EPCOS spekulativer Kauf
29.05.08 08:11
Aktienservice Research
Bad Nauheim (aktiencheck.de AG) - Für die Experten von "Aktienservice Research" ist die EPCOS-Aktie ein spekulativer Kauf.
Das deutsche Halbleiterunternehmen habe eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Als ehemaliges DAX-Mitglied und Siemens-Tochter habe sich EPCOS in den vergangenen Jahren daran gewöhnen müssen, deutlich kleinere Brötchen zu backen. Die jüngsten Quartalszahlen hätten die Investoren aber aufhorchen lassen. Der Überschuss habe über den Erwartungen gelegen. Auch sei das KGV historisch gesehen sehr günstig und lasse die Aktie klar unterbewertet erscheinen. Man stelle sich die Frage, ob EPCOS die neue Halbleiterstory aus Deutschland sei.
EPCOS sei aus dem im Jahre 1989 von Siemens und Matsushita gegründeten Joint Venture Siemens Matsushita Components hervorgegangen. Bereits zehn Jahre später, am 15. Oktober 1999, habe zeitgleich der Börsengang in Frankfurt und New York stattgefunden. Da sich das Handelsvolumen in New York nicht erwartungsgemäß entwickelt habe, sei die Notierung dort zurückgezogen worden. Hierzulande sei EPCOS seit März 2003 eines der Schwergewichte des TecDAX, davor sei man sogar im DAX gelistet gewesen.
Die ehemalige Siemens-Tochter entwickle, fertige und vertreibe elektronische Bauelemente, Module und Systeme. Die Produktpalette sei breit gefächert und umfasse keramische Bauelemente, Kondensatoren, Induktivitäten und Oberflächenwellen-Komponenten (OFW). Dabei liege das Hauptaugenmerk auf den technologisch anspruchsvollen Wachstumsmärkten der Informations- und Telekommunikationstechnik sowie der Automobil-, Industrie- und Konsum-Elektronik. Rund 60% des Umsatzes erziele die Gesellschaft mit Produkten, in denen sie Weltmarktführer sei, bei weiteren 30% sei EPCOS die Nummer eins in Europa.
Die Anfang Mai vorgelegten Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 (bis Ende September) hätten so manche Investoren positiv überrascht, hätten die Zahlen doch über den Erwartungen gelegen. Zwar habe sich der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 2% auf 362 Mio. Euro und im Vergleich zum Vorjahr um 1% verringert, dies habe den Angaben zufolge jedoch am saisonal bedingt schwächeren Geschäft mit Produkten für Mobilfunkgeräte gelegen.
Auf der anderen Seite hätten Zuwächse im Geschäft mit Herstellern von Industrie-Elektronik erzielt werden können. In diesem Markt sorge der Trend zu höherer Energieeffizienz weiterhin für eine starke Nachfrage. Und auch im Geschäft mit Bauelemente-Distributoren habe es eine positive Entwicklung gegeben. Bei den Erträgen habe es ebenfalls gut ausgesehen, wenngleich auch hier ein saisonal bedingt geringeres Umsatzvolumen sowie der vor allem währungsbedingte, überdurchschnittlich hohe Preisverfall für Rückgänge gesorgt hätten.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) habe bei 26 Mio. Euro nach 28 Mio. Euro im Vorjahresquartal gelegen. Der Überschuss sei von 23,8 Mio. Euro auf 17,1 Mio. Euro gesunken und das Ergebnis je Aktie (EPS) habe sich von 0,36 Euro auf 0,26 Euro verringert. Dank des starken ersten Quartals lese sich die Halbjahresbilanz aber glänzend. Hier habe EPCOS ein Umsatzplus von 4% auf 729 Mio. Euro verbucht. Das EBIT habe sich um 11% auf 54,1 Mio. Euro verbessert und der Nachsteuergewinn sei um 22% auf 36,2 Mio. Euro geklettert. Der Gewinn je Aktie habe von 0,45 Euro auf 0,55 Euro zugenommen.
Das dritte Quartal werde nach Meinung der Unternehmensführung ebenfalls recht erfolgreich verlaufen. So würden eine Belebung des Geschäfts mit Herstellern von Mobilfunkgeräten sowie eine anhaltend stabile Entwicklung im Geschäft mit Produkten für die Industrie- und Automobil-Elektronik in Aussicht gestellt. Ferner könnte die Abschwächung vom US-Dollar und Japanischen Yen eine Zunahme der negativen Währungseinflüsse nach sich ziehen. Insgesamt sollten Umsatz und EBIT in etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals ausfallen. Für das Gesamtjahr gehe der Konzern unverändert von einer Verbesserung des EBIT auf etwa 110 Mio. Euro aus, nach 83 Mio. Euro im Vorjahr.
