Bitcoin Group: Deutlicher Umsatzrückgang in H1/2022 - Kursziel auf 50 EUR gesenkt - Aktienanalyse
07.12.22 11:05
GBC AG
Augsburg (www.aktiencheck.de) - Bitcoin Group-Aktienanalyse von der GBC AG:
Matthias Greiffenberger und Cosmin Filker, Analysten der GBC AG, raten weiterhin zum Kauf der Aktie des Kryptobörsen-Betreibers Bitcoin Group SE (ISIN: DE000A1TNV91, WKN: A1TNV9, Ticker-Symbol: ADE).
Im ersten Halbjahr 2022 hätten sich bei der Bitcoin Group SE die Umsatzerlöse um -68,3% auf 5,60 Mio. EUR (VJ: 17,70 Mio. EUR) reduziert. Der Umsatzrückgang sei auf die geringe Handelsaktivität zurückzuführen. Nach Erachten der Analysten ein wesentlicher Faktor für die geringe Handelsaktivität der Kursrückgang nahezu aller Kryptowährungen. Diese Entwicklung vollziehe sich jedoch parallel zu beinahe allen Assetklassen. Durch die hohe Inflation hätten die Notenbanken die Leitzinsen angehoben, was neben der schwächeren Konjunktur zu Liquiditätsverknappungen und Kursrückgängen geführt habe. Die Lage werde weiter verschärft durch die globalen Lieferkettenschwierigkeiten und die geopolitischen Spannungen, einschließlich des Ukrainekonfliktes. So habe sich auch der Bitcoin-Kurs um 54,5% zum 30.06.2022 auf 18,56 TEUR (01.01.2022: 40,78 TEUR) reduziert.
Auch Ethereum, als weltweit zweitwichtigste Kryptowährung, weise im gleichen Zeitraum einen Kursrückgang von 70,6% auf 958 EUR (01.01.2022: 3.254 EUR). Der teilweise überproportionale Rückgang einzelner Kryptowährungen im Vergleich zum klassischen Kapitalmarkt dürfte sich mit der steigenden Risikoaversion der Investoren erklären lassen, welche zunächst die Positionen in den risikoreicheren Investitionen reduzieren, oder vollständig abbauen würden.
Der Umsatzrückgang finde sich in einem überproportionalen Rückgang des EBITDA wieder, welches um 81,0% auf 2,74 Mio. EUR (VJ: 14,44 Mio. EUR) gefallen sei. Unter anderem durch Wertberichtungen von Kryptowährungen im Eigenbestand sei es zu Abschreibungen in Höhe von 4,98 Mio. EUR (VJ: 0,42 Mio. EUR) gekommen. Hierdurch sei das EBIT auf -2,24 Mio. EUR (VJ: 14,03 Mio. EUR) gefallen. Gleichsam habe sich auch das Periodenergebnis auf -2,21 Mio. EUR (VJ: 10,17 Mio. EUR) verringert.
Das Eigenkapital habe sich um 30,2% auf 80,44 Mio. EUR (31.12.2021: 151,65 Mio. EUR) aufgrund der wertgeminderten Krypto-Eigenbestände reduziert. Dennoch sei die Eigenkapitalquote mit 74,7% leicht über dem Niveau zum Geschäftsjahresende 2021 (31.12.2021: 73,0%) geblieben. Damit sei das Unternehmen bilanziell weiterhin sehr gut aufgestellt.
Aufgrund der Kursverluste der Kryptowährungen hätten sich die Krypto-Eigenbestände auf 80,21 Mio. EUR (31.12.2021: 181,08 Mio. EUR) reduziert. Abzüglich der latenten Steuerschulden in Höhe von 19,30 Mio. EUR (31.12.2.2021: 48,65 Mio. EUR) hätten somit die Netto-Krypto-Eigenbestände bei 60,92 Mio. EUR (31.12.2021: 132,43 Mio. EUR) gelegen.
