Ehlebracht Streitigkeiten dauern an
06.12.10 16:44
SdK AktionärsNews
München (aktiencheck.de AG) - Der Experte von "SdK AktionärsNews", Matthias Wahler, rät bei der Ehlebracht-Aktie zur Zurückhaltung.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Walter Hasselkus und sein Stellvertreter seien auf der Hauptversammlung am 28. September 2010 nicht anwesend gewesen. Eine einstweilige Verfügung habe ihnen verboten, bis zu ihrer Wiederwahl durch die Hauptversammlung die Sitzung zu leiten oder an Beschlussfassungen teilzunehmen. Der übliche Weg wäre damit die Wahl eines Versammlungsleiters durch die Hauptversammlung gewesen. Aufsichtsratsmitglied Leopold Dieck, der für die Großaktionärin Vestcorp in dem Gremium sitze, habe jedoch mitgeteilt, dass der Aufsichtsrat ihn in einer kurzfristig anberaumten Sitzung direkt vor der Hauptversammlung zum Versammlungsleiter bestimmt habe. Zwar hätten daran von dem sechsköpfigen Gremium nur er selbst und sein Kollege Günter Pless mitgewirkt. Gleichwohl habe Dieck die Beschlussfassung als gültig gewertet.
Die meisten der etwa 300 angereisten Aktionäre, der Vorstand und der Notar hätten dies allerdings anders gesehen. Sie hätten auf der Wahl eines Versammlungsleiters durch die Hauptversammlung bestanden. Für Dieck schien dies hingegen kein gangbarer Weg, nachdem er keinen wichtigen Grund für die Abberufung seiner Person erkennen konnte, so die Experten von "SdK AktionärsNews". Das Argument, dass er vielleicht nicht einmal rechtmäßig seinen Platz eingenommen habe, habe er nicht gelten lassen wollen. Die Diskussion zu diesem Thema habe sich über nahezu zwei Stunden hingezogen, ohne dass sich ein Ergebnis abgezeichnet hätte. Schließlich hätten die beiden Vorstandsmitglieder den Raum verlassen und der Notar habe seine Tätigkeit beendet; Dieck sei damit gezwungen gewesen, die Versammlung abzubrechen.
Der Geschäftsverlauf des Jahres 2009 sei damit gar nicht mehr zur Sprache gekommen, obwohl sich das Unternehmen in dem schwierigen Umfeld achtbar geschlagen habe. Nach einem sehr schwachen Start sei ab Mai ein kontinuierlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen gewesen und letztlich habe sich der Konzernumsatz dank der sehr positiven Entwicklung der Tochter Elektra Industrial China (EIC) nur um 8% auf 57 (62) Mio. Euro reduziert. Das Ergebnis sei durchweg positiv geblieben. Für das Gesamtjahr stehe mit 1,1 (2,5) Mio. Euro zwar ein niedrigeres, aber doch deutlich positives Vorsteuerergebnis zu Buche, zu dem beide Geschäftsbereiche, die Kunststoff- und die Möbelfunktionstechnik, beigetragen hätten. Infolge eines positiven Steuereffekts habe sich der Jahresüberschuss auf 1,1 (1,5) Mio. Euro noch weniger abgeschwächt.
Im ersten Halbjahr 2010 habe die Ehlebracht von der wieder anziehenden Konjunktur profitiert. Der Umsatz sei gegenüber dem sehr schwachen Vorjahreszeitraum auf 35 (25,9) Mio. Euro erheblich angestiegen, wozu beide Geschäftsbereiche gleichermaßen beigetragen hätten. Noch besser sehe es beim Ergebnis aus: Nach sechs Monaten stehe bereits ein Überschuss von 2 (0,4) Mio. Euro oder 0,16 (0,03) Euro je Aktie zu Buche. Und in der zweiten Jahreshälfte dürfte sogar noch eine zusätzliche Belebung durch das im Anlauf befindliche Neugeschäft zu verzeichnen sein. Die offizielle Prognose, wonach der Umsatz im Gesamtjahr auf über 65 Mio. Euro ansteigen und ein Vorsteuerergebnis zwischen 2,5 und 3 Mio. Euro erreicht werden solle, klinge da eher noch vorsichtig. Mit Blick auf diese überraschend guten Zahlen sei der Kursanstieg der Aktie inzwischen auch fundamental nachvollziehbar.
