas. Der Preisboom bei Rohstoffpreisen pendele sich schön langsam wieder ein. Immobilien hingegen würden je nach Bundesland unterschiedliche, aber fast überall hohe Preissteigerungsraten im vergangenen Jahr zeigen. Mehr denn je müssten sich Privatpersonen gegen den Kaufkraftverlust absichern.
Spürbar sei außerdem, dass Staaten auf das Gaspedal in Richtung Klimaschutz und Emissionsziele drücken würden. Neben der Wirtschaft beeinflusse das auch den Kapitalmarkt - und zukünftig werde sich das Einhalten von Nachhaltigkeitskriterien bei Basiswerten in einem besseren Rendite/Risiko-Verhältnis widerspiegeln. (13.07.2021/ac/a/m)
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