Aufgrund der deutlich eingetrübten Kapital- und Kryptomärkte habe das Unternehmen die Guidance angepasst. So erwarte das Management der Bitcoin Group SE nun stark rückläufige Umsatzerlöse und ein EBITDA im unteren einstelligen Millionenbereich. Zuvor habe die Guidance bei einem leicht rückläufigen Umsatz bei einem EBITDA im oberen einstelligen Millionenbereich gelegen. Die Analysten würden ebenfalls davon ausgehen, dass im laufenden Geschäftsjahr keine kurzfristige Erholung der Kapitalmärkte erfolge und hätten ihre Prognose angepasst. Sie würden für das laufende Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von 7,00 Mio. EUR (bisher: 14,57 Mio. EUR) erwarten, gefolgt von 12,00 Mio. EUR (bisher: 18,94 Mio. EUR) für das folgende Geschäftsjahr 2023.
Die Analysten der GBC AG gehen davon aus, dass das Geschäftsmodell der Bitcoin Group SE mittel- und langfristig erfolgversprechend ist und passen ihre Margen-Annahmen im DCF-Modell nur marginal an. Das Unternehmen sei insbesondere im deutschen Markt einzigartig positioniert und habe als erster deutscher Anbieter auf seiner Plattform Krypto-zu-Krypto-Handelsmöglichkeiten anbieten können. Darüber hinaus biete es mit dem deutschen Firmensitz und der BaFin-Regulierungen mit Banklizenz, aus Sicht der Kunden, größtmögliche regulatorische Sicherheit und Transparenz an. Bei steigenden Kryptomärkten und einer hohen medialen Aufmerksamkeit habe die Bitcoin Group stets überproportional von diesen Trends profitieren können. Die Analysten würden erwarten, dass mit einer Verbesserung der Marktentwicklung auch die Bitcoin Group SE wieder überproportional an dieser Entwicklung partizipieren könne.
Weiterhin könnte das Unternehmen über M&A-Transaktionen weiter wachsen. So sei am 20.10.2022 hierzu eine Unternehmensmeldung veröffentlicht worden, dass sich das Unternehmen in Übernahmeverhandlungen mit potenziellen Targets befinde, unter anderem dem Bankhaus von der Heydt.
Zudem sei mit der jüngsten Entscheidung auf der Hauptversammlung am 1. Juli 2022 der Grundstein für einen Dividendentitel gelegt worden. So solle eine nachhaltige Dividendenpolitik verfolgt werden und eine erstmalige Dividende in Höhe von 0,10 EUR je Aktie ausgezahlt werden.
Die Umsatzentwicklung sollte sich auch im Ergebnis widerspiegeln und die Analysten würden für das laufende Geschäftsjahr 2022 ein EBITDA in Höhe von 1,68 Mio. EUR (bisher: 9,25 Mio. EUR) erwarten, gefolgt von 5,27 Mio. EUR (bisher: 13,17 Mio. EUR) im Jahr 2023. Für das kommende Geschäftsjahr würden sie davon ausgehen, dass es zu keinen weiteren Wertberichtungen des Krypto-Eigenbestands komme und ein Netto-Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2022 von -3,50 Mio. EUR (bisher: -0,63 Mio. EUR) erwarten, gefolgt von 5,10 Mio. EUR (bisher: 8,81 Mio. EUR) im Geschäftsjahr 2023.
Die Bitcoin Group SE sei von den Analysten mittels eines dreistufigen DCF-Modells bewertet worden. Angefangen mit den konkreten Schätzungen für die Jahre 2022 - 2023 in Phase 1 erfolge von 2024 bis 2029 in der zweiten Phase die Prognose über den Ansatz von Werttreibern. Dabei würden die Analysten Steigerungen beim Umsatz von 15,0% erwarten. Als Ziel-EBITDA-Marge hätten sie 70,6% (bisher: 75,6%) angenommen. Die Steuerquote hätten die Analysten mit 30,0% in Phase 2 berücksichtigt. In der dritten Phase werde zudem nach Ende des Prognosehorizonts ein Restwert mittels der ewigen Rente bestimmt. Im Endwert würden die Analysten eine Wachstumsrate von 2,0% unterstellen.