Um die Kosten mittel- bis langfristig zu senken, beschleunige EPCOS ferner die laufende Produktionsverlagerung nach Asien und erhöhe damit seinen Wertschöpfungsanteil im US-Dollar-Raum. Außerdem habe die Gesellschaft angekündigt, ihr Technologie- und Produktportfolio zu erweitern, um neue Wachstumsfelder zu erschließen. Dazu habe auch die jüngste Übernahme der RFMEMS-Aktivitäten (Radio Frequency-Micro-Electro-Mechanical Systems) von NXP Semiconductors Netherlands gehört.
Die Aktie habe in den vergangenen Wochen eine deutliche Aufwärtsbewegung gezeigt. Dazu beigetragen hätten auch einsetzende Übernahmespekulationen. Diese seien vom Firmenlenker Gerhard Pegam selbst geschürt worden. In einem Interview habe der Vorstand gesagt, dass er dank steigender Auftragseingänge mit einem Aufschwung des Geschäfts im Bereich mobiler Kommunikation rechne und habe sich zudem besorgt gezeigt, dass das Unternehmen übernommen werden könne. Zur Begründung dieser Befürchtung habe er darauf verwiesen, dass die Marktkapitalisierung trotz einer guten Geschäftsentwicklung gesunken sei.
Betrachte man die Charttechnik, so sei ein recht volatiler Kursverlauf zu erkennen. Noch im Sommer des vergangenen Jahres seien beim Wert Kurse von mehr als 16,00 Euro erzielt worden. Anschließend sei eine Abwärtsbewegung bis zum Januar dieses Jahres auf 8,00 Euro gefolgt. In den vergangenen Monaten habe mit der Erholung am Gesamtmarkt aber auch hier der Kurs zugelegt und dank den Quartalszahlen sowie den Übernahmespekulationen habe die Aktie sogar den Sprung über die Marke von 12,00 Euro geschafft. Und die Aussichten für weiter steigende Notierungen seien insgesamt gut. Fundamental scheine die Gesellschaft trotz aller widrigen Umstände gute Geschäfte zu machen.
Mit einem KGV (2008e) von rund elf ist das Papier von EPCOS außerdem günstig bewertet, sodass spekulative Käufe auf dem aktuellen Niveau in Erwägung gezogen werden könnten, so die Experten von "Aktienservice Research". Das Stopp-Loss-Limit sollte bei 10,25 Euro platziert werden. (Aktien Ausgabe 467 vom 28.05.2008) (29.05.2008/ac/a/t)
Das deutsche Halbleiterunternehmen habe eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Als ehemaliges DAX-Mitglied und Siemens-Tochter habe sich EPCOS in den vergangenen Jahren daran gewöhnen müssen, deutlich kleinere Brötchen zu backen. Die jüngsten Quartalszahlen hätten die Investoren aber aufhorchen lassen. Der Überschuss habe über den Erwartungen gelegen. Auch sei das KGV historisch gesehen sehr günstig und lasse die Aktie klar unterbewertet erscheinen. Man stelle sich die Frage, ob EPCOS die neue Halbleiterstory aus Deutschland sei.
EPCOS sei aus dem im Jahre 1989 von Siemens und Matsushita gegründeten Joint Venture Siemens Matsushita Components hervorgegangen. Bereits zehn Jahre später, am 15. Oktober 1999, habe zeitgleich der Börsengang in Frankfurt und New York stattgefunden. Da sich das Handelsvolumen in New York nicht erwartungsgemäß entwickelt habe, sei die Notierung dort zurückgezogen worden. Hierzulande sei EPCOS seit März 2003 eines der Schwergewichte des TecDAX, davor sei man sogar im DAX gelistet gewesen.
Die ehemalige Siemens-Tochter entwickle, fertige und vertreibe elektronische Bauelemente, Module und Systeme. Die Produktpalette sei breit gefächert und umfasse keramische Bauelemente, Kondensatoren, Induktivitäten und Oberflächenwellen-Komponenten (OFW). Dabei liege das Hauptaugenmerk auf den technologisch anspruchsvollen Wachstumsmärkten der Informations- und Telekommunikationstechnik sowie der Automobil-, Industrie- und Konsum-Elektronik. Rund 60% des Umsatzes erziele die Gesellschaft mit Produkten, in denen sie Weltmarktführer sei, bei weiteren 30% sei EPCOS die Nummer eins in Europa.
