Rücker hohe Wettbewerbsqualität weckt Begehrlichkeiten
23.09.10 11:27
Montega AG
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Hendrik Emrich, Analyst der Montega AG, stuft die Rücker-Aktie (ISIN DE0007041105 / WKN 704110) in seiner Ersteinschätzung mit "kaufen".
Als traditionsreicher Nischenanbieter weise Rücker eine hohe Wettbewerbsqualität in einem zunehmend freundlichen Marktumfeld auf. Auch die aufkeimende Übernahmefantasie dürfte das Sentiment für die Aktie nachhaltig stützen. Nach dem 26%-igen Umsatzrückgang in 2009 dürfte Rücker künftig wieder signifikantes Wachstum aufweisen.
Die Analysten würden mit einer deutlichen Beschleunigung der Umsatz- und Ertragszuwächse in der zweiten Jahreshälfte 2010 rechnen. Insofern würden sie von einer positiven Überraschung der Ergebniszahlen im dritten und vierten Quartal ausgehen, zumal die Monate September bis November des Ingenieurdienstleisters traditionell stark seien und ein positiver Basiseffekt gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum zum Tragen komme.
Auf Basis einer deutlichen Geschäftsausweitung, die bislang vor allem exportgetrieben sei, dürften sich auch die bislang noch immer auf moderatem Niveau verharrenden Preise für Ingenieurdienstleistungen in den nächsten Quartalen sukzessive erhöhen. Neben den bereits in 2009 erfolgreich umgesetzten Fix- und Personalkostensenkungen würden diese Effekte mittelfristig auch für eine deutliche Ausweitung der EBIT-Marge auf bis zu 8% (2013e) sprechen, die nach Erachten der Analysten noch nicht ausreichend im aktuellen Kursniveau enthalten sei. Das Unternehmen nenne ein Margenziel von 10%, welches Rücker Ende der 90er Jahre bereits erreicht habe. Angesichts des sich seitdem zu Ungunsten der Automobilzulieferer veränderten Wettbewerbsumfeldes würden die Analysten dies jedoch für zu ambitioniert halten.
Nicht zuletzt die steigende Profitabilität des einzigen gelisteten, unabhängigen Ingenieurdienstleisters (an Bertrandt halte Porsche einen Anteil von 25%) dürfte Begehrlichkeiten im Markt wecken. In diesem Zusammenhang sei auch der Anteilserwerb des Engineering-Dienstleisters Ferchau GmbH (Umsatz rund 280 Mio. Euro) zu sehen, der mittlerweile 20% an Rücker halte. Die Analysten würden durchaus eine industrielle Logik sehen, dass sich der bislang eher auf den Maschinenbau fokussierte Wettbewerber Ferchau stärker in den Automotive-Bereich diversifizieren möchte. Aktuell halte der 65-jährige Firmengründer und CEO Wolfgang Rücker einen Anteil von 59%, die restlichen Aktien seien im Streubesitz (21%).
Die positive Analysteneinschätzung basiere jedoch in erster Linie auf der zu erwartenden operativen Performance des Unternehmens in den nächsten Jahren. Rücker profitiere als innovativer Engineering-Dienstleister von einem signifikanten Wachstum des Gesamtmarktes für Ingenieurdienstleistungen im Automobilbereich. Laut einer unabhängigen Studie solle dieser zwischen 2009 und 2014 um rund 55% zulegen (CAGR 2011 bis 2014e: 9,4% in Europa, 11,4% Rest der Welt).
Aufgrund seiner attraktiven Nischenposition und des hohen Anteils bei Premiumherstellern (vor allem Mercedes, BMW und AUDI) würden die Analysten erwarten, dass Rücker dabei etwas stärker als der Gesamtmarkt "Automotive Engineering" wachsen werde.
Einen weiteren Treiber würden die Analysten in einer stärkeren Auffächerung des Modellportfolios der Fahrzeughersteller (OEMs) sehen, d.h. es würden pro Modellreihe immer mehr Fahrzeugderivate lanciert. Dieser Trend habe krisenbedingt in den letzten Jahren aus Kostengründen bei den OEMS zwar zunächst eine Unterbrechung erfahren, indem zahlreiche geplante Derivate erstmal zurückgestellt worden seien. Aus diesem Rückstau sollten sich in den nächsten Quartalen jedoch zahlreiche Neuentwicklungen und -aufträge für Rücker ergeben, die eine anhaltend hohe Auslastung garantieren dürften.
Das rasante Wachstum des Modellportfolios erfordere ständig neue Fahrzeugentwicklungen sowie immer kürzer werdende Entwicklungszeiten und eine steigende Flexibilität der Outsourcing-Partner. Mit den Automobilherstellern Volkswagen-Konzern (inkl. AUDI), BMW und Mercedes sowie Airbus generiere Rücker über 70% des Konzernumsatzes.
Trotz der bereits positiven Performance würden die Analysten aufgrund der genannten Gründe noch ein deutliches Kurspotenzial für die Rücker-Aktie sehen. Ihr DCF-Modell indiziere einen fairen Wert von EUR 13,30 pro Aktie. Aufgrund der signifikanten Margensteigerungen in den nächsten Jahren sollte auch eine Bewertung auf Basis von Marktmultiplikatoren eher auf Basis der Gewinnschätzungen 2011 bzw. 2012 erfolgen, die ein KGV von 12,4 bzw. 10,4 ergeben würden.