Die gewogenen Kapitalkosten (WACC) der Bitcoin Group SE würden aus den Eigenkapitalkosten und den Fremdkapitalkosten kalkuliert. Für die Ermittlung der Eigenkapitalkosten seien die faire Marktprämie, das gesellschaftsspezifische Beta sowie der risikolose Zinssatz zu ermitteln.
Der risikolose Zinssatz werde gemäß den Empfehlungen des Fachausschusses für Unternehmensbewertungen und Betriebswirtschaft (FAUB) des IDW aus aktuellen Zinsstrukturkurven für risikolose Anleihen abgeleitet. Grundlage dafür würden die von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zerobond-Zinssätze nach der Svensson-Methode bilden. Zur Glättung kurzfristiger Marktschwankungen würden die Durchschnittsrenditen der vorangegangenen drei Monate verwendet. Der von den Analysten verwendete risikolose Zinssatz liege bei 1,25% (bisher: 0,60%).
Als angemessene Erwartung einer Marktprämie würden die Analysten die historische Marktprämie von 5,50% ansetzen. Diese werde von historischen Analysen der Aktienmarktrenditen gestützt. Die Marktprämie gebe wieder, um wie viel Prozent der Aktienmarkt erwartungsgemäß besser rentiere als die risikoarmen Staatsanleihen.
Gemäß der GBC-Schätzmethode bestimme sich aktuell ein Beta von 1,39.
Unter Verwendung der getroffenen Prämissen würden sich Eigenkapitalkosten von 8,91% (bisher: 8,26%) (Beta multipliziert mit Risikoprämie plus risikoloser Zinssatz) kalkulieren. Da die Analysten eine nachhaltige Gewichtung der Eigenkapitalkosten von 100% unterstellen würden, würden sich gewogene Kapitalkosten (WACC) von 8,91% (bisher: 8,26%) ergeben.
Zum 30.06.2022 hätten die Krypto-Eigenbestände bei 80,21 Mio. EUR gelegen. Abzüglich der latenten Steuerschulden von 19,29 Mio. EUR liege der Netto-Kryptobestand bei 60,92 Mio. EUR.
Im Rahmen ihres DCF-Bewertungsmodells hätten die Analysten ein neues Kursziel in Höhe von 50,00 EUR (bisher: 80,00 EUR) ermittelt.
Hintergrund des reduzierten Kursziels sei zum einen die geringere Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 und für das Geschäftsjahr 2023 und zum anderen der gestiegene risikolose Zinssatz.
Matthias Greiffenberger und Cosmin Filker, Analysten der GBC AG, bewerten die Bitcoin Group-Aktie unverändert mit dem Rating "kaufen". (Analyse vom 07.12.2022)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus unter folgendem Link.
Börsenplätze Bitcoin Group-Aktie:
Tradegate-Aktienkurs Bitcoin Group-Aktie:
20,50 EUR -0,19% (07.12.2022, 10:14)
XETRA-Aktienkurs Bitcoin Group-Aktie:
20,44 EUR -0,49% (07.12.2022, 10:00)
ISIN Bitcoin Group-Aktie:
DE000A1TNV91
WKN Bitcoin Group-Aktie:
A1TNV9
Ticker-Symbol Bitcoin Group-Aktie:
ADE
Kurzprofil Bitcoin Group SE:
Die Bitcoin Group SE (ISIN: DE000A1TNV91, WKN: A1TNV9, Ticker-Symbol: ADE) betreibt unter Bitcoin.de Deutschlands einzigen zugelassenen Marktplatz für die digitalen Währungen Bitcoin (BTC) und Bitcoin Cash (BCH). Perspektivisch sollen zusätzliche Kryptowährungen (z.B. Ethereum) zum Handel aufgenommen und weitere Unternehmensbeteiligungen im Bereich digitaler Währungen und der Blockchain-Technologie eingegangen werden. (07.12.2022/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Die diesem Artikel zugrundeliegende Finanzanalyse / Studie zu dieser Gesellschaft ist im Auftrag dieser Gesellschaft oder einer dieser Gesellschaft nahe stehenden Person oder Unternehmens erstellt worden.
