ERWE Immobilien: Abflauende Fair Value-Effekte konterkarieren dynamische Top-Line - Aktienanalyse
24.11.22 20:04
Montega AG
Hamburg (www.aktiencheck.de) - ERWE Immobilien-Aktienanalyse von der Montega AG:
Patrick Speck, Aktienanalyst der Montega AG, rät in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie der ERWE Immobilien AG (ISIN: DE000A1X3WX6, WKN: A1X3WX, Ticker-Symbol: ERWE) zu kaufen.
ERWE habe heute die Zahlen zu 9M/22 vorgelegt. Trotz einer deutlichen Verbesserung des Bruttoergebnisses sei ERWE vor allem aufgrund des ausgebliebenen Rückenwinds aus der Immobilienbewertung noch tiefer in die Verlustzone gerutscht.
Die Bewirtschaftungserträge der Immobilien hätten nach 9M bei rund 6,80 Mio. Euro gelegen (+21,4% yoy). Der Wachstumstrend sei im abgelaufenen Quartal mit +20,4% yoy auf 2,34 Mio. Euro annähernd stabil geblieben und das Ergebnis der Immobilienbewirtschaftung sei mit +26,5% yoy auf 1,47 Mio. Euro erneut überproportional gestiegen. Ergebnisseitig habe sich die Dynamik gegenüber H1 (+29,9% yoy) zwar etwas abgeschwächt, dies dürfte jedoch in erster Linie mit dem abflachenden Effekt aus den letzten Immobilienerwerben in Wuppertal und Bremerhaven zusammenhängen.
Trotz eines absoluten Rückgangs der Personalkosten (-19,9% yoy auf 0,97 Mio. Euro) sei der Break Even in Q3 auf operativer Ebene (EBIT) mit -0,09 Mio. Euro leicht unterschritten worden (Q2: +0,62 Mio. Euro; Vj.: +3,1 Mio. Euro). Bereinigt um per Saldo positive Sondereffekte habe das adjustierte EBIT bei -0,30 Mio. Euro gelegen. Maßgeblich für die eingetrübte Ertragslage sei, dass das Ergebnis aus der Immobilienbewertung in Q3 deutlich zurückgegangen sei, mit 0,07 Mio. Euro aber noch leicht positiv ausgefallen sei (Q2: +0,43 Mio. Euro; Q1: +0,83 Mio. Euro; Q3/21: +3,74 Mio. Euro). Der starke Fair Value-Effekt im Vorjahr habe wohlgemerkt aus einem Sondergutachten infolge des Vermietungserfolgs im zukünftigen Geschäftshaus Krefeld an 1&1 resultiert. Gepaart mit leicht gestiegenen Finanzierungskosten, habe sich der Periodenverlust nach 9M auf 4,86 Mio. Euro ausgeweitet (Q3: -1,68 Mio. Euro).
Positiv hervorzuheben sei dagegen, dass sich der Vermietungsstand mit zuletzt 90,6% (H1: 89,3%) wieder erhöht habe. Zudem würden die Verhandlungen mit Interessenten über die Neuvermietung von rund 6.700 qm Fläche sehr vielversprechend verlaufen. Das Neubauvorhaben in der Krefelder Innenstadt solle ab Mitte 2023 zum Teilbezug bereitstehen und verzeichne für mehr als zwei Drittel der entstehenden Flächen bereits einen Mieter. Laut ERWE sei die Finanzierung des Projekts (MONe: CAPEX in Höhe von ca. 29 Mio. Euro) u.a. durch Bankkredite bereits vollständig gesichert. Die liquiden Mittel hätten sich trotz der zur Jahresmitte durchgeführten KE auf zuletzt 2,18 Mio. Euro weiter reduziert.
Per 30.09. sei der EPRA NRV auf 3,40 Euro je Aktie zurückgegangen (H1: 3,46 Euro), während sich der LTV leicht auf 70,8% verschlechtert habe (H1: 69,6%). Letzterer rangiere aber nach wie vor mit einigem Abstand zu den mit der Anleihe 2019/2023 verknüpften Covenants (< 75%). Sofern keine spürbare Aufhellung des Markt- und Zinsumfelds eintrete, würden die Aktienanalysten der Montega AG die im Jahresverlauf 2023 anstehende Refinanzierung der Anleihe (Volumen: 40,0 Mio. Euro; Kupon: 7,5%; Fälligkeit: 10.12.2023) dennoch als große Herausforderung für ERWE erachten, die weitere Kapitalmaßnahmen und gegebenenfalls Objektverkäufe bedingen könnte.
Letzteres würde nach Erachten der Aktienanalysten der Montega AG jedoch den Charakter ERWEs als Bestandshalter infrage stellen, sodass die im NRV-Konzept im Gegensatz zu einer NAV-Bewertung als wertsteigernd einfließenden Erwerbsnebenkosten (u.a. Grunderwerbsteuer) unberücksichtigt blieben. Wenngleich dies nur ein potenzielles Negativszenario darstelle, würden die Aktienanalysten der Montega AG aufgrund der veränderten Risikolage und drohender weiterer Verwässerungen den NRV-Sicherheitsabschlag ihres Bewertungsmodells auf 40% erhöhen (zuvor: 15%).
