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Dell

WKN: 121092 / ISIN: US24702R1014

Dell spekulativer Kauf


11.06.08 08:40
Aktienservice Research

Bad Nauheim (aktiencheck.de AG) - Für die Experten von "Aktienservice Research" ist die Aktie von Dell ein spekulativer Kauf.

Lange Zeit aus der Mode, sei die Aktie des Computerbauers Dell in den vergangenen vier Wochen wieder gesucht gewesen und der Kurs sei kräftig angesprungen. Damit habe sich das charttechnische Bild merklich aufgehellt. Hinzu kämen fundamentale Argumente: Firmengründer Michael Dell scheine nach seiner Rückkehr an die Konzernspitze den Konzern wieder erfolgreich mit einem strikten Sparkurs auf Vordermann zu bringen. Die Story habe Zukunft und auch die Bewertung stimme, sodass spekulative Käufe infrage kommen könnten.

Bis Dell es geschafft habe, mit rund 15%-Marktanteil der weltweit zweitgrößte Hersteller von Personal Computern zu werden, seien 25 Jahre vergangen. Das Unternehmen sei 1983 von Michael Dell gegründet worden, der sich dem Verkauf von Computerkomponenten gewidmet habe. 1984 habe er mit 1.000 US-Dollar Startkapital die PCs Limited gegründet, die später in Dell Computer Corporation umbenannt worden sei. Sitz des Unternehmens sei damals Austin, Texas, gewesen.

1985 sei der erste eigene PC entwickelt worden und bereits im Jahr 1988 sei der Börsengang erfolgt. Heute sei der Hauptsitz in Round Rock, Texas. Das Sortiment umfasse PCs, Notebooks, Server, Drucker und seit Kurzem auch Unterhaltungselektronik. Der Konzern vertreibe seine Produkte vorwiegend direkt. Kunden hätten die Möglichkeit, per Internet, Fax oder telefonisch zu bestellen. Die Geräte würden dabei erst produziert, nachdem der Kunde seine Bestellung aufgegeben habe.

Vor zwei Jahren habe das Unternehmen unter einem massiven Imageschaden gelitten: Zu dieser Zeit sei eine Reihe von Dell-Laptops von selbst in Flammen aufgegangen. Der Grund hierfür sei jedoch nicht bei Dell selbst zu suchen gewesen - vielmehr seien die von Sony gelieferten Akkus defekt gewesen. Dies hätten wohl auch die Kunden bemerkt, die nun wieder verstärkt auf Dell-Produkte zurückgreifen würden, wie die Quartalsergebnisse belegen würden.

Im Auftaktquartal des laufenden Geschäftsjahres 2008/09 (bis Ende Januar) habe es bei Umsatz und Gewinn überraschende Pluszeichen gegeben. So habe der Überschuss im Zeitraum Februar bis April um 4% auf 784 Mio. US-Dollar zugelegt. Das Ergebnis je Aktie (EPS) habe sich von 0,34 US-Dollar auf 0,38 US-Dollar verbessert. Beim Umsatz habe die Gesellschaft ein Plus von 9% auf 16,08 Mrd. US-Dollar verbucht. Zu den Steigerungen hätten neben guten Geschäften auch sinkende Kosten beigetragen.

Das Unternehmen wolle nun an diese positive Entwicklung anknüpfen. Firmenlenker Michael Dell gehe weiterhin von guten Geschäften aus. "Wir erwarten ein stärkeres Wachstum als in der Computerbranche insgesamt", habe er laut Quartalsbericht gesagt und prognostiziere dabei ein Wachstum beim Umsatz und eine höhere Profitabilität.

Und noch etwas trage zur Attraktivität des Computerkonzerns bei. Die Rede sei vom eingeschlagenen Sparkurs, der weiter fortgesetzt werden solle. So wolle der Konzern die Anzahl von Mitarbeitern abbauen und gleichzeitig in die Infrastruktur investieren. Ferner werde beabsichtigt, durch mögliche Übernahmen die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Insgesamt halte der Vorstand an seinem Ziel fest, in den kommenden drei Jahren die Kosten um 3 Mrd. US-Dollar zu senken.

Das Unternehmen gehe zudem davon aus, dass das Geschäft mit Notebooks und Wartungsdienstleistungen weiter anziehe. Zusätzlich würden Marktbeobachter damit rechnen, dass Dell künftig von einer positiven Entwicklung der Geschäfte in den Schwellenländern profitieren werde. Diese Auffassung teile die Gesellschaft im Übrigen auch selbst. Insgesamt überwiege beim Ausblick somit der Optimismus.

Auch wenn es auf den ersten Blick durchaus attraktivere Branchen gebe, sollte Dell nicht unterschätzt werden. Für einen Einstieg in den Wert spreche nicht zuletzt die Tatsache, dass die Technologiewerte von den Investoren wieder gesucht würden. Auch ein niedriger US-Dollar und der Vertriebsweg Internet sprächen für das Unternehmen. Dabei dürfte gerade die Nachfrage aus den Emerging Markets nach Computern für zusätzliche Impulse sorgen. Mit einem KGV (2008/09e) von etwa 13 stimme zudem die Bewertung.

Bei der charttechnischen Betrachtung falle ferner auf, dass die Aktie seit Herbst 2007 deutlich abgesackt sei. Vom Zwischenhoch Ende Oktober bei 30,77 US-Dollar sei es bis Januar auf unter 20 US-Dollar deutlich abwärts gegangen. Nach einer anschließenden eher seitwärts gerichteten Entwicklung sei das Papier im Mai jedoch angesprungen und der Kurs sei auch durch die deutlich besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen angetrieben worden. Damit sehe es nach einer erfolgreich abgeschlossenen Bodenbildung aus und es bestehe durchaus weiter Luft nach oben.

Aufgrund der Charttechnik sowie der fundamentalen Argumente könnten daher spekulative Käufe der Dell-Aktie in Erwägung gezogen werden, die im Bereich von 21,40 US-Dollar abgesichert werden, so die Experten von "Aktienservice Research". (Global Markets Ausgabe 394 vom 10.06.2008) (11.06.2008/ac/a/a)




 
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