Matthias Greiffenberger und Cosmin Filker, Analysten der GBC AG, raten weiterhin zum Kauf der Aktie des Kryptobörsen-Betreibers Bitcoin Group SE (ISIN: DE000A1TNV91, WKN: A1TNV9, Ticker-Symbol: ADE).
Im ersten Halbjahr 2022 hätten sich bei der Bitcoin Group SE die Umsatzerlöse um -68,3% auf 5,60 Mio. EUR (VJ: 17,70 Mio. EUR) reduziert. Der Umsatzrückgang sei auf die geringe Handelsaktivität zurückzuführen. Nach Erachten der Analysten ein wesentlicher Faktor für die geringe Handelsaktivität der Kursrückgang nahezu aller Kryptowährungen. Diese Entwicklung vollziehe sich jedoch parallel zu beinahe allen Assetklassen. Durch die hohe Inflation hätten die Notenbanken die Leitzinsen angehoben, was neben der schwächeren Konjunktur zu Liquiditätsverknappungen und Kursrückgängen geführt habe. Die Lage werde weiter verschärft durch die globalen Lieferkettenschwierigkeiten und die geopolitischen Spannungen, einschließlich des Ukrainekonfliktes. So habe sich auch der Bitcoin-Kurs um 54,5% zum 30.06.2022 auf 18,56 TEUR (01.01.2022: 40,78 TEUR) reduziert.
Auch Ethereum, als weltweit zweitwichtigste Kryptowährung, weise im gleichen Zeitraum einen Kursrückgang von 70,6% auf 958 EUR (01.01.2022: 3.254 EUR). Der teilweise überproportionale Rückgang einzelner Kryptowährungen im Vergleich zum klassischen Kapitalmarkt dürfte sich mit der steigenden Risikoaversion der Investoren erklären lassen, welche zunächst die Positionen in den risikoreicheren Investitionen reduzieren, oder vollständig abbauen würden.
Der Umsatzrückgang finde sich in einem überproportionalen Rückgang des EBITDA wieder, welches um 81,0% auf 2,74 Mio. EUR (VJ: 14,44 Mio. EUR) gefallen sei. Unter anderem durch Wertberichtungen von Kryptowährungen im Eigenbestand sei es zu Abschreibungen in Höhe von 4,98 Mio. EUR (VJ: 0,42 Mio. EUR) gekommen. Hierdurch sei das EBIT auf -2,24 Mio. EUR (VJ: 14,03 Mio. EUR) gefallen. Gleichsam habe sich auch das Periodenergebnis auf -2,21 Mio. EUR (VJ: 10,17 Mio. EUR) verringert.
Das Eigenkapital habe sich um 30,2% auf 80,44 Mio. EUR (31.12.2021: 151,65 Mio. EUR) aufgrund der wertgeminderten Krypto-Eigenbestände reduziert. Dennoch sei die Eigenkapitalquote mit 74,7% leicht über dem Niveau zum Geschäftsjahresende 2021 (31.12.2021: 73,0%) geblieben. Damit sei das Unternehmen bilanziell weiterhin sehr gut aufgestellt.
Aufgrund der Kursverluste der Kryptowährungen hätten sich die Krypto-Eigenbestände auf 80,21 Mio. EUR (31.12.2021: 181,08 Mio. EUR) reduziert. Abzüglich der latenten Steuerschulden in Höhe von 19,30 Mio. EUR (31.12.2.2021: 48,65 Mio. EUR) hätten somit die Netto-Krypto-Eigenbestände bei 60,92 Mio. EUR (31.12.2021: 132,43 Mio. EUR) gelegen.
