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So, 28. Mai 2023, 14:06 Uhr

Aktienmärkte 2021: Prognose heiter bis wolkig, USA auf der Überholspur


14.04.21 13:40
Raiffeisen Centrobank

Wien (www.aktiencheck.de) - Seit über einem Jahr hält die Welt den Atem an, das Corona-Virus hat uns fest im Griff, so die Analysten der Raiffeisen Centrobank.

Mit dem Herunterfahren der Wirtschaft und weiteren Maßnahmen hätten viele Länder keinen anhaltenden Erfolg erzielt - was man suche, sei die gesundheitliche und wirtschaftliche Immunität gegen das Virus. Der vielversprechende Schlüssel zum Erfolg werde der flächendeckende Einsatz von Covid-19 Impfstoffen sein.

Die schleppende Impfdynamik in Europa verlangsame die Erholung. Dadurch verstärke sich die Wachstumslücke zwischen Europa und den USA. Die Europäische Zentralbank (EZB) stütze nach wie vor die angeschlagene Wirtschaft, indem sie günstige Finanzierungsbedingungen schaffe. Kürzlich habe die EZB das Volumen ihres Pandemie-Notkaufprogramms (PEPP) um 500 Milliarden Euro auf insgesamt 1,85 Billionen Euro aufgestockt und mindestens bis März 2022 verlängert.

In den USA zeichne sich ein anderes Bild: Sich impfen zu lassen sei längst Alltag geworden. Der Anstieg der Covid-19-Infektionen habe den Arbeitsmarkt monatelang stark gebremst, nun würden sich täglich mehr als zwei Millionen Amerikaner impfen lassen und die Wirtschaftstätigkeit ziehe an. Die Anzahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft sei im vergangenen Monat um 916.000 gestiegen, damit verbunden sei die Arbeitslosenquote auf 6 Prozent gefallen. Diese positive Dynamik spiegle sich auch in den Wirtschaftsdaten der USA wider: Prognosen zum Wirtschaftswachstum würden mittlerweile von Steigerungsraten von rund 5 Prozent im Jahr 2022 ausgehen.

Ein weiterer Mosaikstein, welcher zum freundlichen Bild in den USA beitragen werde, sei das kürzlich von US-Präsident Biden vorgestellte Wirtschaftspaket im Ausmaß von mehr als zwei Billionen Dollar (vorbehaltlich der Absegnung durch den US-Kongress). Dieses beispiellose Maßnahmenpaket sehe enorme Ausgaben im Bereich dringend benötigter Investitionen in Straßen, Brücken und Eisenbahnstrecken vor; darüber hinaus solle der Klimawandel bekämpft und grüne Technologie forciert werden.

Ein Wachstumstreiber bleibe China, wo die Volkswirtschaft nach über einem Jahr nach Corona-Ausbruch besser dastehe als in die meisten westlichen Staaten. Davon könnten jene europäische Staaten profitieren, deren Wirtschaft exportorientiert aufgestellt sei.

In diesem grundsätzlich positiven Marktumfeld würden die Sorgen der Inflation verstärkt, vor allem höhere Rohstoffpreise seien einer der Haupttreiber. Der Anstieg der Teuerungsrate sei vor allem bei Energie und Gütern, die aufgrund der Lockdowns zu sehr niedrigen Preisen angeboten worden seien, zu beobachten. Die Öffnung der Wirtschaft und damit verbundene Nachholeffekte würden zwar temporär zu graduell steigender Inflation führen, aber nicht zu überschießender - oder gar Hyperinflation.

An den Aktienmärkten sei ein zunehmender Trend zu Qualitätsaktien zu erkennen - hierbei handle es sich um Titel fundamental starker Unternehmen mit günstiger Bewertung. Dieser Trendwechsel habe mit dem Comeback vieler Unternehmen, ausgelöst durch erstmalige Impfstoffmeldungen im November 2020, zu tun.

Seien Tech-Aktien nun uninteressant?‎ Diese Titel seien trotz bzw. ein Stück weit wegen der Pandemie im letzten Jahr, aber auch die Jahre zuvor stark gestiegen und würden daher hohe Bewertungen aufweisen. Viele Technologien, beispielsweise künstliche Intelligenz, Cloud-Technologie, 5G und Industrie 4.0, böten weiterhin hohes Entwicklungspotenzial. Mitunter der Digitalisierungstrend, der durch Corona zusätzlichen Rückenwind erhalten habe, sollte zu anhaltend positiven Aussichten führen. Zwischenzeitliche Kurskorrekturen dürften dabei natürlich nicht ausgeschlossen werden.

Der VSTOXX® Index, welcher die in Optionen auf den EURO STOXX 50® eingepreiste Volatilität messe und als Indikator für die kurzfristig erwartete Schwankungsbreite gelte, habe sich Anfang April bei rund 17 Punkten bewegt und sei seither geringfügig auf 17,30 Punkte angestiegen. Dieser historisch sehr niedrige Wert weise auf anhaltende Zuversicht und Optimismus bezogen auf die wirtschaftliche Erholung und auf eine weiter positive Kursentwicklung des europäischen Leitindex hin. (14.04.2021/ac/a/m)





 
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