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Di, 28. März 2023, 23:56 Uhr

Kupfer könnte seinen Glanz verlieren


08.07.05 10:19
GOLDINVEST.de daily

Trotz sich mehrender Gerüchte über einen kurz bevorstehenden Preisrückgang sind die Marktbeobachter der Ansicht, dass sich Kupfer weiterhin über die Logik von Angebot und Nachfrage hinwegsetzt, und in den kommenden Wochen weiter um das im Juni erreichte Rekordniveau schwanken wird, berichten die Experten von "GOLDINVEST.de daily".

Das Aushängeschild unter den Basismetallen habe Mitte Juni viele Marktbeobachter mit einem Anstieg auf den Rekordpreis von 3.435 USD je Tonne an der London Metal Exchange (LME) überrascht, nachdem das Metall im Mai bis auf 3.000 USD je Tonne gefallen sei. Seit diesem Rekordstand habe der Preis wieder nachgegeben, aber die meisten Analysten und Händler würden in der nächsten Zukunft einen weiteren Anstieg erwarten.

Selbst als die Produzenten ihre Produktion erhöht hätten und die weltweite Nachfrage sich etwas abgekühlt habe, hätten sich insgesamt die Lagerbestände in London, New York und Schanghai auf den tiefsten Stand der letzten zehn Jahre verringert und es seien keine Anzeichen einer Wende in Sicht. Dieser kritische Tiefstand der Lagerbestände, der den hohen Preis viel länger gestützt habe, als die meisten Marktbeobachter erwartet hätten, könnte die Basis für neue Höchststände in den kommenden Wochen bilden.

"Es bestehen Fragen, ob da jemand eine Menge Kupfer zurückhält, um zu spekulieren und Geld zu machen," habe David Thurtell, ein Rohstoffstratege bei Commonwealth Bank of Australia, gesagt. Die großen Produzenten Xstrata und BHP Billiton würden das Anhäufen von Vorräten dementieren und sagen, dass es nicht ihre Unternehmenspolitik sei. Die Gerüchte seien nach Worten eines Sprechers für BHP Billiton in diesem Preisumfeld völlig verrückt.

Neben jüngsten Minenschließungen in Peru und Chile könnte ein etwas schwächerer US-Dollar ein weiterer Faktor für die anhaltende Stärke der Kupferpreise in den nächsten paar Wochen sein. Aber nicht jeder stimme diesen kurzfristigen Aussichten zu. Das steigende Angebot und die Anzeichen, dass die globale Nachfrage zu sinken beginne, würden nach Meinung einiger Marktbeobachter darauf hindeuten, dass die aktuellen Preise, selbst über kurze Zeit, nicht gehalten werden könnten und die Blase kurz vor dem Platzen stehe.

"Die Chancen stehen gut, dass der durch die Hedge-Fonds an der LME eingeleitete Preisdruck an einem Punkt zu einem kurzen und scharfen Preisverfall führen wird," habe Craig Ferguson, ein Analyst bei Australia & New Zealand Banking Group, gesagt.

Die Katalysatoren für so einen Rückgang, möglicherweise in den kommenden zwei bis drei Wochen, könnte ein 5%-Rückgang der US-amerikanischen Aktienmärkte oder ein Ölpreis von 65 USD je Barrel sein. Die meisten Analysten und Händler seien jedoch der Meinung, dass die Lagerbestände zu knapp seien für einen Preissturz, aber sich die Volatilität auf dem Kupfermarkt weiter fortsetzen werde.

Eine Sache über die sich die Marktbeobachter aber einig seien sei, dass der Kupferpreis mit einem langfristigen Trend nach unten beginnen werde, wenn der Markt gegen Ende des dritten Quartals oder am Anfang des vierten Quartals wieder eine Sättigung erreiche. Daniel Hynes, ein Analyst für Naturressourcen bei der ANZ Bank in Australien, erwarte, dass Kupfer dieses Jahr 10 bis 15% unter dem aktuellen Niveau beenden werde, während seine Kollegen Craig Ferguson von der Australia & New Zealand Banking Group und Nick Moore von ABN Amro einen Preisrückgang von 30 vorhersagen würden.





 
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