Aufgrund der deutlich eingetrübten Kapital- und Kryptomärkte habe das Unternehmen die Guidance angepasst. So erwarte das Management der Bitcoin Group SE nun stark rückläufige Umsatzerlöse und ein EBITDA im unteren einstelligen Millionenbereich. Zuvor habe die Guidance bei einem leicht rückläufigen Umsatz bei einem EBITDA im oberen einstelligen Millionenbereich gelegen. Die Analysten würden ebenfalls davon ausgehen, dass im laufenden Geschäftsjahr keine kurzfristige Erholung der Kapitalmärkte erfolge und hätten ihre Prognose angepasst. Sie würden für das laufende Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe von 7,00 Mio. EUR (bisher: 14,57 Mio. EUR) erwarten, gefolgt von 12,00 Mio. EUR (bisher: 18,94 Mio. EUR) für das folgende Geschäftsjahr 2023.
Die Analysten der GBC AG gehen davon aus, dass das Geschäftsmodell der Bitcoin Group SE mittel- und langfristig erfolgversprechend ist und passen ihre Margen-Annahmen im DCF-Modell nur marginal an. Das Unternehmen sei insbesondere im deutschen Markt einzigartig positioniert und habe als erster deutscher Anbieter auf seiner Plattform Krypto-zu-Krypto-Handelsmöglichkeiten anbieten können. Darüber hinaus biete es mit dem deutschen Firmensitz und der BaFin-Regulierungen mit Banklizenz, aus Sicht der Kunden, größtmögliche regulatorische Sicherheit und Transparenz an. Bei steigenden Kryptomärkten und einer hohen medialen Aufmerksamkeit habe die Bitcoin Group stets überproportional von diesen Trends profitieren können. Die Analysten würden erwarten, dass mit einer Verbesserung der Marktentwicklung auch die Bitcoin Group SE wieder überproportional an dieser Entwicklung partizipieren könne.
Weiterhin könnte das Unternehmen über M&A-Transaktionen weiter wachsen. So sei am 20.10.2022 hierzu eine Unternehmensmeldung veröffentlicht worden, dass sich das Unternehmen in Übernahmeverhandlungen mit potenziellen Targets befinde, unter anderem dem Bankhaus von der Heydt.
Zudem sei mit der jüngsten Entscheidung auf der Hauptversammlung am 1. Juli 2022 der Grundstein für einen Dividendentitel gelegt worden. So solle eine nachhaltige Dividendenpolitik verfolgt werden und eine erstmalige Dividende in Höhe von 0,10 EUR je Aktie ausgezahlt werden.
Die Umsatzentwicklung sollte sich auch im Ergebnis widerspiegeln und die Analysten würden für das laufende Geschäftsjahr 2022 ein EBITDA in Höhe von 1,68 Mio. EUR (bisher: 9,25 Mio. EUR) erwarten, gefolgt von 5,27 Mio. EUR (bisher: 13,17 Mio. EUR) im Jahr 2023. Für das kommende Geschäftsjahr würden sie davon ausgehen, dass es zu keinen weiteren Wertberichtungen des Krypto-Eigenbestands komme und ein Netto-Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2022 von -3,50 Mio. EUR (bisher: -0,63 Mio. EUR) erwarten, gefolgt von 5,10 Mio. EUR (bisher: 8,81 Mio. EUR) im Geschäftsjahr 2023.
Die Bitcoin Group SE sei von den Analysten mittels eines dreistufigen DCF-Modells bewertet worden. Angefangen mit den konkreten Schätzungen für die Jahre 2022 - 2023 in Phase 1 erfolge von 2024 bis 2029 in der zweiten Phase die Prognose über den Ansatz von Werttreibern. Dabei würden die Analysten Steigerungen beim Umsatz von 15,0% erwarten. Als Ziel-EBITDA-Marge hätten sie 70,6% (bisher: 75,6%) angenommen. Die Steuerquote hätten die Analysten mit 30,0% in Phase 2 berücksichtigt. In der dritten Phase werde zudem nach Ende des Prognosehorizonts ein Restwert mittels der ewigen Rente bestimmt. Im Endwert würden die Analysten eine Wachstumsrate von 2,0% unterstellen.
