Japan und die verlorenen Jahrzehnte - Droht das den USA?
16.01.13 09:13
fairesearch
Frankfurt (www.aktiencheck.de) - Seit nunmehr zwei Jahrzehnten leidet die japanische Volkswirtschaft unter Stagnation und Rezession, so Dr. Eberhardt Unger von "fairesearch".
Exzessive Verschuldung und Überkapazitäten seien die Hauptursachen. Der Nikkei-Aktienindex sei von 40.000 am 29.12.1989 auf 10.000 gefallen. Jetzt habe Japan einen neuen Ministerpräsidenten, Shinzo Abe, der das Land entschlossen wieder auf Wachstumskurs bringen wolle mit frischen Stimulierungen, unbegrenzten Staatsausgaben, Priorität auf der heimischen Infrastruktur, finanziert durch die Notenbank, Schwächung des JPY durch Käufe von Euro-Anleihen. Der Schuldendeckel der alten Regierung für das Haushaltsjahr bis 31.03.2013 werde gesprengt. Werde der Kabuto-Cho die Börse des Jahres 2013? Nein!
Ankündigungen, wie die des jetzt sechsten Ministerpräsidenten in sechs Jahren, hätten in den beiden Jahrzehnten mit unzähligen Stimulierungsprogrammen und ultraexpansiver Notenbankpolitik immer nur ein kurzes Strohfeuer entfacht. Warum sollte das jetzt anders werden? Das Land sei gerade wieder in eine Rezession gerutscht. Im dritten Quartal sei das BIP um -3,5% gefallen und dürfte im vierten Quartal 2012 ebenfalls negativ sein.
Nippon habe mit 214% die höchste Staatsverschuldung der Welt. Die Gesamtverschuldung einschließlich Unternehmen, privaten und öffentlichen Haushalten liege über 500% des BIP (Quelle: Goldman Sachs). Die demographische Entwicklung spreche gegen die Inselnation. Bei sinkender Geburtenquote würden 2,8 Arbeitnehmer einen Rentner unterhalten. Abe-san könne so viel Geld drucken und so viel Brücken bauen, wie er wolle, Verschuldung und Demographie würden eine nachhaltige Wende verhindern.
Könne das auch in den USA passieren? Die Parallelen seien frappierend. In beiden Ländern werde die Verschuldung nicht wirklich ernst genommen, die Notenbanken würden große Teile des Staatshaushaltes finanzieren. Beide Länder würden unter deflationären Kräften leiden. In den USA sei die Arbeitslosigkeit sogar noch größer. 4,8 US-Arbeiter würden gegenwärtig einen Pensionär finanzieren, in 2050 würden es nur 2,3 sein (Quelle: Office of Immigration). Japan habe seit Jahren einen hohen Leistungsbilanzüberschuss, die USA ein riesiges Defizit. In beiden Ländern hätten Geld- und Fiskalpolitik keinen Konjunkturumschwung erreicht.
Eine Wende sei in Japan nicht zu erwarten. Die Wahrscheinlichkeit einer lang anhaltenden Stagnation in den USA sei erheblich gestiegen. Langfristige Investments in Aktien, Renten oder den Währungen beider Länder seien generell nicht interessant. (16.01.2013/ac/a/m)
Exzessive Verschuldung und Überkapazitäten seien die Hauptursachen. Der Nikkei-Aktienindex sei von 40.000 am 29.12.1989 auf 10.000 gefallen. Jetzt habe Japan einen neuen Ministerpräsidenten, Shinzo Abe, der das Land entschlossen wieder auf Wachstumskurs bringen wolle mit frischen Stimulierungen, unbegrenzten Staatsausgaben, Priorität auf der heimischen Infrastruktur, finanziert durch die Notenbank, Schwächung des JPY durch Käufe von Euro-Anleihen. Der Schuldendeckel der alten Regierung für das Haushaltsjahr bis 31.03.2013 werde gesprengt. Werde der Kabuto-Cho die Börse des Jahres 2013? Nein!
Nippon habe mit 214% die höchste Staatsverschuldung der Welt. Die Gesamtverschuldung einschließlich Unternehmen, privaten und öffentlichen Haushalten liege über 500% des BIP (Quelle: Goldman Sachs). Die demographische Entwicklung spreche gegen die Inselnation. Bei sinkender Geburtenquote würden 2,8 Arbeitnehmer einen Rentner unterhalten. Abe-san könne so viel Geld drucken und so viel Brücken bauen, wie er wolle, Verschuldung und Demographie würden eine nachhaltige Wende verhindern.
Könne das auch in den USA passieren? Die Parallelen seien frappierend. In beiden Ländern werde die Verschuldung nicht wirklich ernst genommen, die Notenbanken würden große Teile des Staatshaushaltes finanzieren. Beide Länder würden unter deflationären Kräften leiden. In den USA sei die Arbeitslosigkeit sogar noch größer. 4,8 US-Arbeiter würden gegenwärtig einen Pensionär finanzieren, in 2050 würden es nur 2,3 sein (Quelle: Office of Immigration). Japan habe seit Jahren einen hohen Leistungsbilanzüberschuss, die USA ein riesiges Defizit. In beiden Ländern hätten Geld- und Fiskalpolitik keinen Konjunkturumschwung erreicht.
Eine Wende sei in Japan nicht zu erwarten. Die Wahrscheinlichkeit einer lang anhaltenden Stagnation in den USA sei erheblich gestiegen. Langfristige Investments in Aktien, Renten oder den Währungen beider Länder seien generell nicht interessant. (16.01.2013/ac/a/m)
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