Im Einklang mit dem Immobiliensektor dürfte sich ERWE zunehmenden Risiken durch rückläufige Bewertungen und steigende Finanzierungskosten gegenübersehen. Obwohl die Aktie bereits mit hohem Abschlag zum aktuellen NRV notiere, würden die Aktienanalysten der Montega AG den Titel nur für risikobewusste Investoren als attraktiv erachten und das Kursziel auf 2,00 Euro senken (zuvor: 3,00 Euro).
Patrick Speck, Aktienanalyst der Montega AG, stuft die Aktie der ERWE Immobilien AG mit "kaufen" ein. (Analyse vom 24.11.2022)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus unter folgendem Link.
Börsenplätze ERWE Immobilien-Aktie:
Börse Stuttgart-Aktienkurs ERWE Immobilien-Aktie:
1,41 EUR +2,17% (24.11.2022, 19:33)
ISIN ERWE Immobilien-Aktie:
DE000A1X3WX6
WKN ERWE Immobilien-Aktie:
A1X3WX
Ticker-Symbol ERWE Immobilien-Aktie:
ERWE
Kurzprofil ERWE Immobilien AG:
Die ERWE Immobilien AG (ISIN: DE000A1X3WX6, WKN: A1X3WX, Ticker-Symbol: ERWE) konzentriert sich auf den Aufbau eines ertragsstarken Gewerbeimmobilienbestands. Bevorzugte Standorte sind aussichtsreiche innerstädtische Lagen in deutschen Großstädten und in ausschließlich "A"-Lagen kleinerer Städte und Kommunen. Akquiriert werden Immobilien, deren Wertsteigerungspotenzial durch neue Nutzungskonzepte nachhaltig ausgenutzt werden können, so dass ein renditestarker, werthaltiger Bestand mit deutlich steigenden Einnahmen entsteht. Das Unternehmen ist in Frankfurt im Regulierten Markt (General Standard) und an den Wertpapierbörsen in Frankfurt a. M. (XETRA), Berlin, Düsseldorf und Stuttgart im Freiverkehr notiert. (24.11.2022/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Die diesem Artikel zugrundeliegende Finanzanalyse / Studie zu dieser Gesellschaft ist im Auftrag dieser Gesellschaft oder einer dieser Gesellschaft nahe stehenden Person oder Unternehmens erstellt worden.
Patrick Speck, Aktienanalyst der Montega AG, rät in einer aktuellen Aktienanalyse die Aktie der ERWE Immobilien AG (ISIN: DE000A1X3WX6, WKN: A1X3WX, Ticker-Symbol: ERWE) zu kaufen.
ERWE habe heute die Zahlen zu 9M/22 vorgelegt. Trotz einer deutlichen Verbesserung des Bruttoergebnisses sei ERWE vor allem aufgrund des ausgebliebenen Rückenwinds aus der Immobilienbewertung noch tiefer in die Verlustzone gerutscht.
Die Bewirtschaftungserträge der Immobilien hätten nach 9M bei rund 6,80 Mio. Euro gelegen (+21,4% yoy). Der Wachstumstrend sei im abgelaufenen Quartal mit +20,4% yoy auf 2,34 Mio. Euro annähernd stabil geblieben und das Ergebnis der Immobilienbewirtschaftung sei mit +26,5% yoy auf 1,47 Mio. Euro erneut überproportional gestiegen. Ergebnisseitig habe sich die Dynamik gegenüber H1 (+29,9% yoy) zwar etwas abgeschwächt, dies dürfte jedoch in erster Linie mit dem abflachenden Effekt aus den letzten Immobilienerwerben in Wuppertal und Bremerhaven zusammenhängen.
Trotz eines absoluten Rückgangs der Personalkosten (-19,9% yoy auf 0,97 Mio. Euro) sei der Break Even in Q3 auf operativer Ebene (EBIT) mit -0,09 Mio. Euro leicht unterschritten worden (Q2: +0,62 Mio. Euro; Vj.: +3,1 Mio. Euro). Bereinigt um per Saldo positive Sondereffekte habe das adjustierte EBIT bei -0,30 Mio. Euro gelegen. Maßgeblich für die eingetrübte Ertragslage sei, dass das Ergebnis aus der Immobilienbewertung in Q3 deutlich zurückgegangen sei, mit 0,07 Mio. Euro aber noch leicht positiv ausgefallen sei (Q2: +0,43 Mio. Euro; Q1: +0,83 Mio. Euro; Q3/21: +3,74 Mio. Euro). Der starke Fair Value-Effekt im Vorjahr habe wohlgemerkt aus einem Sondergutachten infolge des Vermietungserfolgs im zukünftigen Geschäftshaus Krefeld an 1&1 resultiert. Gepaart mit leicht gestiegenen Finanzierungskosten, habe sich der Periodenverlust nach 9M auf 4,86 Mio. Euro ausgeweitet (Q3: -1,68 Mio. Euro).