Die gewogenen Kapitalkosten (WACC) der Bitcoin Group SE würden aus den Eigenkapitalkosten und den Fremdkapitalkosten kalkuliert. Für die Ermittlung der Eigenkapitalkosten seien die faire Marktprämie, das gesellschaftsspezifische Beta sowie der risikolose Zinssatz zu ermitteln.
Der risikolose Zinssatz werde gemäß den Empfehlungen des Fachausschusses für Unternehmensbewertungen und Betriebswirtschaft (FAUB) des IDW aus aktuellen Zinsstrukturkurven für risikolose Anleihen abgeleitet. Grundlage dafür würden die von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zerobond-Zinssätze nach der Svensson-Methode bilden. Zur Glättung kurzfristiger Marktschwankungen würden die Durchschnittsrenditen der vorangegangenen drei Monate verwendet. Der von den Analysten verwendete risikolose Zinssatz liege bei 1,25% (bisher: 0,60%).
Gemäß der GBC-Schätzmethode bestimme sich aktuell ein Beta von 1,39.
Unter Verwendung der getroffenen Prämissen würden sich Eigenkapitalkosten von 8,91% (bisher: 8,26%) (Beta multipliziert mit Risikoprämie plus risikoloser Zinssatz) kalkulieren. Da die Analysten eine nachhaltige Gewichtung der Eigenkapitalkosten von 100% unterstellen würden, würden sich gewogene Kapitalkosten (WACC) von 8,91% (bisher: 8,26%) ergeben.
Zum 30.06.2022 hätten die Krypto-Eigenbestände bei 80,21 Mio. EUR gelegen. Abzüglich der latenten Steuerschulden von 19,29 Mio. EUR liege der Netto-Kryptobestand bei 60,92 Mio. EUR.
Im Rahmen ihres DCF-Bewertungsmodells hätten die Analysten ein neues Kursziel in Höhe von 50,00 EUR (bisher: 80,00 EUR) ermittelt.
Hintergrund des reduzierten Kursziels sei zum einen die geringere Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 und für das Geschäftsjahr 2023 und zum anderen der gestiegene risikolose Zinssatz.
Matthias Greiffenberger und Cosmin Filker, Analysten der GBC AG, bewerten die Bitcoin Group-Aktie unverändert mit dem Rating "kaufen". (Analyse vom 07.12.2022)
Bitte beachten Sie auch Informationen zur Offenlegungspflicht bei Interessenskonflikten im Sinne der Richtlinie 2014/57/EU und entsprechender Verordnungen der EU für das genannte Analysten-Haus unter folgendem Link.
Börsenplätze Bitcoin Group-Aktie:
Tradegate-Aktienkurs Bitcoin Group-Aktie:
20,50 EUR -0,19% (07.12.2022, 10:14)
XETRA-Aktienkurs Bitcoin Group-Aktie:
20,44 EUR -0,49% (07.12.2022, 10:00)
ISIN Bitcoin Group-Aktie:
DE000A1TNV91
WKN Bitcoin Group-Aktie:
A1TNV9
Ticker-Symbol Bitcoin Group-Aktie:
ADE
Kurzprofil Bitcoin Group SE:
Die Bitcoin Group SE (ISIN: DE000A1TNV91, WKN: A1TNV9, Ticker-Symbol: ADE) betreibt unter Bitcoin.de Deutschlands einzigen zugelassenen Marktplatz für die digitalen Währungen Bitcoin (BTC) und Bitcoin Cash (BCH). Perspektivisch sollen zusätzliche Kryptowährungen (z.B. Ethereum) zum Handel aufgenommen und weitere Unternehmensbeteiligungen im Bereich digitaler Währungen und der Blockchain-Technologie eingegangen werden. (07.12.2022/ac/a/nw)
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