Energiewende ist drängender denn je
08.04.22 11:25
Raiffeisen Centrobank
Wien (www.aktiencheck.de) - Eine Energiewende ist nicht nur im Kampf gegen den Klimawandel mehr denn je vonnöten, so die Analysten der der Raiffeisen Centrobank.
Der Ukraine-Krieg führe den Menschen in Europa eindringlich vor Augen, dass die über Jahrzehnte verfestigte Abhängigkeit von russischem Gas und Öl die Energiesicherheit auf dem alten Kontinent gefährde. Knapp die Hälfte der Gas- und Kohle-Importe der EU und immerhin gut ein Viertel der Ölimporte seien 2021 aus dem Putin-Reich gekommen. Dabei sei Europa auch schon vor Ausbruch des Kriegs mit einem Anstieg der Energiepreise konfrontiert gewesen, das Problem werde jetzt aber durch die unsichere Versorgung verschärft.
Um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland zu beenden, habe die EU-Kommission Anfang März den "RePowerEU"-Plan vorgestellt. Dabei stehe die "Widerstandsfähigkeit des EU-weiten Energiesystems" im Fokus. Der Plan beruhe auf zwei Säulen: Es solle eine Diversifizierung der Gasversorgung durch höhere Einfuhren von Erdgas von nichtrussischen Lieferanten in flüssiger Form (LNG) oder über Pipelines und Steigerung der Produktion und der Einfuhren von Biomethan und Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen erreicht werden. Dazu solle eine schnellere Verringerung der Nutzung fossiler Brennstoffe in Wohn- und Geschäftsgebäuden sowie in der Industrie und im Energiesystem erreicht werden - und zwar mittels Steigerung der Energieeffizienz, des Ausbaus der erneuerbaren Energien und der Elektrifizierung sowie der Beseitigung von Infrastrukturengpässen.
Mit den Maßnahmen im Rahmen dieses Plans könnte die EU schrittweise mindestens 155 Mrd. Kubikmeter fossiles Gas einsparen, was ziemlich genau der Menge entspreche, die 2021 aus Russland eingeführt worden sei. Nahezu zwei Drittel dieser Verringerung könnten binnen eines Jahres erreicht werden, womit die übermäßige Abhängigkeit der EU von einem einzelnen Lieferanten beendet wäre. "Je früher wir auf erneuerbare Energien und Wasserstoff in Verbindung mit einer höheren Energieeffizienz umsteigen, desto schneller werden wir wirklich unabhängig und erhalten die Kontrolle über unser Energiesystem", habe Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesagt. "Wir müssen im Eiltempo auf erneuerbare Energien umstellen", habe Frans Timmermans, Vizepräsident für den europäischen Grünen Deal ergänzt. "Energie aus erneuerbaren Quellen ist billig, sauber und potenziell unerschöpflich. Sie schafft Arbeitsplätze bei uns, anstatt die fossile Brennstoffindustrie anderswo zu finanzieren."
Von dieser zusätzlichen Dringlichkeit bei der Energiewende würden vor allem Industriezweige und Unternehmen profitieren, die mit ihren Geschäftsfeldern eine Abkehr von fossilen Brennstoffen ermöglichen und damit dem Klimawandel die Stirn bieten würden. Die Investitionen mit dem Bezug Klimawandel und Nachhaltigkeit dürften also tendenziell weiter zunehmen. Dadurch sei es auch im Veranlagungskontext zunehmend wichtig, Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen umzulenken und die damit verbundene Transformation anzutreiben. (Ausgabe vom 07.04.2022) (08.04.2022/ac/a/m)
Der Ukraine-Krieg führe den Menschen in Europa eindringlich vor Augen, dass die über Jahrzehnte verfestigte Abhängigkeit von russischem Gas und Öl die Energiesicherheit auf dem alten Kontinent gefährde. Knapp die Hälfte der Gas- und Kohle-Importe der EU und immerhin gut ein Viertel der Ölimporte seien 2021 aus dem Putin-Reich gekommen. Dabei sei Europa auch schon vor Ausbruch des Kriegs mit einem Anstieg der Energiepreise konfrontiert gewesen, das Problem werde jetzt aber durch die unsichere Versorgung verschärft.
Mit den Maßnahmen im Rahmen dieses Plans könnte die EU schrittweise mindestens 155 Mrd. Kubikmeter fossiles Gas einsparen, was ziemlich genau der Menge entspreche, die 2021 aus Russland eingeführt worden sei. Nahezu zwei Drittel dieser Verringerung könnten binnen eines Jahres erreicht werden, womit die übermäßige Abhängigkeit der EU von einem einzelnen Lieferanten beendet wäre. "Je früher wir auf erneuerbare Energien und Wasserstoff in Verbindung mit einer höheren Energieeffizienz umsteigen, desto schneller werden wir wirklich unabhängig und erhalten die Kontrolle über unser Energiesystem", habe Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesagt. "Wir müssen im Eiltempo auf erneuerbare Energien umstellen", habe Frans Timmermans, Vizepräsident für den europäischen Grünen Deal ergänzt. "Energie aus erneuerbaren Quellen ist billig, sauber und potenziell unerschöpflich. Sie schafft Arbeitsplätze bei uns, anstatt die fossile Brennstoffindustrie anderswo zu finanzieren."
Von dieser zusätzlichen Dringlichkeit bei der Energiewende würden vor allem Industriezweige und Unternehmen profitieren, die mit ihren Geschäftsfeldern eine Abkehr von fossilen Brennstoffen ermöglichen und damit dem Klimawandel die Stirn bieten würden. Die Investitionen mit dem Bezug Klimawandel und Nachhaltigkeit dürften also tendenziell weiter zunehmen. Dadurch sei es auch im Veranlagungskontext zunehmend wichtig, Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen umzulenken und die damit verbundene Transformation anzutreiben. (Ausgabe vom 07.04.2022) (08.04.2022/ac/a/m)