Gepaart mit einer anhaltenden Übernahmefantasie und einer in diesem Fall wahrscheinlichen Übernahmeprämie, stufen die Analysten der Montega AG die Rücker-Aktie bei einem Kursziel von EUR 13,30 mit "kaufen" ein. (Analyse vom 23.09.2010) (23.09.2010/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Als traditionsreicher Nischenanbieter weise Rücker eine hohe Wettbewerbsqualität in einem zunehmend freundlichen Marktumfeld auf. Auch die aufkeimende Übernahmefantasie dürfte das Sentiment für die Aktie nachhaltig stützen. Nach dem 26%-igen Umsatzrückgang in 2009 dürfte Rücker künftig wieder signifikantes Wachstum aufweisen.
Die Analysten würden mit einer deutlichen Beschleunigung der Umsatz- und Ertragszuwächse in der zweiten Jahreshälfte 2010 rechnen. Insofern würden sie von einer positiven Überraschung der Ergebniszahlen im dritten und vierten Quartal ausgehen, zumal die Monate September bis November des Ingenieurdienstleisters traditionell stark seien und ein positiver Basiseffekt gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum zum Tragen komme.
Auf Basis einer deutlichen Geschäftsausweitung, die bislang vor allem exportgetrieben sei, dürften sich auch die bislang noch immer auf moderatem Niveau verharrenden Preise für Ingenieurdienstleistungen in den nächsten Quartalen sukzessive erhöhen. Neben den bereits in 2009 erfolgreich umgesetzten Fix- und Personalkostensenkungen würden diese Effekte mittelfristig auch für eine deutliche Ausweitung der EBIT-Marge auf bis zu 8% (2013e) sprechen, die nach Erachten der Analysten noch nicht ausreichend im aktuellen Kursniveau enthalten sei. Das Unternehmen nenne ein Margenziel von 10%, welches Rücker Ende der 90er Jahre bereits erreicht habe. Angesichts des sich seitdem zu Ungunsten der Automobilzulieferer veränderten Wettbewerbsumfeldes würden die Analysten dies jedoch für zu ambitioniert halten.
Nicht zuletzt die steigende Profitabilität des einzigen gelisteten, unabhängigen Ingenieurdienstleisters (an Bertrandt halte Porsche einen Anteil von 25%) dürfte Begehrlichkeiten im Markt wecken. In diesem Zusammenhang sei auch der Anteilserwerb des Engineering-Dienstleisters Ferchau GmbH (Umsatz rund 280 Mio. Euro) zu sehen, der mittlerweile 20% an Rücker halte. Die Analysten würden durchaus eine industrielle Logik sehen, dass sich der bislang eher auf den Maschinenbau fokussierte Wettbewerber Ferchau stärker in den Automotive-Bereich diversifizieren möchte. Aktuell halte der 65-jährige Firmengründer und CEO Wolfgang Rücker einen Anteil von 59%, die restlichen Aktien seien im Streubesitz (21%).
Aufgrund seiner attraktiven Nischenposition und des hohen Anteils bei Premiumherstellern (vor allem Mercedes, BMW und AUDI) würden die Analysten erwarten, dass Rücker dabei etwas stärker als der Gesamtmarkt "Automotive Engineering" wachsen werde.
Einen weiteren Treiber würden die Analysten in einer stärkeren Auffächerung des Modellportfolios der Fahrzeughersteller (OEMs) sehen, d.h. es würden pro Modellreihe immer mehr Fahrzeugderivate lanciert. Dieser Trend habe krisenbedingt in den letzten Jahren aus Kostengründen bei den OEMS zwar zunächst eine Unterbrechung erfahren, indem zahlreiche geplante Derivate erstmal zurückgestellt worden seien. Aus diesem Rückstau sollten sich in den nächsten Quartalen jedoch zahlreiche Neuentwicklungen und -aufträge für Rücker ergeben, die eine anhaltend hohe Auslastung garantieren dürften.
Das rasante Wachstum des Modellportfolios erfordere ständig neue Fahrzeugentwicklungen sowie immer kürzer werdende Entwicklungszeiten und eine steigende Flexibilität der Outsourcing-Partner. Mit den Automobilherstellern Volkswagen-Konzern (inkl. AUDI), BMW und Mercedes sowie Airbus generiere Rücker über 70% des Konzernumsatzes.
Trotz der bereits positiven Performance würden die Analysten aufgrund der genannten Gründe noch ein deutliches Kurspotenzial für die Rücker-Aktie sehen. Ihr DCF-Modell indiziere einen fairen Wert von EUR 13,30 pro Aktie. Aufgrund der signifikanten Margensteigerungen in den nächsten Jahren sollte auch eine Bewertung auf Basis von Marktmultiplikatoren eher auf Basis der Gewinnschätzungen 2011 bzw. 2012 erfolgen, die ein KGV von 12,4 bzw. 10,4 ergeben würden.
Gepaart mit einer anhaltenden Übernahmefantasie und einer in diesem Fall wahrscheinlichen Übernahmeprämie, stufen die Analysten der Montega AG die Rücker-Aktie bei einem Kursziel von EUR 13,30 mit "kaufen" ein. (Analyse vom 23.09.2010) (23.09.2010/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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