Nordex Atombeschlüsse belasten, Markterwartungen zu optimistisch
06.09.10 15:36
Montega AG
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Wais Samadzada, Analyst der Montega AG, stuft die Aktie von Nordex mit "verkaufen" ein.
Trotz des zuletzt positiven Newsflows und einer möglichen weiteren Aufstockung des Anteils von Skion/momentum GmbH (letzte Käufe: 26. August für 220 Tsd. EUR) würden fundamentale Gründe gegen ein Engagement bei Nordex sprechen.
Die zum Halbjahr berichtete Bruttomarge von 28,5% (Vj: 21,4%) sei insbesondere auf die verbesserten Einkaufsbedingungen (bedingt durch gefallene Rohstoffpreise) zurückzuführen und habe aus Sicht der Analysten nur temporär Bestand. Aufgrund des starken Wettbewerbs innerhalb der Windenergiebranche sei davon auszugehen, dass Nordex die verbesserten Einkaufskonditionen an die Kunden weitergeben werde, die Bruttomarge bereits im zweiten Halbjahr wieder unter Druck komme und sich in Richtung 21% entwickeln werde.
Die Entwicklung der Windkraftindustrie in 2010 verlaufe bisher enttäuschend (siehe Vestas Wind Systems). Die konjunkturellen Sorgen sowie mögliche Änderungen der staatlichen Fördersysteme hätten zur Verunsicherung von Investoren bei Windprojekten geführt. In den USA sei das Geschäft in den vergangenen Monaten dramatisch geschrumpft. Seien dort im vergangenen Jahr noch 10.000 Megawatt an neuen Kapazitäten errichtet worden, rechne man beim VDMA für 2010 mit lediglich 5.000 Megawatt. Die Hoffnung, dass sich die USA zum Vorreiter bei der Errichtung neuer Windparks entwickeln würden und zeitnah eine Energiewende einleiten werde, sei damit erstmal vom Tisch.
Die von der Regierungskoalition beschlossenen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke dürften ebenfalls zu einem weiteren Aufschub von Investitionen in Windkraft führen und die erwartete Erholung der Branche weiter verzögern. Eine derartige Entwicklung würde Nordex schwer treffen. In Erwartung einer deutlichen Erholung der Branche im zweiten Halbjahr 2010 und eines dynamischen Wachstums im kommenden Jahr, habe das Unternehmen seinen Vorratsbestand im ersten Halbjahr 2010 um 27,8 Mio. Euro auf 275 Mio. Euro gesteigert und plane, diesen Ausbau fortzusetzen. Auch die Investitionen seien auf 33,4 Mio. Euro (Vj: 21,1 Mio. Euro) ausgeweitet worden. Ein Nachfragerückgang hätte zudem zur Folge, dass der getätigte Vorratsaufbau unnötig Working Capital binde und die Kapitalkosten ansteigen würden.
Der zunehmende Wettbewerb aus dem asiatischen Raum dürfte den Druck auf die Branche weiter verstärken. Chinesische als auch koreanische Großkonzerne (wie zum Beispiel SINOVEL, STX, Hyundai und Samsung) würden ihre Produktions- und Vetriebsaktivitäten im Bereich Windenergie erhöhen. Aufgrund von Skaleneffekten dürften diese Unternehmen mittelfristig auch die Kostenführerschaft übernehmen. Durch die hohen F&E-Budgets würden sie auch bei der technologischen Entwicklung stark aufholen. Damit würde die Windbranche starke Parallelen zum Solarmarkt aufweisen.
Durch den verstärkten Markteintritt von Großkonzernen gehe man davon aus, dass mittelfristig die vom Konsens erwartete Margensteigerung schwächer ausfallen dürfte. Da Nordex im Vergleich zur Peer (Vestas Wind Systems, Gamesa (ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8), REpower) die niedrigsten Margen aufweise, dürfte das Unternehmen am stärksten von einem sich verschärfenden Wettbewerb betroffen sein. Darüber hinaus könnte sich das erwartete Wachstum in den USA, der Türkei sowie Schweden aufgrund der aktuellen Konjunkturlage und der anhaltenden Verunsicherung der Investoren nach hinten verschieben.
Aus diesen Gründen lautet das Rating der Analysten der Montega AG für die Aktie von Nordex "verkaufen". Das Kursziel sehe man bei 5 Euro. (Analyse vom 06.09.2010) (06.09.2010/ac/a/t)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Trotz des zuletzt positiven Newsflows und einer möglichen weiteren Aufstockung des Anteils von Skion/momentum GmbH (letzte Käufe: 26. August für 220 Tsd. EUR) würden fundamentale Gründe gegen ein Engagement bei Nordex sprechen.
Die zum Halbjahr berichtete Bruttomarge von 28,5% (Vj: 21,4%) sei insbesondere auf die verbesserten Einkaufsbedingungen (bedingt durch gefallene Rohstoffpreise) zurückzuführen und habe aus Sicht der Analysten nur temporär Bestand. Aufgrund des starken Wettbewerbs innerhalb der Windenergiebranche sei davon auszugehen, dass Nordex die verbesserten Einkaufskonditionen an die Kunden weitergeben werde, die Bruttomarge bereits im zweiten Halbjahr wieder unter Druck komme und sich in Richtung 21% entwickeln werde.
Die Entwicklung der Windkraftindustrie in 2010 verlaufe bisher enttäuschend (siehe Vestas Wind Systems). Die konjunkturellen Sorgen sowie mögliche Änderungen der staatlichen Fördersysteme hätten zur Verunsicherung von Investoren bei Windprojekten geführt. In den USA sei das Geschäft in den vergangenen Monaten dramatisch geschrumpft. Seien dort im vergangenen Jahr noch 10.000 Megawatt an neuen Kapazitäten errichtet worden, rechne man beim VDMA für 2010 mit lediglich 5.000 Megawatt. Die Hoffnung, dass sich die USA zum Vorreiter bei der Errichtung neuer Windparks entwickeln würden und zeitnah eine Energiewende einleiten werde, sei damit erstmal vom Tisch.
Der zunehmende Wettbewerb aus dem asiatischen Raum dürfte den Druck auf die Branche weiter verstärken. Chinesische als auch koreanische Großkonzerne (wie zum Beispiel SINOVEL, STX, Hyundai und Samsung) würden ihre Produktions- und Vetriebsaktivitäten im Bereich Windenergie erhöhen. Aufgrund von Skaleneffekten dürften diese Unternehmen mittelfristig auch die Kostenführerschaft übernehmen. Durch die hohen F&E-Budgets würden sie auch bei der technologischen Entwicklung stark aufholen. Damit würde die Windbranche starke Parallelen zum Solarmarkt aufweisen.
Durch den verstärkten Markteintritt von Großkonzernen gehe man davon aus, dass mittelfristig die vom Konsens erwartete Margensteigerung schwächer ausfallen dürfte. Da Nordex im Vergleich zur Peer (Vestas Wind Systems, Gamesa (ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8), REpower) die niedrigsten Margen aufweise, dürfte das Unternehmen am stärksten von einem sich verschärfenden Wettbewerb betroffen sein. Darüber hinaus könnte sich das erwartete Wachstum in den USA, der Türkei sowie Schweden aufgrund der aktuellen Konjunkturlage und der anhaltenden Verunsicherung der Investoren nach hinten verschieben.
Aus diesen Gründen lautet das Rating der Analysten der Montega AG für die Aktie von Nordex "verkaufen". Das Kursziel sehe man bei 5 Euro. (Analyse vom 06.09.2010) (06.09.2010/ac/a/t)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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