Die Anfang Mai vorgelegten Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 (bis Ende September) hätten so manche Investoren positiv überrascht, hätten die Zahlen doch über den Erwartungen gelegen. Zwar habe sich der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 2% auf 362 Mio. Euro und im Vergleich zum Vorjahr um 1% verringert, dies habe den Angaben zufolge jedoch am saisonal bedingt schwächeren Geschäft mit Produkten für Mobilfunkgeräte gelegen.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) habe bei 26 Mio. Euro nach 28 Mio. Euro im Vorjahresquartal gelegen. Der Überschuss sei von 23,8 Mio. Euro auf 17,1 Mio. Euro gesunken und das Ergebnis je Aktie (EPS) habe sich von 0,36 Euro auf 0,26 Euro verringert. Dank des starken ersten Quartals lese sich die Halbjahresbilanz aber glänzend. Hier habe EPCOS ein Umsatzplus von 4% auf 729 Mio. Euro verbucht. Das EBIT habe sich um 11% auf 54,1 Mio. Euro verbessert und der Nachsteuergewinn sei um 22% auf 36,2 Mio. Euro geklettert. Der Gewinn je Aktie habe von 0,45 Euro auf 0,55 Euro zugenommen.
Das dritte Quartal werde nach Meinung der Unternehmensführung ebenfalls recht erfolgreich verlaufen. So würden eine Belebung des Geschäfts mit Herstellern von Mobilfunkgeräten sowie eine anhaltend stabile Entwicklung im Geschäft mit Produkten für die Industrie- und Automobil-Elektronik in Aussicht gestellt. Ferner könnte die Abschwächung vom US-Dollar und Japanischen Yen eine Zunahme der negativen Währungseinflüsse nach sich ziehen. Insgesamt sollten Umsatz und EBIT in etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals ausfallen. Für das Gesamtjahr gehe der Konzern unverändert von einer Verbesserung des EBIT auf etwa 110 Mio. Euro aus, nach 83 Mio. Euro im Vorjahr.
Um die Kosten mittel- bis langfristig zu senken, beschleunige EPCOS ferner die laufende Produktionsverlagerung nach Asien und erhöhe damit seinen Wertschöpfungsanteil im US-Dollar-Raum. Außerdem habe die Gesellschaft angekündigt, ihr Technologie- und Produktportfolio zu erweitern, um neue Wachstumsfelder zu erschließen. Dazu habe auch die jüngste Übernahme der RFMEMS-Aktivitäten (Radio Frequency-Micro-Electro-Mechanical Systems) von NXP Semiconductors Netherlands gehört.
Die Aktie habe in den vergangenen Wochen eine deutliche Aufwärtsbewegung gezeigt. Dazu beigetragen hätten auch einsetzende Übernahmespekulationen. Diese seien vom Firmenlenker Gerhard Pegam selbst geschürt worden. In einem Interview habe der Vorstand gesagt, dass er dank steigender Auftragseingänge mit einem Aufschwung des Geschäfts im Bereich mobiler Kommunikation rechne und habe sich zudem besorgt gezeigt, dass das Unternehmen übernommen werden könne. Zur Begründung dieser Befürchtung habe er darauf verwiesen, dass die Marktkapitalisierung trotz einer guten Geschäftsentwicklung gesunken sei.
Betrachte man die Charttechnik, so sei ein recht volatiler Kursverlauf zu erkennen. Noch im Sommer des vergangenen Jahres seien beim Wert Kurse von mehr als 16,00 Euro erzielt worden. Anschließend sei eine Abwärtsbewegung bis zum Januar dieses Jahres auf 8,00 Euro gefolgt. In den vergangenen Monaten habe mit der Erholung am Gesamtmarkt aber auch hier der Kurs zugelegt und dank den Quartalszahlen sowie den Übernahmespekulationen habe die Aktie sogar den Sprung über die Marke von 12,00 Euro geschafft. Und die Aussichten für weiter steigende Notierungen seien insgesamt gut. Fundamental scheine die Gesellschaft trotz aller widrigen Umstände gute Geschäfte zu machen.
Mit einem KGV (2008e) von rund elf ist das Papier von EPCOS außerdem günstig bewertet, sodass spekulative Käufe auf dem aktuellen Niveau in Erwägung gezogen werden könnten, so die Experten von "Aktienservice Research". Das Stopp-Loss-Limit sollte bei 10,25 Euro platziert werden. (Aktien Ausgabe 467 vom 28.05.2008) (29.05.2008/ac/a/t)
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