Positiv hervorzuheben sei dagegen, dass sich der Vermietungsstand mit zuletzt 90,6% (H1: 89,3%) wieder erhöht habe. Zudem würden die Verhandlungen mit Interessenten über die Neuvermietung von rund 6.700 qm Fläche sehr vielversprechend verlaufen. Das Neubauvorhaben in der Krefelder Innenstadt solle ab Mitte 2023 zum Teilbezug bereitstehen und verzeichne für mehr als zwei Drittel der entstehenden Flächen bereits einen Mieter. Laut ERWE sei die Finanzierung des Projekts (MONe: CAPEX in Höhe von ca. 29 Mio. Euro) u.a. durch Bankkredite bereits vollständig gesichert. Die liquiden Mittel hätten sich trotz der zur Jahresmitte durchgeführten KE auf zuletzt 2,18 Mio. Euro weiter reduziert.
Per 30.09. sei der EPRA NRV auf 3,40 Euro je Aktie zurückgegangen (H1: 3,46 Euro), während sich der LTV leicht auf 70,8% verschlechtert habe (H1: 69,6%). Letzterer rangiere aber nach wie vor mit einigem Abstand zu den mit der Anleihe 2019/2023 verknüpften Covenants (< 75%). Sofern keine spürbare Aufhellung des Markt- und Zinsumfelds eintrete, würden die Aktienanalysten der Montega AG die im Jahresverlauf 2023 anstehende Refinanzierung der Anleihe (Volumen: 40,0 Mio. Euro; Kupon: 7,5%; Fälligkeit: 10.12.2023) dennoch als große Herausforderung für ERWE erachten, die weitere Kapitalmaßnahmen und gegebenenfalls Objektverkäufe bedingen könnte.
Letzteres würde nach Erachten der Aktienanalysten der Montega AG jedoch den Charakter ERWEs als Bestandshalter infrage stellen, sodass die im NRV-Konzept im Gegensatz zu einer NAV-Bewertung als wertsteigernd einfließenden Erwerbsnebenkosten (u.a. Grunderwerbsteuer) unberücksichtigt blieben. Wenngleich dies nur ein potenzielles Negativszenario darstelle, würden die Aktienanalysten der Montega AG aufgrund der veränderten Risikolage und drohender weiterer Verwässerungen den NRV-Sicherheitsabschlag ihres Bewertungsmodells auf 40% erhöhen (zuvor: 15%).
Im Einklang mit dem Immobiliensektor dürfte sich ERWE zunehmenden Risiken durch rückläufige Bewertungen und steigende Finanzierungskosten gegenübersehen. Obwohl die Aktie bereits mit hohem Abschlag zum aktuellen NRV notiere, würden die Aktienanalysten der Montega AG den Titel nur für risikobewusste Investoren als attraktiv erachten und das Kursziel auf 2,00 Euro senken (zuvor: 3,00 Euro).
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus unter folgendem Link.
Börsenplätze ERWE Immobilien-Aktie:
Börse Stuttgart-Aktienkurs ERWE Immobilien-Aktie:
1,41 EUR +2,17% (24.11.2022, 19:33)
ISIN ERWE Immobilien-Aktie:
DE000A1X3WX6
WKN ERWE Immobilien-Aktie:
A1X3WX
Ticker-Symbol ERWE Immobilien-Aktie:
ERWE
Kurzprofil ERWE Immobilien AG:
Die ERWE Immobilien AG (ISIN: DE000A1X3WX6, WKN: A1X3WX, Ticker-Symbol: ERWE) konzentriert sich auf den Aufbau eines ertragsstarken Gewerbeimmobilienbestands. Bevorzugte Standorte sind aussichtsreiche innerstädtische Lagen in deutschen Großstädten und in ausschließlich "A"-Lagen kleinerer Städte und Kommunen. Akquiriert werden Immobilien, deren Wertsteigerungspotenzial durch neue Nutzungskonzepte nachhaltig ausgenutzt werden können, so dass ein renditestarker, werthaltiger Bestand mit deutlich steigenden Einnahmen entsteht. Das Unternehmen ist in Frankfurt im Regulierten Markt (General Standard) und an den Wertpapierbörsen in Frankfurt a. M. (XETRA), Berlin, Düsseldorf und Stuttgart im Freiverkehr notiert. (24.11.2022/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Die diesem Artikel zugrundeliegende Finanzanalyse / Studie zu dieser Gesellschaft ist im Auftrag dieser Gesellschaft oder einer dieser Gesellschaft nahe stehenden Person oder Unternehmens erstellt worden.
Werte im Artikel
24.03.23
, Aktiennews
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