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Mo, 29. Mai 2023, 18:09 Uhr

US-Treasuries von Irakkrieg bestimmt


08.04.03 09:04
Hamburgische LB

Auch gestern war die Nachrichtenlage im Irak wieder der Hauptimpulsgeber für die US-Treasuries, berichten die Analysten der Hamburgischen Landesbank.

Berichte über den Fortschritt bei der Einnahme Bagdads hätten die Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Krieges wachsen und die safe haven-Prämien der Staatstiteln weiter abschmelzen lassen. Dies sei mit zunächst stark steigenden Aktienkursen einher gegangen, gespeist aus Mittelumschichtungen vom Rentenmarkt. Da sich die Euphorie am Aktienmarkt jedoch gegen Handelsende verflogen habe, hätten die Treasuries ihre anfänglichen kräftigen Kursverluste zu einem Großteil wieder wettmachen können.

Die Meldung, dass US-Truppen bei ihrem Vorstoß Chemiewaffen gefunden hätten, habe hierzu ebenso beigetragen wie die Ansicht unter vielen Marktakteuren, dass ein schnelles Kriegsende mittlerweile weitestgehend eingepreist sei. Wie gestern erwarte man auch heute mit den Großhandelslagerbeständen (e: +0,2 von Hundert) von der Konjunkturdatenseite nichts Bedeutendes. Somit werde wieder allein die aktuelle Entwicklung im Irakkonflikt (und die Reaktion des Aktienmarktes darauf) im Mittelpunkt stehen.

So hätten Spekulationen darüber, ob die USA die irakische Führungsriege bei dem berichteten gestrigen zweiten gezielten Schlag getroffen hätten, die Treasury-Renditen im Tokioter Handel wieder steigen lassen. Sollte sich das bestätigen, sei mit einem neuerlichen Kursrutsch zu rechnen. Unabhängig davon sollte der Grundtenor für den US-Staatsanleihemarkt angesichts des näherrückenden Kriegsendes negativ bleiben.