Rezessionsängste in den USA
10.07.01 08:49
The-Bulls
Die jüngsten Konjunkturdaten und Gewinnwarnungen haben es wieder gezeigt, eine Rezession in den USA wird nach Ansicht der Experten von The-Bulls immer wahrscheinlicher.
Selbst die Tatsache, dass die Fed im laufenden Jahr die Fed-Fund-Rate in sechs Zinsschritten um 2,75 Prozent auf 3,75 Prozent gesenkt habe, scheine die amerikanischen Wirtschaftskapitäne nur wenig zu beeindrucken. Vielmehr würden sie sich mit den Investitionen zurückhalten und auf eindeutige Signale einer konjunkturellen Erholung warten. Doch diese rücke in immer weitere Ferne, denn neben einer Senkung der IT- und Telekomausgaben gerate nun auch langsam der einstige Wachstumsmotor Konsumausgaben ins Stocken. Bereits im Vorjahr seien in einem "Crash auf Raten" weltweit mehr als 5.000 Milliarden US-Dollar vernichtet worden.
Das Epizentrum der Krise liege allerdings in den USA, denn über 85 Prozent aller Amerikaner seien direkt oder indirekt (über Mutual Funds oder Pensionsfonds) in Aktien investiert. In der jüngsten Baisse seien dort über 4000 Milliarden US-Dollar bzw. 28 Prozent des Gesamtvermögens vernichtet worden. Darüber hinaus stehe die US-Wirtschaft erst am Anfang einer längeranhaltenden Entlassungswelle. Bereits im zweiten Quartal seien in den USA 271.000 Jobs verloren gegangen und im Juni seien außerhalb der Agrarsektors per Saldo 114.000 Stellen gestrichen worden, während amerikanische Volkswirte laut einer Umfrage von Reuters lediglich von einem Rückgang um 44.000 ausgegangen seien. Die Arbeitslosenrate sei im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent auf 4,5 Prozent gestiegen und noch immer sei keine Erholung in Sicht. Vor allem der massive Stellenabbau in der verarbeitenden Industrie und Milliardenverluste bei Chrysler seien im historischen Vergleich verlässliche Indikatoren einer herannahenden Rezession. Im Zeitraum von August 2000 bis Juni 2001 seien allein in der Produktion 785.000 Arbeitsplätze verloren gegangen.
Dieser Stellenabbau gehe nun auf die verbundenen Branchen Handel und Transport über. Vergangenen Monat seien in diesen beiden Branchen jeweils 15.000 bzw. 11.000 Stellen gestrichen worden und noch immer liege die Talsohle in weiter Ferne, denn selbst im wachstumsstarken Dienstleistungssektor würden immer weniger neue Stellen geschaffen. Diese Entwicklung schüre Ängste über einen Verlust des Arbeitsplatzes und veranlasse zahlreiche Amerikaner zum Angstsparen. In dieselbe Kerbe schlage auch die Aussage von Roger Ferguson, Vizepräsident der US-Notenbank: "Mit täglichen Schlagzeilen über neue Stellenkürzungen wird die Gefahr zunehmend größer, dass die Konsumenten den Gürtel enger schnallen, vor allem dann, wenn an den Weltbörsen die Vermögensvernichtung eine bedrohliche Eigendynamik entwickelt. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosengeld sind so hoch wie zuletzt 1992. Deshalb zielt die Geldpolitik der Fed gegenwärtig schwerpunktmäßig auf den Arbeitsmarkt und die Aktienmärkte ab."
Auch wenn sich die Einzelhandelsumsätze im Juni noch relativ robust verhalten hätten, sei jede Verharmlosung fehl am Platz, denn die Verbraucher würden ihre Gewohnheiten nicht von heute auf morgen ändern. Erst wenn das Minus auf dem Konto immer größer werde oder der Verlust des Arbeitsplatzes unmittelbar bevorstehe, würden die meisten Amerikaner erst beginnen, entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Allein die Tatsache, dass das Konsumentenvertrauen seit Januar um 20 Prozent zurückgegangen sei, könne deshalb als Indikator zukünftig sinkender Konsumausgaben bezeichnet werden.
Selbst die Tatsache, dass die Fed im laufenden Jahr die Fed-Fund-Rate in sechs Zinsschritten um 2,75 Prozent auf 3,75 Prozent gesenkt habe, scheine die amerikanischen Wirtschaftskapitäne nur wenig zu beeindrucken. Vielmehr würden sie sich mit den Investitionen zurückhalten und auf eindeutige Signale einer konjunkturellen Erholung warten. Doch diese rücke in immer weitere Ferne, denn neben einer Senkung der IT- und Telekomausgaben gerate nun auch langsam der einstige Wachstumsmotor Konsumausgaben ins Stocken. Bereits im Vorjahr seien in einem "Crash auf Raten" weltweit mehr als 5.000 Milliarden US-Dollar vernichtet worden.
Dieser Stellenabbau gehe nun auf die verbundenen Branchen Handel und Transport über. Vergangenen Monat seien in diesen beiden Branchen jeweils 15.000 bzw. 11.000 Stellen gestrichen worden und noch immer liege die Talsohle in weiter Ferne, denn selbst im wachstumsstarken Dienstleistungssektor würden immer weniger neue Stellen geschaffen. Diese Entwicklung schüre Ängste über einen Verlust des Arbeitsplatzes und veranlasse zahlreiche Amerikaner zum Angstsparen. In dieselbe Kerbe schlage auch die Aussage von Roger Ferguson, Vizepräsident der US-Notenbank: "Mit täglichen Schlagzeilen über neue Stellenkürzungen wird die Gefahr zunehmend größer, dass die Konsumenten den Gürtel enger schnallen, vor allem dann, wenn an den Weltbörsen die Vermögensvernichtung eine bedrohliche Eigendynamik entwickelt. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosengeld sind so hoch wie zuletzt 1992. Deshalb zielt die Geldpolitik der Fed gegenwärtig schwerpunktmäßig auf den Arbeitsmarkt und die Aktienmärkte ab."
Auch wenn sich die Einzelhandelsumsätze im Juni noch relativ robust verhalten hätten, sei jede Verharmlosung fehl am Platz, denn die Verbraucher würden ihre Gewohnheiten nicht von heute auf morgen ändern. Erst wenn das Minus auf dem Konto immer größer werde oder der Verlust des Arbeitsplatzes unmittelbar bevorstehe, würden die meisten Amerikaner erst beginnen, entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Allein die Tatsache, dass das Konsumentenvertrauen seit Januar um 20 Prozent zurückgegangen sei, könne deshalb als Indikator zukünftig sinkender Konsumausgaben bezeichnet werden.