Gleichwohl scheint bei der Ehlebracht-Aktie Zurückhaltung angebracht, nachdem negative Auswirkungen der Streitigkeiten im Aufsichtsrat auf das operative Geschäft nach wie vor nicht ausgeschlossen werden können, so die Experten von "SdK AktionärsNews". (Ausgabe 226 vom 06.12.2010) (06.12.2010/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Walter Hasselkus und sein Stellvertreter seien auf der Hauptversammlung am 28. September 2010 nicht anwesend gewesen. Eine einstweilige Verfügung habe ihnen verboten, bis zu ihrer Wiederwahl durch die Hauptversammlung die Sitzung zu leiten oder an Beschlussfassungen teilzunehmen. Der übliche Weg wäre damit die Wahl eines Versammlungsleiters durch die Hauptversammlung gewesen. Aufsichtsratsmitglied Leopold Dieck, der für die Großaktionärin Vestcorp in dem Gremium sitze, habe jedoch mitgeteilt, dass der Aufsichtsrat ihn in einer kurzfristig anberaumten Sitzung direkt vor der Hauptversammlung zum Versammlungsleiter bestimmt habe. Zwar hätten daran von dem sechsköpfigen Gremium nur er selbst und sein Kollege Günter Pless mitgewirkt. Gleichwohl habe Dieck die Beschlussfassung als gültig gewertet.
Die meisten der etwa 300 angereisten Aktionäre, der Vorstand und der Notar hätten dies allerdings anders gesehen. Sie hätten auf der Wahl eines Versammlungsleiters durch die Hauptversammlung bestanden. Für Dieck schien dies hingegen kein gangbarer Weg, nachdem er keinen wichtigen Grund für die Abberufung seiner Person erkennen konnte, so die Experten von "SdK AktionärsNews". Das Argument, dass er vielleicht nicht einmal rechtmäßig seinen Platz eingenommen habe, habe er nicht gelten lassen wollen. Die Diskussion zu diesem Thema habe sich über nahezu zwei Stunden hingezogen, ohne dass sich ein Ergebnis abgezeichnet hätte. Schließlich hätten die beiden Vorstandsmitglieder den Raum verlassen und der Notar habe seine Tätigkeit beendet; Dieck sei damit gezwungen gewesen, die Versammlung abzubrechen.
Im ersten Halbjahr 2010 habe die Ehlebracht von der wieder anziehenden Konjunktur profitiert. Der Umsatz sei gegenüber dem sehr schwachen Vorjahreszeitraum auf 35 (25,9) Mio. Euro erheblich angestiegen, wozu beide Geschäftsbereiche gleichermaßen beigetragen hätten. Noch besser sehe es beim Ergebnis aus: Nach sechs Monaten stehe bereits ein Überschuss von 2 (0,4) Mio. Euro oder 0,16 (0,03) Euro je Aktie zu Buche. Und in der zweiten Jahreshälfte dürfte sogar noch eine zusätzliche Belebung durch das im Anlauf befindliche Neugeschäft zu verzeichnen sein. Die offizielle Prognose, wonach der Umsatz im Gesamtjahr auf über 65 Mio. Euro ansteigen und ein Vorsteuerergebnis zwischen 2,5 und 3 Mio. Euro erreicht werden solle, klinge da eher noch vorsichtig. Mit Blick auf diese überraschend guten Zahlen sei der Kursanstieg der Aktie inzwischen auch fundamental nachvollziehbar.
Gleichwohl scheint bei der Ehlebracht-Aktie Zurückhaltung angebracht, nachdem negative Auswirkungen der Streitigkeiten im Aufsichtsrat auf das operative Geschäft nach wie vor nicht ausgeschlossen werden können, so die Experten von "SdK AktionärsNews". (Ausgabe 226 vom 06.12.2010) (06.12.2010/ac/a/nw)
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